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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hat einen Schock«, sagte sie zu dem Mann in der dunkelgrünen Kombination. »Sie haben Koßjarta getötet, seine Nährmutter.«
    »Es tut mir leid«, entgegnete der Grüne. »Aber unter diesen Umständen blieb uns nichts anderes übrig.«
    Verthe nickte. Auch sie stand unter Schock. Sie blickte auf die Hand des Grünen und sah, dass seine Finger mit dem Abzug der Waffe spielten.
    »Verschwinden Sie, Berufene!«, sagte er. »Und schweigen Sie! Wenn Sie jemandem erzählen, was Sie gesehen haben, ist es vorbei mit Ihnen. Und mit ihm.«
    »Ich werde schweigen«, versprach Verthe. Sie versuchte, Plondfair hochzuheben, aber er war zu schwer für sie. Deshalb griff sie nach seinen Händen und schleifte ihn über den Boden. Er schlug die Augen auf, als sich die Glastür hinter ihnen schloss.
    Plondfair überwand seine Benommenheit erst, nachdem sie sich mit der Vakuum-Röhrenbahn weit vom Hospital entfernt hatten.
    Leicht ruckend hielt der Zug. Der Lufke sprang auf und verließ den Wagen. Verthe folgte ihm über einen begrünten Platz bis an das nahe Seeufer. Plondfair setzte sich. »Alles ist manipuliert«, sagte er. »Verstehst du? Alles, woran ich viele Jahre geglaubt habe, ist nicht wahr.«
    Sie setzte sich neben ihn und ließ den Sand durch ihre Finger rinnen. Über ihnen hing wie ein alles erdrückendes Gebilde Välgerspäre. Dichte Wolkenbänke verhüllten den Planeten.
    Plondfair lachte bitter. »Mit Zweifeln allein hat das schon nichts mehr zu tun. Ich weiß, dass ich all die Jahre belogen worden bin; jemand hat sich über mich lustig gemacht.«
    »Dass die Kranken nicht durch die Wunderkräfte geheilt werden, beweist noch lange nicht, dass alles Schwindel ist.«
    »Was wissen wir schon von der Realität?«, begehrte der Lufke auf. »Wissen wir, ob das Alles-Rad wirklich existiert? Womöglich ist es nur eine Erfindung der Kryn? Ich fühle mich so entsetzlich leer, wenn ich nur daran denke, dass ich Koßjarta gedrängt habe, mit dem Großen Flehen zu beginnen. Hast du nicht gesagt, dass du eine medizinische Ausbildung genossen hast?«
    »Ich kann Hilfe leisten, wenn sich jemand kleine Verletzungen zugezogen hat. Bei schwerwiegenden Erkrankungen kann ich nichts tun. Und so ist es auf vielen Gebieten. Zum Beispiel weißt du ziemlich genau, wie es auf Välgerspäre aussieht. Du kannst aus den wenigen Daten, die du hast, darauf schließen.«
    »Das stimmt«, gab Plondfair zu. »Damit beschäftige ich mich schon eine ganze Weile. Ist Välgerspäre wirklich ein Planet in unserem Sinn, oder ist er etwas anderes?«
    »Die Frage ist doch eher, ob die Berufenen überhaupt nach Välgerspäre kommen«, sagte Verthe. »Sie betreten hier auf Starscho einen Transmitter, und die Kryn behaupten, dass sie auf Välgerspäre ankommen. Der Gegentransmitter kann ebenso in einem anderen Sonnensystem stehen. Aber das herausfinden können wir nur, wenn wir zurückfahren. Vielleicht dauert es nur noch wenige Stunden, bis wir selbst den Transmitter betreten. Danach wissen wir Bescheid – aber es ist zu spät für uns.«
    »Wir müssen vorher noch mehr über die Arbeit der Kryn auf Starscho herausfinden. Was geschieht hier? Werden hier nur die Kranken geheilt, oder wird von hier aus auch anderes gesteuert? Starscho ist groß wie ein Planet. Vermutlich könnten wir Jahre hier verbringen, ohne den Mond wirklich erforscht zu haben.«
    »Was hast du vor?«
    Plondfair erhob sich. »Ich will zu einem Störfaktor werden«, erklärte er. »Vielleicht lege ich eine wichtige Maschine lahm, um den Apparat der Kryn durcheinanderzubringen. Auf jeden Fall tue ich etwas, damit sie mir Antworten geben müssen.«
    »Damit setzt du deine Berufung aufs Spiel.«
    »Ich weiß nicht, ob ich die Berufung überhaupt noch will.« Plondfair schleuderte einen Stein ins Wasser. »Verdammt, ich weiß es wirklich nicht mehr.«
    Sie gingen zur Röhrenbahn zurück. Plondfair studierte einen Plan des Kontinents, auf dem sie sich befanden. Sie einigten sich auf ein Ziel, das sie aufsuchen wollten. Dabei handelte es sich um eine Steueranlage von beträchtlicher Ausdehnung, deren Aufgabe jedoch nicht näher beschrieben wurde.
    »Man versucht gar nicht erst zu verbergen, was es hier alles gibt«, stellte der Lufke fest. »Die Kryn scheinen sich ihrer Sache ziemlich sicher zu sein.«
    Sie stiegen in den nächsten Zug und ließen sich etwa fünfhundert Kilometer weit nach Westen tragen.
    Hochhäuser prägten das Bild am Ziel. Der Boden war mit Steinplatten oder mit

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