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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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    Hatten die Fremden das Wrack nicht geortet?
    Zu welchem Volk gehörte das Schiff überhaupt?
    Der Jäger änderte seine Marschrichtung. Noch vor dem Morgengrauen erreichte er eine Stelle, die von der offenen Polschleuse des sicher gelandeten Raumschiffs keine fünfhundert Meter entfernt war.
    Hytawath Borl war mit Schlamm bedeckt. Einige Ausrüstungsgegenstände hatte er verloren. Sein Atem ging hastig, und er schwitzte. Aber er las die riesigen Lettern auf der Kugelwandung. GRYZ. Währenddessen öffnete sich das untere Schleusenschott. Eine schmale Rampe schob sich zu Boden. Drei unglaublich groß wirkende Männer erschienen. Sie trugen Raumanzüge, hatten die Helme aber nicht geschlossen. Borl vermutete, dass es sich um Ertruser handelte. Er hatte von Ertrus gelesen.
    Die Geduld des Jägers zahlte sich aus. Zehn Minuten später war er klüger. Nur der Umstand, dass die Landschaft weitestgehend unbelebt war, dass er außerordentlich scharfe Ohren hatte und dass die Ertruser zudem seinem Versteck sehr nahe kamen, ermöglichte es ihm, ihre Unterhaltung mehr zu verstehen als zu erraten.
    »Wir treiben die terranische Crew von Bord.«
    »Sie werden sich zu dem Wrack durchschlagen.«
    »Bis sie dort sind, vergehen Tage.«
    »Vermutlich. Inzwischen landen wir bei dem Schiff, sehen uns um und spielen die Retter.«
    »Sollte es dort noch einen funktionierenden Hypersender geben, werden wir ihn zerstören müssen.«
    »Das ist die einzig richtige Folgerung. Sobald die Menschen die Siedlung erreichen, werden sie den Vorcher-Pool-Flüchtlingen sagen, was wir vorhaben.«
    »Dreihundertzwanzig Ertruser … wir nehmen die KARMA mit bloßen Händen auseinander, wenn es sein muss.«
    »Alles klar. Fangen wir an?«
    »Meinetwegen. Aber merkt es euch: Wir müssen den Schein perfekt aufrechterhalten. Unsere Rollen müssen souverän gespielt werden.«
    »Verlasse dich darauf, Trompar.«
    Die Ertruser gingen zum Schiff zurück. Der Jäger ließ alle hinderlichen Ausrüstungsgegenstände zurück und machte sich, so schnell er konnte, auf den Rückweg nach Koyle-City.
    Stunden später erreichte er das Tor.
    Der Erste, den Hytawath Borl traf, war Donar Welz. Der Jäger warf die Sicherheitstür des Zaunes hinter sich zu, wirbelte herum und packte den rechten Arm des kleineren Mannes. Dessen Unterarmwaffe wurde nach vorn geschleudert, aber Hytawath riss sie an sich und schleuderte sie achtlos in den Säuregraben.
    »Du hirnloser Winzling!«, keuchte er bebend vor Zorn. »Ich sollte dich umbringen, aber es gibt Wichtigeres. Sage deinen schwachsinnigen Anhängern, dass sie sich versammeln sollen. Und zweifle besser nicht daran, dass dich mein erster Schuss trifft, falls du Schwierigkeiten machst. Beeil dich! Ein Raumschiff ist gelandet.«
    Er sah furchterregend aus. Seine Kleidung war zerrissen, er blutete und war von oben bis unten schlammverkrustet. Welz blickte ihn schweigend an, bis ihm der Jäger einen wütenden Tritt versetzte.
    »Und wenn du die Königskinder siehst … ich habe ihnen etwas zu erklären!«
    Welz rannte davon.
    Inzwischen würden die Ertruser ihre Gefangenen schon von Bord getrieben haben. Entweder bildete sich um sie sehr schnell ein kleiner, aber ebenso tödlicher Ring der Gewalt, oder sie starben auf dem Marsch durch den Dschungel. Die Ertruser würden ihnen sicherlich keinen einzigen Strahler übergeben.
    Hytawath lief auf das Haus der Koyle-Zwillinge zu. Frauen und Männer starrten ihn verwundert an, aber sie wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Der Jäger hastete die Holztreppe zu Meraldas ›Büro‹ hinauf. In dem Moment riss Voin die Tür auf.
    »Du, Hy? Bist du lebensmüde?«
    Hytawath Borl drängte ihn zur Seite und sagte scharf: »Ihr habt in der Nacht nicht zufällig ein landendes Raumschiff gehört oder angemessen?«
    »Wir waren nicht sicher. Einige hielten es für Donner, und die Echos auf den Schirmen waren undeutlich. Vermutlich hat die Bedienungsmannschaft wieder einmal geschlafen.«
    Hytawath lachte humorlos. »Es ist ein Sammlerschiff Terras. Ertruser haben das Schiff gekapert und die Besatzung in den Dschungel getrieben. Sie werden in kurzer Zeit hier landen.«
    Sofort verlor Voin den verwirrten Ausdruck. »Wo steht das Schiff?«, wollte er wissen.
    »Hinter dem Wall, auf dem Lavafeld. Wir müssen rasend schnell handeln. Weißt du, welche Kräfte mehr als dreihundert dieser Sechzehn-Zentner-Riesen entwickeln?«
    »Ich glaube …«
    Natürlich gab es fast dreitausend trainierte

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