Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
es?«, fragte die Biologin unsicher.
    »Allem Anschein nach …«
    Als sie weitergingen, wählten sie den Gang, von dem Gucky behauptete, in ihm sei der mentale Druck am schwächsten.
    Es war dem Ilt klar, dass zwischen der Kaiserin von Therm und ihren toten Kindern eine Art Hassliebe bestehen musste. Die Kaiserin musste sie loswerden, um die eigene Existenz nicht zu gefährden, auf der anderen Seite war sie darauf bedacht, die Kristalle nicht zu vernichten.
    In Gedanken verfolgte Gucky die Geschichte zurück bis zu jenem Zeitpunkt, da das Kristallgespinst der Kaiserin Macht über die Kelsiren erhielt. Um wirklich Macht auszuüben, benötigte sie organische Intelligenzen als Befehlsempfänger.
    Wurden die alten Kelsirenfrauen nach Lugh-Pure gebracht, damit die verlorenen Kinder die Möglichkeit erhielten, ebenfalls Macht auszuüben, wenn auch nur in beschränktem Ausmaß? Der Gedanke elektrisierte den Mausbiber förmlich. Er hatte das untrügliche Gefühl, der Lösung des Rätsels einen Schritt näher gekommen zu sein.
    »Die Strahlung wird stärker«, sagte Tolot. »Kannst du schon mehr espern, Gucky?«
    »Nicht die Bohne! Nur diese Ausstrahlung selbst, und sie ist nicht gerade freundlich. Jemand will uns hier weghaben, wenn du das meinst.«
    »Der Gang verbreitert sich. Ich glaube, wir erreichen wieder eine größere Kammer.«
    Längst schon konnte der Haluter aufrecht gehen. Nur den manchmal weit herabhängenden skurrilen Gebilden musste er ausweichen. Sie wurden immer verrückter in ihrem Aussehen.
    Gucky schätzte, dass sie sich schon gut hundert Meter unter der Oberfläche der Halde befanden. Die relativ gute Atemluft ließ vermuten, dass eine Art Klimaanlage existierte. Zumindest gab es gut funktionierende Luftschächte, die bislang aber verborgen blieben.
    Die vier durchquerten mehrere größere Kammern und erreichten endlich den Zugang zu einer Halle, deren Decke sich mehr als zwanzig Meter über ihnen mit einem fantastischen Konglomerat von Auswüchsen und weit herabreichenden Säulen vermischte. Der Boden ahmte das stark verkleinerte Bild einer futuristischen Metropole nach, wenn auch in vielen Teilen nur angedeutet. Sogar ein Raumhafen war vorhanden, und auf ihm standen winzige Schiffe unterschiedlichsten Aussehens. Tatsächlich musste dieser Hafen eine gigantische Anlage gewesen sein, ebenso wie die Stadt.
    Fasziniert betrachteten die Eindringlinge die zu Materie gewordene Erinnerung des absterbenden Kristallgeflechts. Sie war das verzerrte Spiegelbild einer Superzivilisation, die an ihrem eigenen Überfluss zugrunde gegangen war.
    »Die Toten Kinder leben, solange ihre Erinnerung lebt«, murmelte Tolot. »Aber es scheint eine böse Erinnerung zu sein. Sie vermittelt das drohende Gefühl eines bevorstehenden Angriffs.«
    »Wer sollte uns angreifen?«, fragte Talcot unsicher. »Gibt es hier etwas wirklich Lebendiges?«
    »Du vergisst die Kelsiren«, erinnerte ihn die Kosmobiologin. »Vielleicht bewachen sie die Kristalle.«
    »Da drüben scheint es weiterzugehen.« Der Haluter deutete mit einem seiner Handlungsarme auf die gegenüberliegende Seite der Halle. »Oder sollen wir umkehren?«
    »Umkehren?«, protestierte Gucky. »Jetzt, da es interessant wird? Außerdem haben wir wenig Neues herausgefunden. Wir können nichts unternehmen, solange wir nicht genau wissen, was hier vorgeht.«
    Kurz bevor sie das Ende der nachgebildeten Straße auf der Gegenseite erreichten, blieb der Haluter plötzlich stehen. Rechts und links von der Gruppe erhoben sich mehrere Meter hohe Häuser und Kuppeln, durch Verstrebungen und Hochstraßen verbunden. Die Sicht nach vorn hingegen war frei und der Ausgang deutlich zu erkennen.
    »Was ist denn?« Gucky klang ungeduldig. »Du kannst dir die komischen Fantasiegebilde immer noch ansehen …«
    »Da vorn hat sich was bewegt.« Tolot versuchte, möglichst leise zu sprechen. »Sieht aus wie eine der Kelsirenfrauen.«
    Caral Pent trat einen Schritt vor, um besser sehen zu können. »Mein Gott, das ist doch nicht möglich …!«, ächzte sie.
    Auch Gucky und Talcot stockte der Atem.
    Die Kelsiren konnten ihre Abstammung von Fischen nicht verleugnen, wenngleich sie längst Arme und Beine entwickelt hatten und zu Landbewohnern geworden waren. Das aber, was sich vor den Eindringlingen mühsam aufzurichten versuchte, hatte kaum noch Ähnlichkeit mit einem Kelsiren.
    Der Körper wurde völlig von dem dunklen Geflecht der sterbenden Kristalle bedeckt. Wie ein bösartiger Ausschlag hatte

Weitere Kostenlose Bücher