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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erstreckten sich auf beiden Seiten unmittelbar vom Ufer aus bis zu den Hügeln hinauf. Die beiden fast identisch aussehenden Siedlungen waren durch zwei kühn geschwungene Brücken miteinander verbunden.
    Die Natur war im Begriff, das ihr entrissene Land zurückzuerobern. In unmittelbarer Nähe der Station hatten zudem Eingeborene primitive Buschhütten errichtet. Douc Langur betrachtete auch das als ein Indiz dafür, dass hier schon lange keine Raumfahrer mehr lebten. Die Station war aufgegeben worden, nachdem die Inkarnation ihr Hauptquartier ins Varben-Nest verlegt hatte.
    »Dort drüben sind Eingeborene!«, rief Daloor. »Sie sehen den Menschen ähnlich.«
    Das schien auf den ersten Blick tatsächlich der Fall zu sein. Als die HÜPFER jedoch lautlos in das Tal einflog, konnte Douc Langur diese Wesen genauer beobachten. Es handelte sich um aufrecht gehende Zweibeiner, deren gedrungene Körper von dunkelbraunem Pelz bedeckt waren. Ihre Gesichter waren nach innen gewölbt und wiesen an der tiefsten Stelle dieser Mulde einen schwarzen Klumpen auf, der mit augenähnlichen Auswüchsen bedeckt war. Zu beiden Seiten dieses Organklumpens befanden sich Mundtaschen, die wohl zur Nahrungsaufnahme dienten. Langur konnte erkennen, dass einige der Wesen Früchte in diese Körperöffnungen schoben.
    Die Eingeborenen bewegten sich schnell und hinterließen einen Eindruck hektischer Betriebsamkeit. Doch obwohl sie die HÜPFER inzwischen gesehen haben mussten, reagierten sie überhaupt nicht.
    »Sie haben nur primitive Waffen«, stellte Kaveer fest. »Ich denke, dass sie uns in Ruhe lassen. Das sollten wir genauso halten.«
    Langur war anderer Ansicht und nahm seinen Translator. »Es wird sicher interessant sein, mit einigen dieser Wesen zu sprechen«, sagte er. »Vielleicht erhalten wir interessante Informationen.«
    Die HÜPFER landete auf einer ebenen Wiese. Zwischen ihr und der Station lag das im Entstehen begriffene Dorf der Eingeborenen.
    Langur ließ den Schutzschirm eingeschaltet. Als nach einer Stunde immer noch alles ruhig blieb, bereitete er sich für den Ausstieg vor. Es war früher Morgen, sodass er den ganzen Tag über Zeit für Nachforschungen haben würde.
    Er schob LOGIKOR, Rhodans Kristall, seinen Translator und eine kleine Destruktionsschleuder in seine Gürteltaschen. »Ihr könnt jeden meiner Schritte beobachten«, sagte er seinen Begleitern und deutete auf die transparente Bugkuppel. »Ich werde nur in die Station eindringen, wenn ich sicher bin, dass keine Gefahr droht.«
    Douc Langur stieg aus.
    Die Luft war kühl und duftete nach Blüten. Kürzlich musste es Hochwasser gegeben haben, denn er sah überall Rückstände der Flut, und seine Fußklauen sanken tief in den weichen Boden ein.
    »Hier draußen ist alles in Ordnung«, pfiff er mit erzwungen fester Stimme in das kleine Funkgerät an seinem linken Unterarm. Tatsächlich war er äußerst erregt. »Ich gehe jetzt auf das Dorf der Eingeborenen zu.«
    Ein immer stärkeres Gefühl der Verlassenheit bedrängte ihn, von den Gebäuden der Station schien eine unheimliche Drohung auszustrahlen. Ihm kam in den Sinn, dass er von dort aus vielleicht beobachtet wurde. Er war noch nie übertrieben ängstlich gewesen, aber in diesem Augenblick wäre er fast umgekehrt. Vorsichtshalber zog er die Destruktionsschleuder aus der Gürteltasche.
    Sofort erhielt er den Beweis, dass er von Bord der HÜPFER aus mit großer Konzentration beobachtet wurde. »Alles in Ordnung, Douc?«, klang Daloors Stimme aus dem Empfänger.
    »Ja!«, pfiff er knapp und ging weiter.
    Als er das Dorf der Eingeborenen erreichte, unterbrachen die mit dem Bau der Hütten beschäftigten Pelzwesen ihre Arbeit und blickten zu ihm herüber. Ihre Pause währte jedoch nicht lange, denn nach einer kurzen, mit rauen Stimmen geführten Diskussion setzten sie die Arbeit fort.
    Vorsichtig näherte sich Langur den Eingeborenen. Einer Eingebung folgend, schaltete er den Translator auf Hulkoo-Sprache um. Wenn nicht alles täuschte, hatten die Schwarzpelze, die im Dienste BARDIOCs standen, jahrelang auf dieser Welt gelebt, und es war denkbar, dass die Eingeborenen auf die Sprache der Hulkoos reagierten.
    Vor der ersten Hütte blieb Langur stehen und sah den Eingeborenen eine Zeit lang schweigend zu. Sie stellten sich nicht besonders geschickt an.
    »Ich komme von den Sternen«, erklärte er endlich. »Meine Absichten sind friedlicher Natur. Ich hoffe, dass ihr mich verstehen könnt, und möchte mit eurem Anführer

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