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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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›ja‹, zweimal blinzeln bedeutet ›nein‹. Hast du verstanden?«
    Er blinzelte.
    »Steve, was ist geschehen? Hat man dich angegriffen?«
    Er blinzelte zweimal. Sailtrit atmete auf.
    »War es ein Unfall?«
    »Ja«, signalisierten seine Augen.
    »Ich muss überlegen, was ich für dich tun kann«, sagte sie schnell. Die Lider klappten zweimal nach unten. Sailtrit verstand. Skirpan wusste, wie es um ihn stand.
    Da drangen aus den Lautsprechern neue Worte. »Glaubst du, dass ich jetzt herauskommen kann, ohne dass dies zu Schwierigkeiten führen wird?«
    Die Frau richtete sich auf und blickte in Richtung des Flugkörpers. »Du kannst herauskommen und dich zeigen. Vielleicht hast du eine Möglichkeit, mir zu helfen.«
    In der Schleuse des kleinen Raumschiffs tauchte das Wesen auf, das Sailtrit schon auf der Straße gesehen hatte. Es hielt einen Translator terranischer Bauart in den Händen. »Mein Name ist Douc Langur. Ich bin Forscher und Mitglied der TERRA-PATROUILLE. Von mir droht dir keine Gefahr. Ich will dir und deinem Freund helfen.«
    »Gut«, sagte Sailtrit rau. »Gibt es an Bord deines Flugkörpers medizinische Einrichtungen?«
    »Nicht im engeren Sinne dieses Wortes. Wenn ich in der Lage wäre, etwas für diesen Mann zu tun, hätte ich das längst getan.«
    Sailtrit wusste nicht, warum, aber dieses grotesk aussehende Wesen flößte ihr Vertrauen ein. In dem Moment stöhnte Skirpan. Hastig wandte die Ärztin sich wieder dem Verletzten zu, aber sie konnte nur noch seinen Tod feststellen.
    »Ich weiß, was geschehen ist«, sagte Langur. »Ich bedaure zutiefst, dass meine Anwesenheit den Tod dieses Mannes verursacht hat.«
    »Du begreifst überhaupt nichts!«, fuhr Sailtrit ihn heftig an. »Er und ich waren die einzigen Menschen, die noch auf der Erde lebten.«
    »Es gibt andere«, widersprach Langur. »Ich war lange Zeit bei ihnen.«
    »Ist das wahr? Dann habt ihr uns also gefunden, und du bist gekommen, um uns zu holen?«
    »Nein«, antwortete Douc Langur. »Ich war hier, um einen Kampf zu bestehen. Es ist ein schrecklicher Zufall, dass deine Freunde und du darin verwickelt wurden. Ich glaube sogar, dass ich euch mein Leben verdanke. Ich hingegen habe euch nur Unglück gebracht.«
    Schon an der Art, wie er redete, glaubte Sailtrit zu erkennen, dass er längere Zeit mit Menschen zusammen gewesen war. Die unerträgliche Spannung, unter der sie gestanden hatte, fiel von ihr ab und ließ sie schluchzen.
    »Du musst sehr traurig sein«, sagte Langur betroffen. »Das sind Tränen in deinem Gesicht, nicht wahr?«
    Sie nickte. Willenlos ließ sie es geschehen, dass er sie mit einer Klaue behutsam am Arm ergriff und zu seinem Schiff führte. »Du kannst dich in der HÜPFER ausruhen«, bot er ihr an. »Inzwischen erledige ich alles andere.«
    Sailtrit Martling nickte dankbar und fand es erstaunlich, dass ausgerechnet ein fremdartiges Geschöpf ihr das Gefühl von Geborgenheit übermittelte, das sie so lange vermisst hatte.
    Gegenüber der Terranerin hatte Langur sich nicht anmerken lassen, wie sehr ihm die Tatsache zu schaffen machte, dass er wieder in den Tod von zwei Menschen verwickelt worden war. Seine Auseinandersetzung mit dem s-Tarvior war die eigentliche Ursache dafür.
    Verbissen machte er sich an die Arbeit. Sobald er wieder zur TERRA-PATROUILLE stieß, musste er mit Jentho Kanthall über alles reden. Es war nur recht und billig, dass er nach den Gesetzen der Menschheit verurteilt und bestraft wurde. Natürlich, sein eigenes Leben hatte er gerettet, aber um welchen Preis?
    Endlich hatte er die HÜPFER so weit freigelegt, dass sie startbereit war. Den Trümmerberg am Haupteingang konnte er mit der Destruktionsschleuder zerstrahlen, die Entfernung war groß genug, dass sich kein Energiestau bilden und das Schiff beschädigen konnte.
    Die Frau lag am Boden und schlief. Sie musste völlig erschöpft sein.
    Langur erging es nicht viel besser. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte, wenn er in diesem Zustand flog. Erst musste er sich in der Antigravwabenröhre regenerieren.
    Nach der Vernichtung des Sektionsleiters hatte er sich für alle Zeiten den Weg zurück zum MODUL versperrt, obwohl es diesen eigentlich niemals gegeben hatte. Also würde er für immer bei den Menschen bleiben – er, ein Geschöpf, das nichts über seine Vergangenheit wusste und noch weniger über seine Zukunft.
    Als die Regenerationszeit vorüber war, schlief die Frau immer noch. Erst als Douc Langur die Antigravwabenröhre verließ, öffnete

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