Silberband 093 - Abschied von Terra
er war nicht bereit, ihnen diesen Gefallen zu tun.
Die HÜPFER beschleunigte erneut, diesmal rückwärts. Wieder kreischte die Außenhülle über den Boden. Das Schiff krachte in die Roboter hinein, die sich an seinem Heck versammelt hatten.
Langur konnte Alaska wieder sehen. Der Terraner stand schräg vor der HÜPFER, leicht nach vorn gebeugt, die Waffe nach unten gerichtet. In dem Moment löste er die Destruktionsschleuder aus. Die Roboter, die gerade zum Angriff ansetzten, lösten sich auf. Langur pfiff wild und zog die HÜPFER in die Höhe.
Ein fächerförmiger Energiefinger griff nach dem Forschungsschiff. Einer der schwarzen Raumer hatte das Feuer eröffnet.
Die HÜPFER war schwer erschüttert worden, obwohl sie keinen direkten Treffer abbekommen hatte und nur gestreift worden war. Langur ließ sein Schiff wieder absacken, denn er bezweifelte, dass die Fremden ihre eigenen Truppen unter Beschuss nehmen würden. Nun reagierten die ersten Roboter, aber ihre Waffen konnten den Schutzschirm der HÜPFER nicht durchdringen.
Das Schiff glitt quer über den freien Platz. Douc Langur steuerte es in eine Lücke zwischen den Gebäuden. Eine Straße öffnete sich vor der HÜPFER. Der Forscher registrierte, dass die Häuser hinter ihm von einem Energiestoß getroffen wurden und in sich zusammensanken. Eine rötliche Wolke breitete sich über Namsos aus. Die HÜPFER gewann wieder an Höhe und jagte über die Dächer des westlichen Stadtbezirks. Überall dort, wo Langur eine Gelegenheit erkannte, ließ er sein Schiff dicht über dem Boden fliegen.
Die Fremden stellten das Feuer ein. Vielleicht wollten sie die Stadt nicht völlig in Trümmer legen.
Langur war sich darüber im Klaren, dass er längst nicht in Sicherheit war. Wenn nur eines der schwarzen Schiffe die Verfolgung aufnahm, war das Ende der HÜPFER gewiss.
Aber keines der fremden Schiffe folgte ihm. War die unbekannte Macht damit zufrieden, dass sie Alaska Saedelaere bekommen hatte?
Langur legte LOGIKOR vor sich auf das Instrumentenbord. »Sie haben mich nur verjagt«, stellte er fest. »Das genügte ihnen. Ihr Interesse galt nur dem Terraner.«
»Ich kann mir über die Beweggründe der Fremden kein Urteil erlauben«, erwiderte LOGIKOR. »Ich weiß zu wenig über sie. Auf jeden Fall dient ihr Verhalten unserer Sicherheit.«
»Kannst du auch an etwas anderes denken?«
»Ich bin dazu geschaffen worden, dir zu helfen und Schaden von dir abzuwenden.«
»Wenn das so ist«, versetzte Langur grimmig, »dann wird dir nicht gefallen, was ich jetzt zu tun beabsichtige.«
»Solange ich nicht weiß, was du tun wirst, kann ich mir kein Urteil über deine Handlungsweise erlauben.«
»Ich kehre um!«
»Nach Terrania City?«
»Nein – nach Namsos!«
»Willst du dich vernichten lassen?«, fragte der Rechner.
»Ich muss versuchen, Alaska zu helfen. Die Fremden rechnen bestimmt nicht damit, dass ich das wagen könnte.«
»Du kannst dem Terraner nicht helfen!«, sagte LOGIKOR mit Bestimmtheit.
Die HÜPFER stand nun bewegungslos über der Nordsee. Aus dieser Entfernung sah Namsos winzig aus. Drei Schiffe der fremden Flotte waren sichtbar.
Langur steuerte die HÜPFER zur Küste zurück. Er landete in einem Gehöft unweit von Namsos. Geduldig wartete er, aber weder eines der schwarzen Schiffe noch Roboter der Invasoren ließen sich blicken. Als er dessen sicher war, stieg Langur aus. Er durchquerte den Hof und betrat das Hauptgebäude des Komplexes. Inzwischen kannte er sich in terranischen Häusern so gut aus, dass er auf Anhieb den Weg zum Dach fand.
Von hier oben hatte er einen guten Ausblick auf Namsos.
11.
Bei Tagesanbruch näherte sich ein großer Gleiter Imperium-Alpha. Jentho Kanthall, der die ganze Nacht über mit Walik Kauk an der Funkanlage zugebracht hatte, begrüßte Sailtrit Martling und ihre beiden Begleiter.
»Wir können zufrieden sein«, sagte Sante Kanube. »Dieser Transportgleiter bietet nicht nur Platz für uns alle, sondern wir bringen auch noch einen Großteil unserer Ausrüstung darin unter.«
Die drei waren bereits über das Verschwinden der HÜPFER mit Langur und Alaska an Bord informiert worden.
»Gibt es Nachrichten von Douc?«, wollte Speideck wissen.
Kanthall verneinte. »Unsere Funksignale bleiben weiterhin ohne Antwort. Wir müssen davon ausgehen, dass sich unsere Freunde in der Gewalt der Fremden befinden.«
»Sie werden alles verraten«, befürchtete Sailtrit.
Kanthall sah die Ärztin an. »Davon müssen wir leider
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