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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich völlig unerwartet. Ich nehme an, dass das die Folge von Experimenten war, die ihr eher zu eurem Schutz durchgeführt habt.«
    Voller Bitterkeit erkannte Alaska, dass die Inkarnation die Wahrheit herausgefunden hatte. Er war selbst dafür verantwortlich, dass er sich in CLERMACs Gewalt befand und nun zum unfreiwilligen Verräter zu werden drohte. Seine Versuche mit den GrIko-Netzen waren nicht sorgfältig genug geplant worden.
    Die wenigen Augenblicke, die er unter dem Einfluss der Kleinen Majestät gestanden hatte, waren entscheidend gewesen. Das gehirnähnliche Gebilde in der Station von Namsos hatte ihm den Befehl gegeben, CLERMAC aufzusuchen.
    »Ich werde jetzt mehrere Hulkoo-Kommandanten rufen. Sie sollen hören, was du über deine Gruppe berichtest, damit wir Vorkehrungen treffen können.«
    Das sind die Vorbereitungen zum Verhör!, erkannte Alaska bedrückt.
    Er kämpfte gegen den psychischen Druck an. Die Impulse der Kleinen Majestät waren hier im Schiff nur schwach zu spüren, aber CLERMAC besaß eine starke Ausstrahlung. Für Alaska war es schwer, den eigenen Widerstandswillen zu wecken. Gefühlsmäßig bestand für ihn kein Anlass zur Gegenwehr, aber diese Emotionen waren nicht natürlich.
    Er starrte auf die Kugel. Wer war diese Inkarnation wirklich? Ein Sklave BARDIOCs oder ein Teil der Superintelligenz?
    Inkarnation bedeutete so viel wie Verkörperung, darunter konnte er sich alles Mögliche vorstellen. Für Alaska war CLERMAC die Verkörperung eines Menschen. Ein Hulkoo sah einen Hulkoo in der Kugel.
    Handelte es sich nur um eine abgespaltene Bewusstseinseinheit BARDIOCs? War CLERMAC also kein Wesen im eigentlichen Sinne?
    Auch diese Fragen halfen Alaska nicht weiter, denn sie führten ihn nur zum nächsten unlösbaren Rätsel, nämlich BARDIOC selbst.
    »Was veranlasst dich, fremde Völker im Auftrag BARDIOCs zu versklaven?«, fragte er. »Niemand hat dich auf die Erde gerufen.«
    »Niemand wird versklavt. Jedes intelligente Wesen, das in BARDIOCs Reich aufgenommen wird, sollte glücklich sein.«
    »Wir haben andere Vorstellungen vom Glück«, erklärte der Transmittergeschädigte. »Wir sehen in dir und den Hulkoos Unterdrücker, gegen die wir uns verteidigen müssen.«
    »Dieser Irrtum beruht auf eurer Mentalität. Sobald ihr erkannt habt, dass ihr unter dem Einfluss einer Kleinen Majestät ruhig und sicher leben könnt, wird sich eure Haltung ändern.«
    CLERMAC jedenfalls, erkannte Alaska, war überzeugt von dem, was er tat. Die Inkarnation spürte keine Skrupel und wusste, dass die Sendboten BARDIOCs andere Völker glücklich machen konnten.
    Wahrscheinlich fühlte BARDIOC sich selbst dazu berufen, andere Intelligenzen in sein Reich aufzunehmen und an seinem Glück teilhaben zu lassen. Erklärte das den missionarischen Eifer CLERMACs und der Hulkoos?
    Alaska befürchtete, dass er die Dinge vereinfachte. Sein Verstand war sicher nicht befähigt, die Beweggründe einer Superintelligenz zu verstehen.
    Was bedeuteten menschliche Moral und Ehre einer solchen Wesenheit? Wie dachte sie über Begriffe wie ›gut‹ und ›böse‹? Vielleicht waren ihr solche Unterscheidungen gänzlich fremd.
    Alaskas Gedanken wurden unterbrochen, als vier Gestalten näher kamen. Lautlos tauchten die Raumfahrer aus den dunklen Bereichen des Raumes auf. Inzwischen hatte Alaska sich an diese optischen Phänomene gewöhnt, und sie besaßen nichts Gespenstisches mehr für ihn.
    »Wir wollen erreichen, dass du unsere Bemühungen freiwillig unterstützt«, sagte CLERMAC.
    »Ich bin nicht freiwillig hergekommen«, erinnerte Alaska. »Auch jetzt werde ich durch geistigen Zwang festgehalten. Meine Kraft reicht nicht aus, mich zur Wehr zu setzen. Trotzdem begreife ich, dass ich mich in einer Zwangslage befinde. Alles, was ich sagen werde, würde im unbeeinflussten Zustand nicht geschehen.«
    »Progmyrsch wird das Gespräch fortsetzen.«
    Das Wesen in der Kugel schien zu schrumpfen. Fasziniert sah Alaska, dass es sich in einen dunklen Klumpen verwandelte, der gleich darauf unsichtbar wurde. Trotzdem konnte er weiterhin CLERMACs Anwesenheit spüren.
    Progmyrsch trat einen Schritt vor.
    »Wie viele Menschen leben noch auf der Erde?«, wollte er wissen.
    Obwohl Alaska entschlossen gewesen war, nichts zu verraten, redete er. Seine Befürchtung, dass er unfreiwillig Verrat üben würde, wurde Gewissheit.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er.
    »Wie ist das möglich?«, drängte Progmyrsch ungläubig.
    »Das umfassende

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