Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
gegebenen Bedingungen war der Höhenunterschied von etwa fünf Metern geradezu ein Abgrund.
    Der Lufke kroch zu Verthe hinüber. »Keiner von uns schafft es allein«, brachte er mühsam hervor.
    Sie schloss die Augen und streckte sich erschöpft.
    »Sieh nach vorn!«, befahl er. »Dann weißt du, warum.«
    Die Frau schüttelte den Kopf.
    »Es geht nach unten«, erklärte er. »Wir müssen uns gegenseitig helfen.«
    Endlich hob sie den Blick. Ihr Gesicht verzerrte sich. Die Hindernisse erschienen ihr offenbar unüberwindlich.
    Plondfair trieb sie voran. Er befahl ihr, sich umzudrehen und von nun an mit den Füßen voran zu kriechen. Sie tat es. Er hielt sie fest, als sie ihre Beine über die erste Stufe schob. Verthe knickte so schnell in den Hüften ein, als sie weit genug gekommen war, dass sie fast abgerutscht und gestürzt wäre. Erschreckt klammerte sie sich an ihn.
    »Es geht nur etwa einen Meter weit nach unten«, schnaubte Plondfair. »Das ist kein Problem für uns.«
    Sie lächelte verzerrt. Stöhnend ließ sie sich über die Felskante absinken und blieb danach zusammengekrümmt liegen.
    »Wenn wir die Tür erreicht haben, ist alles wieder normal«, behauptete er. »Dann fühlst du dich leicht und frei.«
    Das half. Verthe kämpfte sich weiter voran. Er folgte ihr, wobei er sich ebenso vorsichtig verhielt, ihm war klar, dass sie es nicht schaffen würde, wenn die Schwerkraftwerte weiter anstiegen. Sie war schon zu erschöpft.
    Doch die unbekannten Dirigenten hatten ein Einsehen. Je näher Plondfair und Verthe der Tür kamen, desto geringer wurde die Belastung. Plötzlich verloren die Felskanten ihre Schrecken. Die beiden Berufenen konnten sich aufrichten und die letzten Schritte sogar wieder aufrecht gehen.
    Die Tür öffnete sich; ein kühler, erfrischender Wind wehte ihnen entgegen. Sie taumelten durch die Öffnung in einen Raum hinein, in dem zwei Liegen standen. Auf einem Tisch warteten Getränke auf sie.
    Verthe brach zusammen. Plondfair hob sie behutsam auf und trug sie zu einer Liege.
    Stimmen rissen den Lufken aus dem Schlaf. Er richtete sich auf und erkannte augenblicklich, dass sich der Raum verwandelt hatte. Die Wände waren verschwunden und hatten den Blick in einen Saal freigegeben, der sich in mehrere Wohninseln aufteilte. Es waren sehr einfache Wohneinheiten. Sie bestanden nur aus einer Liege, einer von der Decke herabhängenden Haube, die eine Lampe oder etwas Ähnliches darstellen mochte, aus einem Hocker, einer Topfpflanze, einem Kleiderkasten und einem Trainingsgerät.
    Verthe war nicht in seiner Nähe. Sie hatte eine Wohneinheit weiter von ihm entfernt bezogen und ruhte noch auf der Liege. Er konnte nicht erkennen, ob sie schon wach war oder noch schlief.
    Plondfair zählte rasch durch und stellte fest, dass sich alle Berufenen in dem Saal befanden. Er war also wieder dorthin zurückgekehrt, wo er nach seiner Ankunft auf Välgerspäre gewesen war, sodass er zunächst glaubte, keinen Schritt vorangekommen zu sein. Doch dann vergegenwärtigte er sich, was geschehen war, und er erkannte, dass er einiges herausgefunden hatte.
    Zunächst war Tatsache, dass die Berufenen wirklich nach Välgerspäre kamen. Aber auch das hatte nichts Mystisches an sich, sondern war ein technischer Prozess.
    Auf dem Riesenplaneten gab es eine konditionierte Zone, in der die gewaltige natürliche Schwerkraft des Planeten auf erträgliche Werte vermindert wurde. Irgendwo war jedoch eine Macht, die alle Gravitationswerte zu manipulieren vermochte. Auf diese Weise konnten Berufene mühelos zur Ordnung gerufen werden. Er hatte es am eigenen Leib verspürt, und er hatte an Verthe gesehen, wie stark die psychologische Wirkung war. Verthe war nahe daran, zu ihrem kritiklosen Alles-Rad-Glauben zurückzukehren. Dieser beherrschte die anderen Berufenen vollkommen.
    Plondfair erhob sich und ging einige Schritte auf und ab, um sich Bewegung zu verschaffen. Er hatte keine Schmerzen und fühlte sich so kräftig wie immer.
    Der Lufke wurde sich dessen bewusst, dass er als Einziger sich auffällig bewegte. Die anderen lagen oder saßen in ihren Wohninseln und blickten ins Leere. Er verhielt sich keineswegs so, als habe ihn religiöse Verzückung erfasst, er war vielmehr unruhig und suchte. Sein Verhalten musste bei einem geheimen Beobachter ein Alarmsignal auslösen. Plondfair lächelte trotzig, denn jetzt war es zu spät. Es wäre sinnlos gewesen, ein konformes Empfinden vorzutäuschen. Damit hätte er den Argwohn eines Kryn nur

Weitere Kostenlose Bücher