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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Einfluss. Oder doch nicht? Eawy entdeckte störende Schwingungen und stellte fest, dass diese von Yana selbst kamen. Aber sie fühlte zugleich, dass sowohl ihr eigenes geistiges Tasten als auch ihre Empfindsamkeit deutlicher wurden.
    Dun Vapido setzte ebenfalls seine Parakräfte ein. Was für gewöhnlich in einen extremen Wetterumschwung einmündete, unterstützte jetzt Eawy.
    »Danke!«, raunte sie erschöpft.
    Margor war nicht präsent, sondern nur in Yanas unterbewussten Angstvorstellungen vorhanden.
    Eawy glaubte mit einem Mal, Brans brummige Stimme zu hören. Dun kontrolliert die Energie perfekt. Deine Gedanken sind absolut ruhig und zielgerichtet. Auch Yana wird ruhiger und entspannt sich. Sie ahnt, dass du einen Schutzwall zwischen ihr und dem Scheusal errichtest.
    Nach einer Zeitspanne, die Eawy sehr lange vorkam, öffnete sie die Augen und sah erstaunt auf eine veränderte Szene. Yana Sarthel schlief, ihr Gesicht war entspannt.
    »Wir haben es fürs Erste geschafft«, flüsterte Howatzer. »Ihre Persönlichkeit erholt sich. Wie lange hält die Sperre?«
    »Weiß ich's?«, gab Eawy unsicher zurück. »Stunden. Vielleicht sogar länger.«
    »Dann müssen wir es später erneut versuchen.«
    »Der nächste Schritt wird sein, Yanas Eigenständigkeit aufzubauen.
    Vielleicht setzen wir dann sogar ihre Erinnerungen an Margors Vorhaben frei.«
    Nach langer Zeit spürte Eawy so etwas wie ein schwaches Glücksgefühl. Vielleicht gelang es doch noch, den Albino in die Schranken zu weisen.
    Boyt Margor war von dem Kristallauge fasziniert. Rückschlüsse zu ziehen, warum der Pharao die Hantel gefunden hatte, fiel nicht allzu schwer.
    Das Auge verfügte zweifellos über eine Sicherheitsschaltung, und die Nähe intelligenter Lebewesen bedeutete Unsicherheit. Irgendwann hatte dieser eigenständige Sektor wohl erkannt, dass ein Versteck im Sand nicht mehr genügte, und war zu dem Schluss gelangt, dass Flucht nach vorn die Lösung für die veränderten Gegebenheiten auf dem Planeten war. Das Auge mochte schon Chufus Mutter beeinflusst haben, als sie zufällig diesen Landstrich besuchte, und schließlich hatte es den Pharao selbst, seinen Tross und die Baumeister zum Handeln veranlasst.
    Der Bau des neuen Verstecks begann. Dabei wurden wichtige Erfindungen den Baumeistern und ihren Arbeitern suggeriert. Alle scheinbar unerklärlichen physikalischen oder chemischen Einsichten kamen nicht von den Göttern, sondern aus winzigen Speichern der Hantel. Der Fund selbst sorgte dafür, dass er, einmal entdeckt, wieder dem Zugriff entzogen wurde.
    Mit einiger Wahrscheinlichkeit, vermutete Margor, verbargen sich in dem Gerät noch andere verblüffende Funktionen.
    »Göttergeschenk!« Der Mutant blickte gierig auf die funkelnden Facetten. »Es ist mehr als das! Wenigstens für mich.«
    Wieder versenkte er sich in den Kristall. Schon seine ersten Gedanken steuerten das Zeitauge perfekt. Boyt Margor sah den mächtigen Pharao so, wie ihn nur wenige Menschen jener Zeit hatten sehen dürfen. Einer dieser Menschen war die schöne Konkubine Ma-et'kere.
    Die junge Frau mit den klugen Augen schob ihr Haar in den Nacken und fragte leise: »Dein Traum, Gebieter? Du hast die Nacht über in meinen Armen gesprochen und gestöhnt.«
    Die Morgendämmerung kroch über die Wüste, modellierte die Palmen und Tamarisken aus der Dunkelheit und ließ hinter den dichten Vorhängen die Säulen des königlichen Schlafgemachs erkennen. Chufu hob den Kopf von der ledergepolsterten Nackenstütze und fuhr müde über seine Augen. »Du hast recht - es war der Traum der Hathor!«
    Unter den dünnen Leinentüchern berührten sich ihre Körper. Der Pharao schüttelte jedoch den Kopf.
    »Es war ein langer, unschöner Traum. Und das Wort der Göttin war laut und sehr deutlich.«
    »Willst du mit mir reden?«, fragte Ma-et'kere leise. Sie wusste, dass der Pharao nicht nur ihren leidenschaftlichen Körper schätzte, sondern sie auch wegen ihrer Klugheit begehrte.
    »Ich muss mit dir darüber reden, sonst vergesse ich diesen Traum wie alle anderen bisher. Die Göttin offenbarte mir, dass das Geschenk den Namen ›Auge der Götter‹ trägt. Dieses Auge erschien mir; es war von unvorstellbarer Pracht und leuchtete heller als die Sonne am Mittag. Es muss sich wohl in den beiden Würfeln oder in dem Zwischenstück befinden. Die Göttin verlangte, dass wir das Auge nahe meiner Totenkammer verbergen sollen.
    Sie versprach, dass weiterhin Segen und Heil über das Nilland gebreitet

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