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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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herauszufinden, was dieses Ding überhaupt sein könnte.«
    »Du sollst nicht herausfinden, was es ist - du sollst es öffnen!«
    Telster fuhr sich über den Kopf. Zwischen seinen Fingern verfing sich ein Büschel Haare. »Seltsam«, murmelte er überrascht. »Ich hatte nie Haarausfall.«
    »Kümmere dich nicht darum«, sagte Margor ärgerlich. »Zerbrich dir lieber den Kopf, wie du mit der Hantel weiterkommen kannst.«
    Telster war ein passabler Hyperphysiker, aber bestimmt kein Genie. Margor hatte gute Lust, ihm seine drittklassigen Fähigkeiten vorzuhalten, doch in dem Moment brach einer der anderen Paratender zusammen. Der Mann knickte einfach ein und sackte kraftlos zu Boden. Sekunden später wurde er von krampfartigen Zuckungen geschüttelt und fing an, wie von Sinnen zu schreien.
    »Bringt ihn zum Schweigen!«, befahl Margor.
    Zwei Paratender waren nötig, den Rasenden zu bändigen. Aber erst als ihm ein dritter ein Injektions-Pflaster in den Nacken drückte, beruhigte er sich.
    Margor musterte die Paratender der Reihe nach. Ihm fiel auf, dass sie nicht nur einen übermüdeten Eindruck machten, sondern dass ihre Blicke fiebrig waren und in ihren Gesichtern hektisch gerötete Flecken wuchsen. Einer von ihnen war über Nacht ergraut.
    »Irgendeine Strahlung«, vermutete Telster. »Ich kann nichts anmessen, trotzdem merke ich an mir selbst, dass eine Veränderung vor sich geht.« Wieder fuhr er sich durchs Haar und hielt Margor ein dichtes Büschel hin. »Schlimmer als der Haarausfall ist, dass ich mich kaum konzentrieren kann. Immer wenn ich meine, dem Geheimnis auf der Spur zu sein, verliere ich den Faden wieder.«
    »Dann versuch es mit Gedächtnisstützen«, sagte Margor gereizt.
    »Das habe ich. Doch ich kann später meine Schrift nicht mehr entziffern, und akustische Aufzeichnungen helfen auch nicht.«
    »Macht weiter!«, sagte Margor eindringlich. Er verließ das Labor in der Gewissheit, dass die Paratender sich bis zur Selbstaufgabe für ihn einsetzen würden.
    Um die Mittagsstunde suchte Telster den Mutanten im Hauptgebäude auf. Er war inzwischen kahl, die Hände mit den gelblich verfärbten Fingernägeln zitterten, und in seinen Augen lag ein irres Flackern.
    »Das Ding lebt!«, sagte Telster nervös lächelnd. »In dem Behälter sind Lebewesen eingeschlossen - nicht nur eines, sondern mehrere. Ich habe ihre telepathischen Botschaften vernommen. Sie haben mich förmlich um Erlösung angefleht.«
    »Tatsächlich?« Margor gab seinem Leibwächter ein hektisches Zeichen und stellte zufrieden fest, dass Didi den Medoschrank öffnete. »Wird es dir gelingen, die armen Bälger zu befreien?«
    Telster kicherte. »Bälger ... das ist gut. Es sind die nackten Gehirne dreier Pharaonen, die an ein Lebenserhaltungssystem angeschlossen sind . «
    »Und?«
    Didi näherte sich mit einer Injektionspistole.
    »Wie kann dich diese Entdeckung nur kaltlassen, Boyt?«, rief Telster erregt. »Wenn wir die Gehirne herausholen und am Leben erhalten können, wäre das eine Sensation. Du wirst der erste Mensch sein, der einen Augenzeugenbericht aus dem alten Ägypten bekommt.«
    »Ich kann es kaum erwarten.«
    »Einiges habe ich bereits mental erfahren«, fuhr der Hyperphysiker schrill fort. »Es ist bekannt, dass den Pharaonen vor dem Einbalsamieren die Eingeweide entfernt und das Gehirn durch die Nasenlöcher herausoperiert wurde. Endlich haben wir auch den Beweis dafür, dass die Ägypter Möglichkeiten kannten, diese Gehirne am Leben zu erhalten . «
    Didi stand inzwischen hinter Telster und setzte die Injektionspistole an. Der Hyperphysiker kippte unter der Wirkung des Betäubungsmittels um und fiel dem Leibwächter in die Arme.
    »Bring ihn in seine Unterkunft!«, befahl Margor. »Sobald er zu sich kommt, muss er die Arbeit wieder aufnehmen.«
    Vielleicht hätte Telster statt von Pharaonengehirnen von Loowergehirnen sprechen müssen. Für abwegig hielt Boyt diese Spekulation nicht. Es lag durchaus im Bereich des Möglichen, dass es sich bei dem Auge um einen synthetischen Kristall handelte, der das Wissen von Loowergehirnen gespeichert hatte.
    Zwei weitere Paratender fielen aus. Sie hatten Wahnvorstellungen und glaubten, durch ein grenzenloses Nichts zu stürzen.
    Diese Symptome erinnerten Margor an seine Empfindungen, als er selbst den Blick durch das Auge riskiert hatte. Labile Gemüter ohne parapsychische Fähigkeiten waren offensichtlich stark gefährdet; die Wirkung war für sie auch durch den Behälter hindurch zu

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