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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zwei Büschen verbreiterte sich, als Hytawath hindurchrannte.
    Aus dem steinigen Boden hoben sich armdicke Wurzeln, bewegten sich schlangengleich und bildeten Schleifen, in denen sich seine Füße zu verfangen drohten. Doch jeweils einen Schrittabstand vor den Stiefelspitzen streckten sich die knorrigen Strünke wieder und verschwanden blitzschnell zwischen Steinen und faulendem Holzmehl.
    Borl wusste, dass die Flora seine Immunität respektierte. Noch! Aber wie lange? Sieben planetare Jahre verschaffte ihm die ererbte Immunität Schutz und Überleben. Und in einer einzigen Sekunde, während der er sich innerhalb des Ringes Unachtsamkeit gestattete, würde ihn die erste planetare Mutation vernichten.
    Der Jäger rannte auf den Waldrand zu. Er atmete nur ein wenig schneller und schwitzte fast gar nicht. Seit Jahren trainierte er seinen Körper in der doppelten Schwerkraft. Er ertrug die Strapazen der wilden Jagden mit Rrussu ebenso gut wie der Hetman der Eingeborenen selbst.
    Brachte der Wald ihn heute um? Oder gab es eine letzte Frist? Schon viermal hatten eindeutige Angriffe auf ihn stattgefunden. Und viermal hatte er überlebt, weil er schneller reagiert hatte als sonst.
    Du bist anders als wir, aber du bist dennoch einer von uns, hatte Rrussu gesagt. Du bist der Jäger deiner Leute. Der Eingeborene sprach einen schauderhaften Dialekt. Trotzdem verstanden sie einander, weil sie dasselbe Handwerk ausübten.
    Vor der Brust des Jägers kreuzten sich die beiden Gurte mit den Energiemagazinen. In den wasserdichten Taschen steckten die alten Strahler. Mit einer schnellen Bewegung öffnete Borl eine Tasche, entsicherte die Waffe und schob sie wieder zurück, nachdem er die Einstellung geprüft hatte. Dann drang er in den Wald ein.
    Wie zustoßende Riesenschlangen schnellten Vorcherrosen ihm entgegen, als er sich zwischen den knochentrockenen Ästen und Stämmen einen Weg bahnte. Die Machete zerschnitt die Holzteile, die wie Zunder auseinanderfielen. An den Spitzen der gelbweißen Dornen funkelten giftige Säuretropfen. Der Boden zischte Blasen werfend auf, als sie herunterfielen.
    Goldfarbene Nektargefäße blähten sich in den Blüten auf, um ihr Gift dem Eindringling entgegenzuschleudern. Aber es war, als ob Hytawath einen unsichtbaren Schutzschild trüge. Bevor die auseinanderschnellenden Spiralen den rennenden Mann erreichten, hielten sie zitternd inne.
    Hytawath lief zwanzig Schritte entlang eines schmalen Wasserrinnsals. Von einem halb abgestorbenen Ast hingen mehrere Meter einer riesigen Schlange. Der dreieckige Kopf pendelte langsam, aus dem halb geschlossenen Rachen ertönte ein leises Zischen.
    Der Körper der Schlange beugte sich langsam rückwärts, die Muskeln spannten sich wie stählernes Tauwerk unter der schillernden Haut. Dann schleuderte die Vorcherschlange ihren Kopf wie ein Geschoss auf den Jäger zu. Aber noch ehe Hytawath reagieren konnte, riss sie den Schädel zur Seite. Der Jäger sprang vorwärts, fing sich mit Armen und Schultern ab und überschlug sich. Als er, den Strahler in der rechten Hand, wieder auf die Füße kam, sah er, wie der Schlangenleib entlang des Stammes im Buschwerk verschwand.
    Hytawath wischte sich Schlamm und zerfetzte Blätter aus dem Gesicht. Von den tausend Schritten hatte er rund siebenhundert bewältigt. Der Dschungel vor ihm wurde dichter und gefährlicher, weil der Jäger nicht mehr weiter als fünf Meter überblicken konnte. Die Helligkeit nahm schnell zu. Innerhalb des Ringes der Gewalt lärmten wieder Millionen Vögel und Kleintiere.
    Der Ring war an der schmalsten Stelle dreitausend Meter, an der breitesten aber mehr als sechs Kilometer breit. Gegen die Siedlung Koyle und das Wrack der KARMA hin war die Zone scharf abgegrenzt, aber zur anderen Seite verschmolz der Ring mit der Umgebung. Die Evolution hatte nahezu ein Jahrhundert lang Zeit gehabt, dieses Gebilde zu schaffen und immer mehr Möglichkeiten zu ersinnen, um die Menschen zu vernichten.
    Für Hytawath Borl kam es jetzt nicht mehr auf Schnelligkeit, sondern auf Wachsamkeit und blitzartiges Reagieren an. Der Weg bis zum Hang, zum Felsen und zum Seeufer führte durch die grüne Wildnis.
    Ein Raubtier, ähnlich einer großen Katze, kauerte schräg über ihm auf einem Ast und spannte seine Muskeln zum Sprung. Der Jäger hielt die Machete in der linken und die Strahlwaffe schussbereit in der rechten Hand. Langsam drehte sich der kantige Raubtierschädel, aus der Kehle kam ein grollendes Knurren. Erst nach endlos

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