Silberband 101 - Eiswind der Zeit
Gys-Voolbeerah aufgefangen, die zu Nchrs Delegation gehörten und Posbis kopierten.
»Was habt ihr mit mir vor?«, hörte Ytter die Stimme des Akonen im Helmfunk.
»Keine Sorge«, antwortete Ytter-Seterc. »Du wirst gut aufbewahrt, bis unser Einsatz beendet ist. Vergiss die Märchen von den Ungeheuern, die ihre Gefangenen fressen, und vertraue auf die weiße Kreatur der Wahrheit.«
Er schloss das Außenschott und ging in die Kommandozentrale zurück, wo Nchr ihn in der Gestalt des Akonen erwartete. Nchr hatte, nachdem der echte Pedar von Margulien aus seiner Betäubung erwacht war, organisches Gas auf ihn gesprüht und dann durch die Anwendung des Motuul aus der Prä-Kopie eine totale Kopie des Akonen angefertigt.
Ytter-Seterc setzte sich vor die Hauptkontrollen und beschleunigte das Schiff. Er war froh, dass die Übernahme des Akonen auf die CH-CHAN-PCHUR ohne Störungen abgelaufen war.
Nach einer Linearetappe von elf Stunden Dauer fielen die beiden Raumschiffe ins normale Raum-Zeit-Kontinuum zurück. Sie befanden sich am Rand des Zielsystems. In der Nähe driftete ein riesiger Komet ins System hinein. Die CH-CHAN-PCHUR nutzte die Gelegenheit und ging hinter dem Kometenkopf in Ortungsdeckung.
Der Blues-Diskusraumer aber flog weiter und landete auf dem einzigen Mond eines der Planeten. Ytter als Milchstraßen-MV wusste, dass der Mond Aladin und der Planet Last Port hießen. Und die Delegierten aus vier Galaxien hatten die neuesten Informationen über Last Port von den Laren-MV erhalten, die es mit ihrem SVE-Raumer gerade noch nach Last Port geschafft hatten und von dort mit dem alten Schiff Guy Nelsons nach Olymp geflogen waren. Auf Last Port lebte niemand mehr.
Nchr-Pedar von Margulien stieg aus, nachdem er seinen Raumanzug geschlossen hatte. Der Eingang zur Transmitterstation war nicht versperrt. Da die Aggregate so gebaut waren, dass sie sogar Jahrtausende ohne Wartung überstanden, hatte der Gys-Voolbeerah den Transmitter innerhalb weniger Minuten aktiviert und auf die Gegenstation auf Latos justiert.
Im roten Warnkreis der Bergstation auf Latos rematerialisierte er. Als Erstes sah er ein ehernes Schild, auf das sowohl auf Latosisch als auch auf Altterranisch ein Satz der Bluessprache stand. Iriilüy weiüya zi-igüylüy! Dahinter war vermerkt, dass der geschichtsträchtige Ausspruch von dem Terraner Guy Nelson stammen sollte, der einst Frieden zwischen Blues und Terranern gestiftet hatte.
Bevor Nchr darüber nachdenken konnte, tauchte am Eingang der Station der echte Gyüeh-Imr-Seterc auf. Nchr hob das Messgerät des Akonen und schaltete es ein.
»Die weiße Kreatur der Wahrheit wird mir verzeihen, dass ich vorsichtig bin«, erklärte er, während er vor unterdrückter Heiterkeit innerlich bebte. »Aber in der letzten Zeit ist soviel von Molekülverformern geredet worden, die wichtige Vertreter galaktischer Völker beiseiteschafften und danach kopierten, dass ich mich vergewissern muss, ob du du bist, Gyüeh-Imr-Seterc.«
Der Blue reckte den Hals, als er sich indirekt als wichtigen Vertreter eines galaktischen Volkes genannt hörte. »Die weiße Kreatur der Wahrheit ist meine Zeugin, dass ich der echte Gyüeh-Imr-Seterc bin. Aber du weißt, dass du mich nur Seterc zu nennen brauchst, Pedar von Margulien.«
»Ich weiß es«, sagte der Gys-Voolbeerah. »Und du nenne mich bitte nur Pedar. Bist du bereit, mit mir zu kommen?«
»Ich bin bereit«, erwiderte der Blue.
Zwei Blues in rosa Overalls und schwarzen Wadenstiefeln eilten heran und stellten zwei Schrankkoffer terranischer Produktion in den roten Warnkreis.
Kurz darauf materialisierten die beiden Wesen und das Gepäck in der Transmitterstation auf Aladin.
»Noch ein Blue!«, rief Seterc verwundert, als er die persönlichkeitsneutrale und ihm daher nicht gleichende Kopie Ytters erblickte.
»Leider einer zu viel für die BASIS«, erwiderte Ytter und öffnete zwei Körperhöhlen, damit das unter Druck angesammelte Gas in zwei haarfeinen Strahlen frei wurde.
Innerhalb eines Sekundenbruchteils war Seterc wehrlos. Er hörte und sah nichts mehr von dem, was um ihn herum vorging. Aber sein Gehirn funktionierte noch weiter; es war dem Gys-Voolbeerah möglich, alle für seinen Einsatz als Blue erforderlichen Informationen daraus abzurufen.
25.
Jäger der Verformten
»Also Olymp!«, rief Hotrenor-Taak. »Aber Anson Argyris hat sie bestimmt ausnahmslos vertrieben. Ich erinnere mich noch sehr genau daran, wie ich versuchte, den Kaiser der Freifahrer in
Weitere Kostenlose Bücher