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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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blassen Mann gegenüber.
    »Ja, bitte?«, fragte der Mann mit seiner wohlklingenden Stimme, in der jedoch Unmut mitschwang.
    Burian hatte plötzlich seine Selbstsicherheit verloren. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Deshalb blickte er sich zögernd um. Er kannte die Einrichtung der Halle, weil er schon in diesem Haus gewesen war. Ihm schien alles unverändert - nur auf einem niedrigen Marmortisch entdeckte er einen Gegenstand, den er nicht kannte. Es handelte sich um ein metallenes Gebilde in Hantelform. Die beiden Endstücke waren jedoch keine Kugeln, sondern Würfel. Dieses Ding wirkte massiv und schwer.
    »Ist das ein Modell der SOL?« Burian ging zu dem Tisch. »Ist es richtig, wenn ich annehme, dass Sie mit Raumfahrt zu tun haben, Sir?«
    »Wie kommen Sie auf die SOL, Alter?«, fragte der Mann unwirsch zurück. »Es dürfte allgemein bekannt sein, dass die SOL aus zwei Kugelraumern und dem verbindenden Mittelstück besteht. Das hier sind aber Würfel.«
    »Ach, tatsächlich.« Burian schluckte und lächelte entschuldigend. »Wie man sich täuschen kann. Nun ... äh, nichts für ungut. Ich sehe, ich werde hier nicht gebraucht . «
    »Wer hat das gesagt? Ich bin immer auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. Setzen Sie sich und erzählen Sie mir über sich! Ich bin sehr interessiert.«
    Burian hatte plötzlich eine trockene Kehle, als der Mann ihn unverwandt ansah. Er wollte sich abwenden, aber das war ihm nicht mehr möglich.
    Als der zwingende Blick ihn endlich wieder freigab, atmete der Alte erleichtert auf. Er stellte fest, dass sein Gegenüber zum ersten Mal die Andeutung eines Lächelns zeigte.
    »Ich verspüre zu Ihnen eine sehr starke Affinität«, sagte der Mann. »Fühlen Sie sich nicht ebenfalls zu mir hingezogen?«
    »Doch«, sagte Burian widerwillig und krächzend.
    Nachdem er Burian Sohan mit dem Auftrag fortgeschickt hatte, ihn über alle Vorgänge in seinem Distrikt auf dem Laufenden zu halten, widmete Boyt Margor seine Aufmerksamkeit wieder dem Fundstück, das ihm schlaflose Nächte bereitete und ihn dazu veranlasst hatte, sich in die Abgeschiedenheit Australiens zurückzuziehen. Seit er dieses Ding vor zwei Tagen in seinen Besitz gebracht hatte, ließ es ihn nicht mehr los.
    Das hantelförmige Gebilde war lediglich ein Behälter für etwas sehr viel Wertvolleres. Margor wusste, dass die Würfel nur Versorgungseinrichtungen enthielten, unter anderem Elemente, die jene Impulse verstärkten, unter denen er geraume Zeit gelitten hatte. Wirklich wichtig erschien ihm das zylinderförmige Mittelstück. Es war nur zwanzig Zentimeter lang und durchmaß rund zehn Zentimeter. Darin, von einer unglaublich widerstandsfähigen Hülle von zwei Millimetern Stärke umgeben, lag das Machtinstrument.
    Einmal war es ihm gelungen, den Behälter mit geistiger Kraft zu öffnen. Nur vermochte Margor nicht zu sagen, wie er das bewerkstelligt hatte, und alle weiteren Versuche waren bislang negativ verlaufen.
    Das in dem Behälter verborgene Gebilde hatte in ihm die Assoziation eines Auges geweckt. Es sah aus wie ein riesiger kunstvoll geschliffener Diamant und erinnerte an das Facettenauge eines Rieseninsekts. Er hatte hindurchgeschaut und das entsetzliche Gefühl verspürt, in ein grenzenloses Nichts zu sehen. Ohne darüber nachzudenken, hatte er das Auge schnell in den Behälter zurückgelegt - und seitdem versuchte er vergeblich, die Hantel wieder zu öffnen.
    Bisher schreckte er davor zurück, den Behälter mit geballter Psi-Kraft zu sprengen. Er befürchtete, dass er damit unkontrollierbare Energien freisetzen würde.
    »Nimm das Ding und bringe es ins Labor!«, befahl er seinem Leibwächter.
    »Ich möchte, dass ihr den Mittelteil des Hantelkörpers öffnet, ohne die Schutzhülle zu beschädigen«, erklärte Margor seinen Paratendern. Er fand es nicht der Mühe wert zu erwähnen, dass eine Beschädigung ohnehin kaum möglich war. »Gewalt wird sich nicht vermeiden lassen, aber geht behutsam vor. Trotzdem erwarte ich noch heute eine Erfolgsmeldung.«
    Doch der Tag verging, ohne dass Nennenswertes geschah. Als Margor am nächsten Morgen ins Labor kam, lag der hantelförmige Behälter unversehrt auf dem Tisch.
    »Tut mir leid, Boyt«, sagte Arnd Telster, der als Einziger der Paratender, die Margor mit nach Australien genommen hatte, ein persönlicheres Verhältnis zu ihm hatte. »Aber dieses Labor besitzt nicht die erforderlichen Einrichtungen. Ich benötige allein schon eine Schweberladung Spezialgeräte, um

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