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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Problemen der vergangenen Tage eine tröstliche Erfahrung, dass das Leben auf der Erde auch dann weiterging, wenn die Anzahl der Teilnehmer daran auf eine erschreckend kleine Zahl reduziert war.
    Vleeny Oltruun sah ihren Mann mit einer Mischung aus Enttäuschung und Belustigung an. »Eigentlich hatte ich mir unsere erste Nacht ganz anders vorgestellt«, bemerkte sie. »Auf jeden Fall nicht so, dass du sie damit verbringen würdest, einem außerirdischen Wesen nachzuspionieren.«
    Kanthall küsste sie, löste sich aber gleich wieder aus ihren Armen.
    »Wie kannst du so sicher sein, dass es funktionieren wird?«, forschte sie. »Ich glaube nicht, dass er kommt.«
    »Wenn er uns bisher nicht belogen hat, wird er kommen«, sagte Kanthall überzeugt. »Sprich bis zu meiner Rückkehr mit keinem anderen darüber.«
    Ihr Gesicht nahm einen sorgenvollen Ausdruck an. »Wird dir auch nichts geschehen?«
    Kanthall lachte auf. »Was sollte denn geschehen?«
    »Wenn er etwas entdeckt, was er verheimlichen möchte, könnte er versuchen, dich zum Schweigen zu bringen!«
    »Nein«, sagte Kanthall entschieden. »Wenn er kommt, ist er ehrlich. Ehrlich und anständig, wie ich ihn einschätze.«
    »Sei trotzdem vorsichtig!«
    »Ich verspreche es.« Lächelnd verließ Kanthall den Schlafraum.
    Der Korridor war zur Nachtzeit verlassen. Nur Augustus patrouillierte wie üblich. Für Kanthall bedeutete der Ka-zwo kein Problem, er brauchte nur zu warten, bis der Roboter oben im ›Vorgärtchen‹ war, dann konnte er ungesehen den Hauptkorridor überqueren.
    Er begab sich in das Labor, wo er vor einer Stunde mit Alaska und dem Forscher zusammengetroffen war. Dort kauerte er sich in einer Ecke zusammen und wartete darauf, dass Douc Langur erschien …
    Der Forscher der Kaiserin von Therm schaltete LOGIKOR ein.
    »Es lässt sich nicht leugnen, dass wir in erheblichen Schwierigkeiten stecken«, stellte er müde fest. »Unsere terranischen Freunde misstrauen uns, und, um ehrlich zu sein, ich weiß selbst nicht mehr, was ich von mir halten soll. Vielleicht bin ich wirklich ein Roboter oder ein Spion.«
    Der Forscher befand sich wieder an Bord der HÜPFER, aber er war noch viel zu erregt, um sich in die Antigravwabenröhre zu begeben.
    »Ich kann dir nicht helfen«, teilte ihm LOGIKOR mit. »Mir fehlen die Informationen. Aber nach allem, was ich weiß, bist du kein Spion, und ich bin kein Lebewesen.«
    Langur grübelte angestrengt nach. »Die Apparatur im Labor der Terraner ist leicht zu bedienen«, sagte er schließlich. »Ich könnte mich ohne menschliche Hilfe selbst durchleuchten.«
    »Es entzieht sich meinem Verständnis, welchen Anlass es für ein solches Unternehmen gäbe«, lautete die Antwort.
    »Es genügt, wenn ich das verstehe«, erwiderte Langur. »Die Terraner haben jetzt ihre Ruheperiode, und an diesem Robotwächter kommen wir ohne Schwierigkeiten vorbei.«
    Trotzdem zögerte der Forscher mit dem Aufbruch. Was würde er in der holografischen Wiedergabe zu sehen bekommen? Konnte er die Erkenntnisse, die er vielleicht erhielt, überhaupt verkraften?
    Andererseits war die Wahrheit, auch wenn sie noch so schrecklich sein sollte, immer noch besser als die quälende Ungewissheit.
    »Ich riskiere es!«, sagte er schließlich, schob LOGIKOR in die Tasche und verließ die HÜPFER. Dann schloss er die Schleuse. Falls einer der Terraner zufällig vorbeikam, sollte er annehmen, dass Langur sich in der Antigravwabenröhre aufhielt.
    Er drang in den Hauptkorridor ein und versteckte sich in einem Seitengang. Erst als Augustus auf seiner Runde vorbeigekommen war, eilte er lautlos weiter.
    Ungehindert erreichte Douc Langur das Labor. Er trat ein und schaltete das Licht ein. Dann legte er den Körpergurt mit den Taschen ab, weil er befürchtete, dass das Bild davon beeinträchtigt werden könnte. Er aktivierte die Apparatur. LOGIKOR blieb in der Tasche, er sollte auf keinen Fall sehen, was sich in wenigen Augenblicken auf dem Holoschirm der Anlage abzeichnen würde.
    Der Abtaster ließ sich verstellen, so dass Langur bequem auf der Platte Platz fand. Sein Körper wurde auf dem Schirm sichtbar, völlig transparent.
    Langur richtete alle Sinnesorgane auf das Bild.
    »Nun«, erklang eine menschliche Stimme. »Bist du zufrieden mit dem, was du da siehst?«
    Langur fiel vor Schreck fast von der Platte. Er sah Jentho Kanthall aus einer Ecke des Raumes auf sich zukommen. Der Terraner hielt einen Translator in der Hand.
    Langur riss sich zusammen. »Es … es

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