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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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niedersinken. Im Sichtschutz der Schiene kroch er auf allen vieren bis zu der Rampe, auf der die Beiboote verankert waren. Vorsichtig blickte er über deren Rand hinweg. Einige Wynger waren dem Kryn zu Hilfe geeilt und zerrten den Kranken in das Beiboot zurück.
    In Plondfairs Nähe stand ein Beiboot mit offener Schleuse. Es war das einzige, das er vielleicht unbemerkt erreichen konnte. Auf den Boden gepresst, robbte er bis zu dem kleinen Schiff und zog sich Augenblicke später in die Schleusenkammer hinein. Er hörte die Stimmen einiger Besatzungsmitglieder. Plondfair wusste, dass er nur dann eine Chance hatte, den Start unentdeckt zu überstehen, wenn er in der Schleusenkammer blieb und zudem niemand mehr an Bord kam oder das Schiff verließ. Der Aufenthalt in der Schleuse war riskant, aber er verließ sich darauf, dass der Doprer, der wahrscheinlich als Pilot fungierte, während des kurzen Fluges die Druckverhältnisse unverändert lassen würde.
    Endlich glitt das äußere Schleusenschott zu. Plondfair würde den Flug nach Wallzu mitmachen, falls sein Verschwinden nicht in letzter Sekunde bemerkt wurde.
    An Bord der BASIS war man sich darüber einig, dass man nicht aufs Geratewohl in den Raumsektor fliegen konnte, in dem man PAN-THAU-RA vermutete. Die Gefahr, dass sich ein Konflikt mit den Angehörigen der großen raumfahrenden Zivilisation von Tschuschik entwickelte, war nicht von der Hand zu weisen.
    Die Vorbereitungen für einen Kontakt mit den noch unbekannten Intelligenzen liefen auf Hochtouren, als Hamiller von einer Konferenz in seine Privaträume zurückkehrte. Mit großer Erleichterung registrierte der Expeditionsleiter, dass der mentale Druck, den Margor in ihm hinterlassen hatte, sich allmählich verflüchtigte. Gleichzeitig verlor er zunehmend die Erinnerung an den Mutanten und alles, was mit diesem zusammenhing. Diese seltsame Teilamnesie führte indes dazu, dass Hamiller immer schwerer zu sagen vermochte, woher seine Erleichterung überhaupt rührte.
    Als er sein Quartier betrat, wartete ein Eindringling auf ihn. In einem Sessel saß ein schwarzhaariger Mann mit dunklen Augen. Eigentlich eine Unmöglichkeit, dass er es geschafft hatte, in den Raum einzudringen. Hamiller entsann sich, dass dieser junge Mann Harso Sprangohr hieß und eine Kapazität auf dem Gebiet von Ferntriebwerken war. Gleichzeitig spürte er ein dumpfes Unbehagen. Im Zusammenhang mit Sprangohr gab es etwas Unangenehmes, doch daran konnte er sich in dem Moment nicht erinnern.
    Sprangohr blickte ihn finster an. Der Mann war mit einer bestimmten Absicht gekommen, und diese musste mit früheren Ereignissen zu tun haben, von denen Payne nichts mehr wusste.
    »Da bin ich!«, sagte Sprangohr rau. Er stand offensichtlich unter großer Anspannung und schien zu erwarten, dass Hamiller den Anlass seines Hierseins kannte.
    Der Wissenschaftler dachte an schnelle Flucht, aber sein Instinkt riet ihm, genau das nicht zu versuchen, weil er womöglich eine Katastrophe heraufbeschworen hätte. »Hallo, Sprangohr«, sagte er deshalb mit erzwungener Lässigkeit. »Wie ich sehe, haben Sie es sich bequem gemacht.«
    Die Augen des Mannes verengten sich. »Sie denken, Sie könnten sich über mich lustig machen«, zischte er. »Ich werde aber nicht zulassen, dass Sie den Meister verraten. Glauben Sie, ich würde nicht spüren, dass Sie abtrünnig werden?«
    Hamiller runzelte die Stirn. Eine dumpfe Ahnung stieg in ihm auf, doch er begriff nicht, wovon der Eindringling redete. »Wir sollten uns vernünftig unterhalten«, schlug er diplomatisch vor.
    »Keine Ausflüchte!« Sprangohrs Gesicht spiegelte wider, was sich in ihm abspielte. Wenn Hamiller jemals nackte Mordlust in den Augen eines anderen Menschen gesehen hatte, dann bei ihm. Und das Opfer, dem dieses Gefühl galt, war er – Payne Hamiller. Aber weshalb?, fragte er sich gequält.
    Die Situation war gefährlicher, als er geglaubt hatte. Er machte behutsam einen Schritt zurück. Da geschah das, was er beinahe erwartet hatte. Sprangohr zog eine kurzläufige Waffe aus seiner Jacke.
    Thermostrahler, Modell Kanyr aus dem Jahr 3540, eingestellt auf breite Streuung, registrierte Hamillers geschulter Verstand.
    Wenn sein Gegenüber abdrückte, hatte er nicht den Hauch einer Chance.
    »Langsam, langsam …«, sagte er leise. »Handeln Sie nicht unüberlegt, mein Freund.«
    Der Schwarzhaarige kicherte unmotiviert. »Ein toter Paratender ist besser als ein abtrünniger«, stellte er fest.
    Paratender! Dieses

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