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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wieder auf den Fremden. Auch er hatte sich nicht bewegt. Konnte dieser unheimliche Beobachter überhaupt begreifen, was sich zugetragen hatte? Sailtrit bezweifelte es. Sie warf sich herum und lief in den Hof zurück.
    Skirpan schüttete bereits das Grab zu.
    »Du siehst schrecklich aus«, sagte er erschrocken. »Ist etwas mit Gus?«
    »Er hat sich umgebracht«, erwiderte sie tonlos. »Er ist einfach in die brennenden Häuser gelaufen.«
    Wenn er jetzt fragt, warum ich ihn nicht daran gehindert habe, verliere ich die Fassung!, dachte sie. Aber Skirpan schwieg. Mit großer Verbissenheit arbeitete er weiter.
    »Auf der Straße habe ich einen Fremden gesehen«, sagte Sailtrit endlich.
    Skirpan runzelte die Stirn. »Ich dachte, wir wären die einzigen Überlebenden. War es ein Mann oder eine Frau? Warum hast du die Person nicht mitgebracht?«
    »Steve!«, sagte sie mühsam. »Ich sagte, dass es ein Fremder ist!«
    Er stieß die Schaufel mit einem Ruck in die lockere Erde. »Hat er dich gesehen?«
    Sie lachte wild. »Gesehen? Mein Gott, ich bin nicht einmal sicher, ob er Augen hat.«
    »Na gut«, meinte Skirpan. Die Art, wie er alles hinnahm, war für Sailtrit aufreizend. All die Wochen hatte sie ihn nur ertragen, weil Gary und Gus zur Gruppe gehört hatten.
    Skirpan stampfte die aufgehäufte Erde fest. Als er fertig war, warf er einen Blick zum Himmel hinauf. »Es wird allmählich dunkel. Wahrscheinlich hat es keinen Sinn, wenn wir versuchen, Wordsworth House in der kommenden Nacht zu erreichen. Verkriechen wir uns irgendwo und warten wir den kommenden Tag ab.«
    »Wir werden nicht gemeinsam zum Palast zurückkehren, Steve!«
    »Was?«, brachte er begriffsstutzig hervor.
    »Wir trennen uns!«
    »Du bist verrückt!«, herrschte er sie an. »Warum sollten wir uns trennen? Ausgerechnet jetzt, da Gary und Gus tot sind?«
    »Weil ich dich unerträglich finde!«
    Sie sah, wie es in ihm arbeitete, wie er die Informationen mit gewohnter Gründlichkeit überdachte, um sie so in sein Vorstellungsvermögen einzufügen, dass sie verständlich wurden. Diesmal schien er jedoch erhebliche Schwierigkeiten zu haben.
    »Wir sind nervös und erschöpft, Sail«, sagte er langsam. »Du musst darüber nachdenken.«
    Er kam auf sie zu. Beinahe mechanisch hob sie den Kombilader. »Bleib, wo du bist, Steve!«
    Er schüttelte verwirrt den Kopf, sagte aber nichts mehr.
    »Leb wohl, Steve – und versuche nicht, mir zu folgen.«
    Sie ließ ihn stehen und ging davon. Als sie zwischen den Häusern verschwand, sah sie ihn in Gedanken immer noch vor sich, ein bisschen verdutzt, aber nicht fassungslos. Sie brauchte ihn nicht zu bedauern. Er würde irgendwo leben und darauf warten, dass sich alles wieder zum Guten wendete …
    Nach allem, was geschehen ist, muss Douc Langurs Ende unbefriedigend erscheinen. Ich weiß nicht, was ihn letztlich zur Selbstaufgabe veranlasst hat, wahrscheinlich war es die Einsicht, dass er nach seinem fehlgeschlagenen Täuschungsmanöver keine Aussicht auf ein Überleben mehr hatte.
    Anordnung: Alle Roboter müssen sofort an Bord zurückkehren!
    Es ist gut, dass einer der ausgesandten Beobachter Langurs Flammentod noch registriert hat, sonst hätte ich viel Zeit mit sinnlosen Suchaktionen verbracht.
    Langur hat seinem Tod nun doch einen Namen gegeben. Er war sich seiner Verantwortung gegenüber dem MODUL, der Kaiserin von Therm also stets bewusst. Nun hat er auch seine letzte Verpflichtung erfüllt.
    Inzwischen hat das MODUL längst andere Punkte der Großen Schleife erreicht und erfüllt seinen Auftrag. Da ich es nicht mehr einholen kann, muss ich die Selbstvernichtung vorbereiten.
    Anordnung: Feststellen, ob alle Roboter zurückgekehrt sind!
    Alles in Ordnung. Die Schwierigkeiten, die mit dem Verschwinden des Forschers anfingen, sind beigelegt. Der Rest ist einfach.
    Anordnung: Selbstvernichtung vorbereiten!
    Die Kaiserin von Therm kann mit ihrem s-Tarvior zufrieden sein. Die Frage ist nur, ob sie jemals von diesem Ereignis hört, denn es ist wirklich zu unbedeutend.
    In wenigen Augenblicken wird alles in einer gewaltigen Explosion verglühen. Dann folge ich Douc Langur, und jener Teil in mir, der von ihm abstammt, wird im Nichts mit ihm vereint sein.
    Voller Verwunderung sah Douc Langur den Terraner in den Flammen verschwinden. Nach seinem Wissen konnte der Aufenthalt in diesem Feuer für den Mann nur tödliche Folgen haben. Langur fragte sich, was den Terraner zu dieser Art der Selbstvernichtung veranlasst haben

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