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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Plondfair flog sofort darauf zu, ohne zu bedenken, dass Morgdähn ihn bemerken würde, aber vor ihm war nicht der Wächter. Aus dem Morast wuchsen vielmehr kristalline Gebilde empor; die sich sogleich wieder verflüchtigten. Weit entfernt zuckten Blitze auf den Grund des Wasserstoffozeans herab und verbreiteten ein geisterhaftes Licht.
    Der Lufke registrierte, dass er Morgdähn nicht gefunden, sondern sich in der Wildnis von Välgerspäre verirrt hatte. Er konnte sich vorstellen, dass der Sturm, den er erlebt hatte, für die Verhältnisse von Välgerspäre nichts weiter als ein lauer Luftzug war. Ein wirklicher Orkan, bei dem die komprimierten Gasmassen des Planeten in tobende Bewegung gerieten, würde ihn über Tausende von Kilometern davontragen und ihm nicht die geringste Chance lassen.
    Jetzt erschien es ihm unglaubhaft, dass die Alten aus Laxau sich wirklich in die Wildnis hinauswagten. Sie waren körperlich schwächer als er und hatten es noch schwerer, sich zu behaupten. Wenn sie die Konditionierte Zone tatsächlich verließen, dann sicherlich nur in Gruppen und unter einer Reihe von Sicherheitsmaßnahmen.
    Plondfair schalt sich einen Narren. Es war falsch gewesen, sich nur auf Godfart, Krodvan und Karskem zu verlassen. Er hätte sich mit Kärsgäm zusammentun müssen, anstatt ihn sich zum Feind zu machen.
    Da der Berufene einsah, dass er vom Grund des Wasserstoffozeans aus nichts erreichte, stieg er erneut auf. Er hoffte, dass er den rötlichen Schimmer des Energieschirms von Kermershäm sehen würde, sobald er in Schichten geriet, in denen die Gasmassen nicht so dicht waren. Doch er fand die Konditionierte Zone nicht, und schließlich gestand er sich ein, dass er sich hoffnungslos verirrt hatte. Ohne Hilfe würde er nicht mehr zur Schleuse zurückfinden.
    Er schaltete den Helmfunk ein, und zu seiner grenzenlosen Überraschung erklang sofort eine Stimme. Noch dazu so laut, dass er beinahe aufgeschrien hätte.
    »Sieh dich vor!«, brüllte jemand.
    Plondfair regulierte die Lautstärke. »Hallo, Leute«, sagte er. »Hier ist jemand, der überhaupt keine Ahnung hat, wo er eigentlich ist. Könnt ihr mir helfen?«
    Er hörte, dass jemand heftig atmete, doch das Geräusch verstummte unmittelbar darauf.
    »Hört ihr mich?«, fragte er. »Meldet euch doch. Allein schaffe ich es nicht.«
    Verzweifelt blickte er nach unten. Die Sicht reichte nur wenige Meter weit. Da er glaubte, dass jemand in seiner Nähe war, ließ er sich absinken. Er hoffte, den oder die anderen dann sehen zu können.
    Es knackte im Lautsprecher, als er den Boden ausmachte. Schnee- und Eiskristalle tanzten darüber hinweg. Sie sahen schmutzig grau aus.
    »Meldet euch!«, bat der Lufke. »Ich habe die Orientierung verloren und weiß nicht mehr, wo ich bin. Hört ihr mich?«
    Ein gedämpftes Lachen klang aus den Lautsprechern. »Ich höre dich, Plondfair«, antwortete eine heisere Stimme.
    »Godfart? Sind Sie es?«
    »Nicht doch. Ich höre auf den Namen Kärsgäm, und ich bin hier, um dir den Schutzanzug auszuziehen. Verstehst du? Ich werde dir den Anzug schon hier über die Ohren ziehen. Mal sehen, ob sich dein Befinden dann ändert.«
    Plondfair hielt erschrocken den Atem an. Seine Ahnung hatte ihn also nicht getrogen; Kärsgäm gab sich nicht so ohne Weiteres geschlagen. Doch er hatte nicht damit gerechnet, dass der Alte so weit gehen würde, ihn hier draußen zu jagen.
    »Bevor du mir den Anzug ausziehen kannst, musst du den Energieschirm ausschalten«, erwiderte er, wobei er sich zwang, ruhig zu bleiben.
    »Das weiß ich«, sagte Kärsgäm. »Glaubst du, dass ich ein Narr bin? Ich habe ein Funkgerät dabei, mit dem ich den Schirm ein- und ausschalten kann. Genügt das?«
    Der Berufene spürte, dass es ihm kalt über den Rücken lief. Er schaltete das Funkgerät ab. Zum Glück schien Kärsgäm noch nicht geortet zu haben, wo sein Opfer sich befand.
    Eine kleine Ewigkeit später entdeckte Plondfair mehrere Gestalten in seiner Nähe. Er wich sofort zurück und stand plötzlich vor einem steilen Abgrund. Allerdings zögerte er weiterzufliegen, weil er fürchtete, von Turbulenzen mitgerissen zu werden. Und er wollte wenigstens in der Nähe der Veteranen bleiben, weil er hoffte, durch sie die Schleuse zu finden.
    Schnee wirbelte aus der Tiefe herauf. In Minutenschnelle verwandelte sich die Landschaft vor ihm. Eiskristalle schossen aus dem Dunkel heran und rasten an ihm vorbei. Plondfair erkannte die Situation gerade rechtzeitig; er ließ sich über

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