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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wünschte, vielleicht auch eine neue Aufgabe. Aber was immer es sein mochte, sie würde sich dem Befehl der Herrscherin beugen. Es gab keine andere Wahl, nicht einmal für eine alte Gralsmutter.
    Als Zamya-Lo den vierten Planeten erreichte, erkannte sie, dass sie mit ihren Leidensgenossinnen eine Dienerin der Toten Kinder werden und dafür sorgen sollte, dass diese Kinder ständig beschäftigt waren. Nur so konnte die Kaiserin verhindern, dass ihre bösartigen Ableger ins All hinausgriffen und ihr die Macht streitig machten.
    Zamya-Lo widmete sich mit Eifer ihrer neuen Aufgabe. Aber sie hatte die böse Macht der dunklen Kristalle unterschätzt und musste hilflos zusehen, wie immer mehr Frauen in deren Einflussbereich gerieten. Andererseits gelang es ihr, sich diesem Einfluss erfolgreich zu entziehen und eine eigene Gemeinde zu bilden, wenngleich auf der Oberfläche von Lugh-Pure die Halden wuchsen und wuchsen. Wer nicht gehorchte und nicht rechtzeitig ein sicheres Versteck fand, wurde von der Kristallmasse aufgesogen. Aber die dunkle Materie und ihre Strahlung besaßen auch einen unschätzbaren Vorteil: Der Alterungsprozess verlief langsamer als auf Drackrioch.
    Es war ein Zufall, dass Zamya-Lo in dem Gewirr der unterirdischen Gänge und Höhlen andere Frauen traf, die sich den Befehlen der Kristalle nicht beugten. Sie berichteten von einer ausgedehnten Höhle tief unter der eigentlichen Oberfläche des Planeten, die von der dunklen Materie bislang frei geblieben war.
    In dieser Höhle baute die alte Gralsmutter ihr neues Reich auf. Technisch nicht unbegabt, schuf sie eine künstliche Sonne, die Tag und Nacht vortäuschte. Luftschächte sorgten für Ventilation und genügend Atemluft.
    Immer wieder geschah es, dass beeinflusste Kelsiren mit voll beladenen Schwebeloren versuchten, die verhängnisvollen Kristalle in das Reich der ›Freien‹ zu bringen, aber die postierten Wachen konnten sie stets rechtzeitig vertreiben. Niemals durfte es eine direkte Verbindung zwischen den Halden und den unabhängigen Frauen geben. Geschah das, waren sie verloren.
    Allerdings konnte Zamya-Lo nicht verhindern, dass Kristallverbindungen zwischen den einzelnen Halden geschaffen wurden und allmählich aus den kleinen Einheiten ein mächtiges zentrales Gebilde wurde – die böse Konkurrenz der Kaiserin von Therm, von ihr selbst gezeugt.
    Zum Glück kannten die ›Freien‹ keine Nahrungssorgen. Obwohl sie abgeschlossen in ihrer Höhle lebten, war die Strahlung noch stark genug, sie nur langsam altern und niemals hungrig werden zu lassen. Einige von ihnen trugen sogar freiwillig einen kleinen Kristallsplitter bei sich in der Erkenntnis, dass auch das Böse mitunter Vorteile haben kann. Zamya-Lo sorgte dafür, dass diese Splitter nie zu groß wurden.
    Sie selbst verzichtete auf jede Berührung mit dem dunklen Kristall. Ihr genügte die abgeschwächte Strahlung.
    Es gab noch andere Stämme von ›Freien‹, mit denen Kontakt gepflegt wurde. Zamya-Lo aber lenkte die Geschicke der größten Gruppe. Sie war es auch, die eines Tages die Wende herbeiführte.
    Der Angriff erfolgte überraschend. Die an wandelnde Gesteinsbrocken erinnernden Gestalten waren kaum mehr als Kelsiren zu identifizieren. In den unförmig gewordenen Händen hielten sie schwarze Kristallbrocken.
    Sie wichen nicht einmal zurück, als Tolot sich ihnen entgegenwarf. Doch als seine massige Gestalt den Stollen fast völlig ausfüllte und sie am Weiterkommen hinderte, selbst aber unverletzbar war, verschwanden sie ebenso schnell, wie sie gekommen waren.
    »Hat es überhaupt noch einen Sinn, in diesem Labyrinth weiter zu suchen?«, fragte die Biologin schließlich. »Die Kaiserin kann doch nicht gewollt haben, dass wir die Kelsiren befreien. Wenn sie die Verhältnisse kennen und nicht dulden würde, würde sie auch die Frauen nicht hierher bringen lassen.«
    »Was wissen wir schon von ihren Absichten?« Gucky leuchtete in den Haupttunnel hinein, dessen Ende nicht abzusehen war. »Irgendetwas sollen wir hier jedenfalls tun, verändern, verbessern – was weiß ich? Wir müssen nur herausfinden, was das ist.«
    »Er hat Recht«, stimmte Tolot zu. »So schnell geben wir nicht auf.«
    Es erfolgte kein weiterer Angriff mehr, aber mit dem Material der Wände und Decke ging eine fast unmerkliche Veränderung vor sich. Die bizarren Gebilde wurden seltener, das Geflecht reflektierte den Schein der Lampen stärker.
    Gucky näherte sich der Wand. Behutsam strich er mit der Hand darüber

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