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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Er machte sich weitere Vorwürfe, weil er die Möglichkeit, sich mit Kärsgäm zu arrangieren, nicht wahrgenommen hatte.
    »Kärsgäm!«, schrie er. Der Veteran antwortete nicht. Plondfair schloss daraus, dass er bereits durch die Schleuse nach Kermershäm zurückgekehrt war.
    Plondfair presste die Lippen zusammen. Selbst ein Kämpfer musste erkennen, wann er verloren hatte. Mit der Würde eines Lufken aber war es nicht zu vereinbaren, dass er ängstlich ausharrte, bis der Tod endlich eintrat.
    Wieder griff er nach dem Hebel, mit dem er das Energiefeld ausschalten konnte, und diesmal meinte er es ernst. »Kärsgäm, du Narr«, sagte er. »Wärst du doch nur gekommen. Jetzt ist auch der Anzug verloren.«
    Als keine Antwort kam, sprengte er die Sicherung des Hebels ab. Er atmete tief durch und schloss die Augen, um die letzten Sekunden seines Lebens bewusst zu erfühlen. Obwohl es falsch war, das eigene Leben selbst zu beenden, war nichts als Ruhe und Frieden in ihm. Seine Lippen entspannten sich zu einem Lächeln. Er brauchte nichts zu bereuen. Er hatte viel gewagt, und er hatte alles verloren.
    »Also – dann«, sagte er laut und wollte die Energie abschalten, als ihn ein leiser Ton veranlasste, noch einmal die Augen zu öffnen. Ungläubig blickte er auf das Licht, das im Helm rhythmisch aufleuchtete. Er empfing hyperenergetische Impulse, wie sie eigentlich nur von der Schleuse zur Konditionierten Zone kommen konnten. Vielleicht auch von der Station!, schrie es in ihm.
    Mit zitternden Fingern schloss er die Sicherung wieder um den Hebel. Neue Hoffnung flackerte in ihm auf. Die Impulse kamen von einer Quelle, die nicht allzu weit entfernt war.
    Plondfair fand die Richtung schnell. Diese Impulse strahlten nur in einem schmalen Bereich. Wandte er sich in die falsche Richtung, wurden sie augenblicklich schwächer.
    Er beschleunigte bis auf Höchstgeschwindigkeit, nachdem er die Richtung ermittelt hatte, weil er fürchtete, dass die Impulse verlöschen würden, bevor er ihre Quelle gefunden hatte. Sie mussten von der Schleuse stammen. Es wäre ein zu großer Zufall gewesen, wenn sich die Leitstation auf diese Weise verraten hätte.
    Glücklicherweise änderten sich Temperaturen und Druckverhältnisse in diesen Minuten nicht.
    Plondfair näherte sich einer steilen Felswand. Sie war von den Eiskristallen glatt geschliffen.
    Die Impulse kamen von oben.
    War dies der Wall, der die Konditionierte Zone umgab? Der Berufene hatte die Umgebung der Hochenergieschleuse anders in Erinnerung. In dem Moment trat ein, wovor er sich gefürchtet hatte, die geheimnisvolle Impulsquelle schwieg.
    In jäher Panik raste Plondfair über den Felsen, bis ihm endlich bewusst wurde, wie falsch er sich verhielt. Er zwang sich zur Ruhe und hämmerte sich ein, dass er sich in unmittelbarer Nähe der Station befinden musste. Er versuchte, sich zu entsinnen, woher die Impulse gekommen waren. Langsam ließ er sich in dieser Richtung weitertreiben.
    Die Felsen fielen wieder ab. Plondfair überlegte, ob es besser sei, an den Ausgangspunkt zurückzukehren, als er unvermittelt eine Kuppel vor sich sah. Im ersten Augenblick glaubte er an einen buckelförmigen, von Schnee und Eis glatt geschliffenen Felsen, doch dann sah er schimmernden Stahl.
    Er stieß einen Jubelschrei aus.
    Augenblicke später umrundete er die Kuppel auf der Suche nach einem Eingang. Er machte sich keine Gedanken darüber, wie es in der Station aussah oder ob sich gar Morgdähn darin aufhielt.
    Etwa eine halbe Stunde verstrich. Er hatte die Kuppel wenigstens zweimal umkreist. Vergeblich. Plondfair fluchte. Warum hatte er sich in den Gedanken verbissen, dass der Eingang am Fuß der Kuppel zu finden sein musste? Es gab eine Reihe von Gründen, die dagegen sprachen. Jederzeit konnte die Kuppel tief im Methanregen versinken. Dann war ein Schott am Boden unpassierbar.
    Plondfair raste nach oben. Als er den höchsten Punkt der Kuppel erreicht hatte, sah er die Unterbrechungen in der Rundung. Mehrere Gänge, jeder gut vier Meter hoch, führten die Kuppel empor. Im Zenit vereinten sie sich. Dort zeichnete sich auch ein quadratisches Schott ab.
    Er hatte den Eingang gefunden.
    Er war versucht, seine Freude laut hinauszuschreien, als er einen armlangen Hebel über dem Schott entdeckte. Ihm war sofort klar, dass er es damit öffnen musste. Eine Druckmechanik kam nicht infrage, weil sie bei den Umweltbedingungen von Välgerspäre mit den ständig wechselnden Druckverhältnissen nicht funktionieren

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