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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Verwirrung. »Ich weiß es nicht!«
    »Dann will ich es dir erklären, Schwester. Du erhältst einen Schlag auf die rechte Schulter, mit einer Schlagenergie von nicht weniger als fünfzehn und nicht mehr als zwanzig Newtonmeter.«
    Als der Ka-zwo auf sie zutrat, den Arm zum gesetzlich verordneten Schlag erhoben, wich sie mit einem wilden Aufschrei zurück. Blitzschnell bückte sie sich und griff nach einem Trümmerstück. Sie erwischte eine Stange aus halb verwittertem Metallplastik.
    »Halt, Schwester!«, sagte der Roboter. »Das Gesetz verlangt, dass deine Strafe erhöht wird, wenn du sie nicht willig auf dich nimmst!«
    »Fahr zum Teufel mit deiner Strafe!«
    Mit aller Kraft, deren die ungezähmte Wut sie befähigte, schlug sie dem Ka-zwo die alte Gerüststange über den Schädel. Es gab einen hallenden Ton, als hätte jemand auf einen Gong geschlagen. Der Roboter murmelte unverständliche Laute, dann wandte er sich schwerfällig um und stapfte davon.
    Sailtrit Martling starrte hinter ihm drein – noch immer unfähig zu begreifen, was sich soeben abgespielt hatte.
    Die Räumroboter nahmen ihre Arbeit wieder auf, und Sailtrit verzichtete auf jede weitere Suche. Mochte Trevor Casalle sich hier befinden – er würde von den Schuttmassen bald genug begraben werden.
    Etwas anderes beschäftigte sie weitaus mehr. Was war das für eine Welt, die das große Fest der Konzepte hervorgebracht hatte? Eine Erde mit elfhundert menschlichen Bewohnern und Millionen Robotern, die noch den Vorschriften der reinen Vernunft gehorchten? Konnte ES das gewollt haben?
    Sailtrit Martling war sich dessen nicht sicher, als sie zum Hauptquartier zurückkehrte. Vor allem fragte sie sich, ob es besser gewesen wäre, die Dinge so zu lassen, wie sie gewesen waren.
    Walik Kauk fand als Erster eine brauchbare Spur, und zwar Sohlen abdrücke im Staub. Es fiel ihm nicht schwer, zu erkennen, dass er hier die Spuren von Bluff Pollard und Viana vor sich hatte. Da ihn interessierte, wohin sie sich zurückgezogen hatten, folgte er den Ab drücken.
    Plötzlich stutzte er. Von der Seite her kam eine dritte Spur, führte zu einer Wandnische und vereinigte sich erst ein Stück weit entfernt mit den beiden anderen Spuren. Nach der Größe der Abdrücke zu schließen, handelte es sich bei dem Dritten um einen Mann.
    Walik zog sich zurück. Er konnte nicht mit Sicherheit sagen, dass der Unbekannte wirklich Trevor Casalle war. Aber die Vermutung lag nahe. Wenn sich Casalle tatsächlich in der Nähe befand, dann galt es zuallererst zu verhindern, dass er von der Suche erfuhr.
    Walik entfernte sich etliche hundert Meter. Per Minikom setzte er sich mit dem Hauptquartier in Verbindung.
    »Kauk hier! Ich glaube, das Versteck ist gefunden.«
    »Zieh dich sofort zurück!«, antwortete eine blechern klingende Stimme.
    »Augustus?«, fragte Walik erstaunt. »Geh aus der Leitung! Ich spreche mit dem Hauptquartier!«
    »Ich habe Anweisung vom örtlichen Kontrollelement, jede deiner Bewegungen zu überwachen, Bruder«, wies der Ka-zwo den Befehl zurück. »Bis zur Überführung in die nächste Haftanstalt bin ich für deine Sicherheit verantwortlich.«
    »Hör auf mit dem Quatsch!«, schimpfte Walik Kauk. »Ich habe eine wichtige Spur gefunden, und du kommst mir mit deinem örtlichen Kontrollelement!«
    »Ich bin an die Weisungen des Kontrollelements gebunden«, erklärte Augustus leidenschaftslos. »Bist du bereit, den Rückweg anzutreten?«
    Erst jetzt kam ihm zum Bewusstsein, dass der Roboter von der Überführung in eine Haftanstalt gesprochen hatte. Bisher war ihm Augustus' Geschwätz nur lästig gewesen, weil er dringend mit Jentho Kanthall Verbindung aufnehmen musste. Plötzlich aber erschien es ihm, als verberge sich hinter den Äußerungen des Ka-zwo mehr als nur der übliche Anfall, währenddessen Augustus glaubte, er stehe in Kontakt mit dem örtlichen Kontrollelement und erhalte von dort seine Anweisungen.
    »Ich bin bereit«, antwortete er vorsichtig. »Warum?«
    »Weil ich dich in Verwahrung nehmen muss, Bruder«, lautete die Antwort. »Wo befindest du dich?«
    Walik beschrieb ihm seine gegenwärtige Position.
    »Bleib, wo du bist!«, befahl der Roboter. »Ich hole dich!«
    Nach einer Weile sah Walik Kauk im Hintergrund des Korridors ei nen schwankenden Lichtkegel auftauchen. Gleich darauf hörte er die charakteristisch knirschenden Schritte des Ka-zwo.
    Augustus richtete seine Lampe auf ihn, ohne ihn jedoch zu blenden.
    »Du hast dich so vieler Vergehen

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