Silberband 102 - Aufbruch der Basis
energetisches Echo, das geringere Effekte mühelos überlagert. Aber es kann sein, dass die BASIS ein paar Ortergeräte speziell für einen solchen Fall getrimmt hat. Dann würde ihr das kleine Fahrzeug, von dem Sie sprechen, nicht entgehen.«
»Was, nehmen Sie an, geschieht dann?«
»Nach allem, was wir bisher erfahren haben, wird das Fahrzeug unter Feuer genommen.«
Danton nickte. Seine Miene wirkte grimmig. »Sind Sie bereit, dieses Risiko auf sich zu nehmen?«, fragte er.
»Ich, Sir?«
»Sie und noch fünf oder sechs Mann. Ich muss zur BASIS hinüber und bitte um Ihre Unterstützung.«
Bahrajn, der bei Dantons Eintritt sitzen geblieben war, sah den Obersten Terranischen Rat von unten herauf an. »Sie brauchten nur zu befehlen, Sir«, stellte er fest.
»Ich befehle nicht, ich bitte«, antwortete Danton schroff. »Brauchen Sie Bedenkzeit?«
»Nein, Sir. Ich bin bereit, Ihren Wunsch zu erfüllen.«
»Danke. Treffen Sie die nötigen Vorbereitungen. Die BAIKO muss selbstverständlich verschwunden bleiben, solange wir uns an Bord der BASIS befinden. Sie darf sich erst wieder nähern, wenn wir ihr ein entsprechendes Signal senden lassen. Wann können wir aufbrechen?«
»In eineinhalb Stunden, Sir«, antwortete Bahrajn, ohne zu zögern.
Die Sammelaktion verlief planmäßig. Als Kauk den Treffpunkt ansteuerte, hatte er über tausend Personen bei sich, und der Transmitterdurchgang dauerte länger als eine halbe Stunde.
Sie erreichten eine ausgedehnte Halle. Die Konstrukteure der BASIS hatten vorgesehen, dass von hier aus schwere Lasten ins Schiffsinnere befördert würden. Die Randbereiche der Hauptabschnitte R und L enthielten einen Großteil der bordeigenen Fertigungsstätten. Die Kapazität der Transmitter war ausreichend, um selbst NSR-Meiler zu befördern.
Vanne und seine Gruppe, mehr als neunhundert Besatzungsmitglieder, waren bereits eingetroffen. Unter den Leuten gab es mehrere, die sich im Hauptabschnitt R auskannten. Sie machten sich als Scouts auf den Weg, um die Lage im Abschnitt R zu erkunden.
»Ebenso könnte einer von uns die Transmitterstrecke zur Kuppelhalle erkunden«, sagte Kauk. »Ich glaube, ich werde das zusammen mit Augustus tun.«
Es gab keinen Widerspruch. Walik justierte einen der kleineren Transmitter im Hintergrund der Halle und ging dann mit dem Ka-zwo durch das Transmitterfeld.
Die Halle präsentierte sich hell erleuchtet und scheinbar leer.
»Halb rechts, in der Wandnische«, sagte Augustus.
Walik schaute in die angegebene Richtung. In der Wand des großen Rundraums gab es mehrere Nischen, die Eingänge zu Antigravschächten darstellten. In einem dieser Rücksprünge zeichnete sich ein leichtes Glitzern ab, als ob sich das Licht der Sonnenlampen auf einem metallischen Gegenstand spiegelte.
»Was ist das?«, raunte Walik.
»Vermutlich einer, der auf der Lauer liegt.«
»Gefährlich?«
»Dann hätte er schon auf uns geschossen. Wahrscheinlich weiß er nicht, was er mit uns anfangen soll.«
Walik Kauk schritt auf die Nische zu; Augustus blieb neben ihm. Es war ein unangenehmes Gefühl, zu wissen, dass dort drüben ein Aphiliker lauerte und gnadenlos das Feuer eröffnen würde, wenn es ihm in den Sinn kam. Walik gab sich Mühe, desinteressiert zu wirken.
Er sah jetzt einen schmächtigen Mann, dessen Miene Unsicherheit erkennen ließ. Der mittelschwere Strahler in seiner Armbeuge war jedoch eine unmissverständliche Drohung.
Tief atmete Walik Kauk ein. »Irgendwelche Anzeichen von Unregelmäßigkeiten?«, fragte er.
»Keine«, antwortete der Mann. »Hier sind sie nicht vorbeigekommen.«
Die Antwort war nicht schwer zu verstehen. Anscheinend hatte Kanthall Alarm gegeben. Er wusste, dass Emotio-Narren sich zusammengerottet hatten. Der Bewaffnete war hier postiert worden, weil die Transmitteranlage einen neuralgischen Punkt darstellte.
»Du bewachst den Transmitter, Bruder?«, erkundigte sich Walik.
»Den und den anderen Zugang zur Halle. Sie können aus beiden Richtungen kommen.«
»Das ist richtig. Aber ein Mann allein wird sie nicht aufhalten können.«
»Es kann nur noch Minuten dauern, bis die anderen hier sind.«
»Die anderen? Unter wessen Befehl?«
»Belaks oder Hoovers. Das Kommando war noch nicht entschieden, als sie mich vorausschickten.«
Walik warf dem Ka-zwo einen bedeutungsvollen Blick zu. Die Lage wurde bedrohlich.
»Wir warten hier«, entschied Walik. »Wir haben eine Spur gefunden. Vielleicht wird Belak sie mit uns verfolgen.«
Sein Gegenüber
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