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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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diesem Augenblick einem Vorschlag zur Umkehr zugestimmt. Aber diese Chance ging vorüber, ohne dass neue Entscheidungen getroffen wurden. Langur konnte nicht ahnen, dass das tragische Folgen haben würde.
    Er war nach wie vor so etwas wie der Anführer. Diese Rolle hatte er auf der SOL mit großer Selbstverständlichkeit übernommen, denn schließlich war er als erster Forscher mit den Menschen zusammengetroffen und traute sich zu, gut mit ihnen umgehen zu können. Doch nun waren sie allein, und jeder von ihnen war gleichberechtigt. Trotzdem schienen die anderen zu erwarten, dass er weiterhin als Anführer fungierte.
    »Da sind die ersten konkreten Daten.« Ranc Poser deutete auf die Anzeigetafeln des Bordrechners. »Es handelt sich um die Koordinaten eines Sonnensystems im Zentrum von Ganuhr.«
    Langur hatte immer das Gefühl, dass Poser jünger als er selbst war, obwohl es dafür kein sichtbares Indiz gab. Genauso wenig gab es Hinweise darauf, ob sie männlichen oder weiblichen Geschlechts waren – oder vielleicht keines von beiden oder beides zusammen. Erst nachdem sie mit anderen Intelligenzen zusammengetroffen waren, hatten die Forscher so etwas wie ein maskulines Selbstverständnis entwickelt.
    »Wollen wir das ermittelte Ziel anfliegen?«, erkundigte sich Kaveer.
    »Ja!«, pfiffen Poser und Daloor gleichzeitig.
    Langur schwieg. Er beobachtete den Kristall, der verhalten leuchtete und in seinem Innern schwach zu pulsieren schien. Ähnliche Materiestrukturen aus dem ›Körper‹ der Kaiserin von Therm befanden sich in den LOGIKOREN, und so war es eigentlich nicht verwunderlich, dass die Rechner die Impulse deuten konnte.
    »Warum sagst du nichts, Douc?«, fragte Daloor. »Bist du nicht damit einverstanden, dass wir dieses Sonnensystem anfliegen?«
    »Die Entscheidung ist schon gefallen«, erwiderte er ausweichend. »Ihr habt zu dritt dafür gestimmt.«
    »Hast du Bedenken?«
    »Ganuhr gehört zum Einflussbereich BARDIOCs. Da kann ich nicht glauben, dass uns ein Paradies erwartet.«
    Seine Worte lösten tiefe Nachdenklichkeit aus, der eben noch erkennbare Optimismus war jäh verflogen. Langur schalt sich einen Narren, dass er auf diese Weise auf die Stimmung seiner Freunde einwirkte. Andererseits war das Gefühl, etwas Falsches zu tun, so stark in ihm, dass er sich dem nicht entziehen konnte.
    Der Kurs der HÜPFER wurde neu festgelegt, und wenig später registrierte die Fernortung das Ziel. Es handelte sich um eine kleine, rötlich leuchtende Sonne im dichten Sternengewimmel des galaktischen Zentrums.
    »Ob der Stern Planeten besitzt?«, fragte Poser.
    »Davon bin ich überzeugt«, antwortete Kaveer.
    Douc Langur berechnete indessen, dass der geheimnisvolle rote Stern rund 41.000 Lichtjahre vom Medaillon-System entfernt stand.
    Während die HÜPFER mit hoher Überlichtgeschwindigkeit ihrem neuen Ziel entgegenraste, wurden an Bord weitere Messungen vorgenommen. Bald stand fest, dass der rote Stern drei Planeten besaß.
    Langur, der mit seinem LOGIKOR mögliche Konsequenzen ihrer Entdeckung diskutierte, äußerte schließlich einen Verdacht.
    »Das Hauptquartier der Inkarnation befand sich im Varben-Nest«, erinnerte er seine Freunde. »Wir dürfen aber davon ausgehen, dass sie sich dort erst niedergelassen hat, als sie sicher sein konnte, dass in Ganuhr keine Macht existierte, die ihr gefährlich werden konnte. BARDIOCs erster Brückenkopf in Ganuhr befand sich bestimmt nicht an einem so auffälligen Ort wie Varben-Nest.«
    »Der rote Stern wäre ein unauffälliger Ort«, sagte Kaveer. »Geradezu dafür geschaffen, von dort aus diese Galaxis zu erkunden und eine Invasion vorzubereiten.«
    »Wenn nicht alles täuscht, fliegen wir auf die erste Bastion BARDIOCs in dieser Galaxis zu«, bestätigte Douc Langur.
    »Dann besteht sogar die Möglichkeit, dass wir BULLOC und Perry Rhodan finden. Es erscheint logisch, dass die vierte Inkarnation sich mit ihrem Gefangenen dorthin gewandt haben könnte, nachdem Varben-Nest als Zufluchtsort ausfällt.«
    »Anscheinend kommen wir von den Menschen nicht los«, pfiff Langur.
    Eine Zeit lang starrte Atlan den jungen Mutanten an, als könnte er die Worte Bjos nicht begreifen. »Sie waren also die Diebe«, sagte er schließlich. »Du hast es gewusst und dennoch geschwiegen?«
    Bjo spürte eine Woge von Ärger und Misstrauen auf sich zukommen.
    »Er hat uns verraten!«, rief jemand ungläubig.
    Der Katzer zuckte zusammen.
    »Wie konntest du das nur tun?«, fragte Atlan

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