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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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plärrten ihre Nachrichten auf die Menge herab, und über dem Zugang blitzten die Lichter der Unterbewusstseinsinformationen für alle diejenigen, die ihre Pflichtnachrichten versäumt hatten. Kein denkendes Wesen gelangte uninformiert in die Zentren von Blosth.
    Am Zugang staute sich die Menge sehr schnell zurück. Callazian wandte sich abrupt um und entfernte sich von dem Nebenstrahl. Dabei drängte sich ihm die Vision eines Stücks Treibholz auf, das stromaufwärts schwamm.
    Er verließ die Schneise über eine Treppenplattform zum Wohnbezirk hinauf. Die Gebäude waren still, tiotronisch neutralisiert bis zum Abend.
    Auf seinem Weg zurück zu seinem Wohnkessel begegneten Callazian zwei Informationsunwürdige: ein Kind und eine blinde alte Frau. Callazian hatte solche Soberer bislang nie beachtet, nun fragte er sich zum ersten Mal, was sie den ganzen Tag über trieben.
    Entlang eines Wohnkessels bewegte er sich auf den freien Platz inmitten der Kesselgruppe zu. Vor ihm tauchte ein alter Geschlechtsloser auf. Seine Kleidung bestand aus einem einfachen Umhang und Schnürsandalen. Er hatte den gleichgültigen Gesichtsausdruck eines Informationsunwürdigen, blickte aber dennoch in Richtung der Schneise, schaute danach Callazian an und sagte verhalten: »Dort kommst du nicht mehr mit …«
    Der Archivverwalter überwand seine Abneigung. »Vorerst nicht«, gab er zu. »Ich werde es später noch einmal versuchen.«
    »Die Tiotronik wird alle Strahlen zum üblichen Zeitpunkt abschalten.«
    Callazian schwieg.
    »Vielleicht kann ich dir helfen«, fuhr der alte Soberer gedehnt fort.
    Dass ausgerechnet ein Informationsunwürdiger ihm Hilfe anbot, war Callazian peinlich. Er ging wortlos weiter.
    Der Geschlechtslose folgte ihm. »Du glaubst nicht, dass ich dir helfen kann?«
    »So ist es.«
    »Ich könnte dich zu einer Bahn führen.«
    »Jetzt habe ich genug!«, stieß der Archivverwalter hervor. »Es gibt keine Bahnen.«
    »Bist du sicher?«
    »Es gibt keine Informationen über funktionsfähige Bahnen, also können sie auch nicht existieren.«
    »Und wenn ich dich hinführe?«
    Ich muss verrückt sein, dass ich mir das anhöre!, dachte Callazian. Laut sagte er und hatte dabei Mühe, seinen Widerwillen zu unterdrücken: »Die tiotronische Information ist umfassend. Du musst krank sein, wenn du von Dingen sprichst, die nicht zur tiotronischen Ordnung gehören.«
    Eine Zeit lang gingen sie schweigend nebeneinanderher, dann hatten sie den Wohnkessel erreicht, in dem Callazian lebte.
    »Du wohnst hier?«, erkundigte sich der alte Soberer.
    »Ja«, bestätigte der Archivverwalter widerwillig.
    Hoch über ihnen leitete einer der täglich ankommenden Frachtraumer das Bremsmanöver ein. Der Triebwerkslärm ließ die Luft dröhnen und schien sogar noch tief in Callazians Leib nachzuschwingen, als schon längst nichts mehr zu hören war.
    »Mein Name ist Kostroy«, sagte der Geschlechtslose unerwartet.
    »Das ist eine Uninformation!«, versetzte Callazian ärgerlich.
    »Das mag schon sein – aber ich heiße so.«
    Sie sahen sich an, und Callazian hatte den Eindruck, dass er den anderen belustigte. Diese Feststellung war unerträglich und steigerte seinen Ärger.
    »Ich nehm's dir nicht übel, dass du mir nicht glaubst«, meinte Kostroy leichthin. »Du lebst in der tiotronischen Ordnung und ignorierst die Dinge, die sich außerhalb ereignen.«
    »Außerhalb der tiotronischen Ordnung herrscht Uninformation. Das bedeutet Willkür und Chaos.«
    »Und dort?« Kostroy deutete in Richtung der Schneise.
    »Eine technische Störung, die bald behoben sein wird.«
    »Neben der tiotronischen Ordnung ist eine zweite Welt entstanden«, sagte Kostroy ernst. »Die Welt der Uninformation. Je gründlicher die tiotronische Ordnung wird, desto schneller breitet die Uninformation sich aus.«
    »Bist du Philosoph?«
    »Ich bin Wahrsager!«
    »Ein Wahrsager.« Callazian riss empört die Augen auf. »Die tiotronische Ordnung ist überschaubar und wird geplant. Alles geschieht, was zu geschehen hat.«
    »Wir haben die Kontrolle über unser tiotronisches Kommunikationssystem längst verloren«, sagte Kostroy traurig. »Die Tiotroniken funktionieren innerhalb des Rahmens, den sie sich selbst geschaffen haben, wir sind nur noch ihre Bediensteten. Die totale Information hat uns versklavt. Wir haben den Überblick verloren und uns einer unsoberischen Institution ausgeliefert.«
    »Bist du auch ein Revolutionär?«, fragte Callazian bestürzt.
    »Von deinem

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