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Silberband 097 - Rebell gegen ES

Titel: Silberband 097 - Rebell gegen ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eineinviertel Meter Körperhöhe und war damit nach den Maßstäben seines Volkes ungewöhnlich groß. Den zweimal eingeschnürten Körper schützte ein glänzender Chitinpanzer. Saj-Saj bewegte sich auf zwei stämmigen Beinen: seine offenen Sandalen ließen Füße mit drei Zehen erkennen. Als höchster Beamter trug er einen purpurroten Umhang, der ihm von der Schulter bis zu den Beinansätzen reichte. Durch Schlitze im Stoff ragte das obere Armpaar hervor, das zweite blieb unter dem Umhang verborgen. Den Oberkörper des Planers bedeckte zudem ein metallisches Gespinst wie ein weitmaschiger Kettenpanzer. Die untere Einschnürung umspannte ein breites Band aus demselben Metall, von dem ein bunter Schurz zwei Handspannen weit herabhing. In dem Gurt trug Saj-Saj die Waffen, die einem Mann seines Ranges zustanden, einen Heuler und eine Schleuder.
    Er betrat den Thronsaal. Der Kreis als die zweitvollkommenste geometrische Form war allein den Räumen der Königin vorbehalten. Lediglich Paj-Pajanoor, hieß es, lebte in einer Burg, deren Räume Kugelform besaßen. Er war der Götterbote.
    Die Königin, umgeben von einigen Hofbeamten in blauem Umhang, war damit beschäftigt, Pläne einzusehen. Saj-Sajs Eintritt schien ihr nicht ungelegen zu kommen, jedenfalls zögerte sie nicht, ihre Beamten fortzuschicken.
    »Du blickst ernst, Oberster Planer. Gehen die Arbeiten nicht so voran, wie sie sollen?«
    »Die Frage ist, wie lange noch, meine Königin.«
    »Machen die Fremden Schwierigkeiten?« Iinaa wandte sich zur Seite und machte eine Handbewegung. Ein abseits stehender Sessel glitt daraufhin herbei.
    »Nimm Platz, Saj-Saj, und berichte mir von deinen Sorgen«, forderte die Königin ihren höchsten Beamten auf.
    Er folgte der Aufforderung. »Die Fremden sind große Techniker«, sagte er. »Uns halten sie bestenfalls für halbintelligent. Sie nennen sich Laren, es sind aber auch einige unter ihnen – riesige, ungefüge Gestalten –, die nicht zu ihrem Volk gehören. Diese sind ihre Denker.«
    »Sie lassen denken?« Iinaa war amüsiert.
    »So erscheint es. Aber das geht an der Sache vorbei. Die Laren empfinden unsere Tätigkeit als störend. Sie fürchten die Unterhöhlung des Bodens in der Nähe ihrer Station. Wir sind ihnen lästig. Deswegen überlegen sie, ob sie uns vertreiben sollen.«
    »Aus der Nähe ihrer Station?«
    »Von dieser Hälfte des Planeten!«
    Die Augen der Königin blitzten auf. »Das würde sie teuer zu stehen kommen! Deine Sorgen sind unnötig. Aber sag mir, woher hast du diese Informationen?«
    »Ich habe unerwartet einen Verbündeten gefunden, der sich von allem Anfang an im Lager der Laren aufhält. Er nahm von sich aus Kontakt auf.«
    »Wie verständigt ihr euch?«
    »Wir denken in Bildern. Unser Freund ist ein sehr präziser Denker, seine Gedanken sind leicht zu verstehen.«
    »Ist er einer von den ungefügen Riesen, von denen du sagtest, dass sie für die Laren das Denken besorgen?«
    »Ich bin sicher …« Saj-Saj unterbrach sich mitten im Satz. »Genau genommen weiß ich es nicht. Ich habe ihn mir immer als eines der großen Geschöpfe vorgestellt, aber er hat niemals von sich selbst gesprochen.«
    »Die Laren wollen gegen uns vorgehen. Und wir haben einen Freund, der uns über ihre Pläne informiert. Wir wissen also, was auf uns zukommt.« Die Königin machte eine freundliche Geste der Verabschiedung. Saj-Saj erhob sich und verließ den Thronsaal.
    Saj-Saj verließ den königlichen Palast in nördlicher Richtung. Er hatte es nicht nötig, die Straße mit den Rollbändern zu benützen, um an sein Ziel zu gelangen, vielmehr baute er einen Gedankenpfad, indem er sich sein Ziel vorstellte, das er gut kannte. Dann gab er sich selbst einen Befehl – und im nächsten Moment umfing ihn der Lärm der Baustelle. Er befand sich auf dem Boden einer riesigen, kreisförmigen Grube, deren Wände mehr als einhundert Meter in die Höhe ragten.
    Zehntausende Arbeiter waren am Werk. Sie nahmen die Haltung ein, die das Göttliche Gesetz vorschrieb: Sie beugten sich vornüber, sodass außer den Füßen auch die Hände des oberen Armpaars den Boden berührten und ihnen einen festen Stand verliehen. Mit dem mittleren Händepaar rissen sie Lehm und Steinbrocken aus dem Untergrund und warfen sie auf Rollbänder, die das Fördergut zum Rand der Senke hinauftransportierten.
    Die mittleren Arme waren nicht gegliedert, sie bestanden aus einem einzigen Muskelstrang von beachtlicher Flexibilität, und ihre Haut zeigte ein

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