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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schopf gekämmt hat und sie seitlich zurückkämmt? Seine Haarfarbe ist Türkis! Sehen Sie, so genau kann ich ihn beschreiben, Professor. Eine solche Person kann man nicht erfinden.«
    Ob der Arzt wusste, dass er ihm Boyt Margors Personenbeschreibung gegeben hatte?
    Dun Vapido erreichte jedenfalls, dass er ein eigenes Haus und einen Betreuer zugeteilt bekam. Das Haus gehörte zu einer auf Alt getrimmten Siedlung an der westlichen Steilküste und in der Nähe des Klosters Dionysiou. Der Betreuer hieß Efrem Tevaude und brachte Vapido im Luftkissenboot ans Ziel.
    »Merken Sie sich, dass ich nicht für Sie allein da bin, mein Junge«, klärte der Mann Vapido auf. »Ich bin für die ganze Siedlung zuständig. Nur eine Stunde am Tag gehöre ich allein Ihnen. Wenn etwas Besonderes vorliegt, habe ich auch mehr Zeit für Sie. Aber schikanieren lasse ich mich nicht.«
    »Es genügt mir, dass jemand in der Nähe ist, falls mein Peiniger mich wieder quält«, sagte Dun bescheiden.
    Das ihm zugewiesene Haus bot alle Annehmlichkeiten der Zivilisation. Am meisten interessierte sich Vapido für die Bildwand. Damit konnte er nicht nur die terranischen Stationen empfangen, es gab auch einen klinikeigenen Sender, über den Fernkurse liefen, Lebenshilfen gegeben und zur Gruppendynamik aufgerufen wurde. Das Gerät ließ sich ebenfalls als Bildsprechanlage benutzen, und Vapido stellte zufrieden fest, dass es sich um ein kabelloses Nachrichtennetz handelte, sodass es Eawy möglich sein würde, sich als ›Relais‹ einzuschalten.
    »Die Mahlzeiten werden ins Haus geliefert, können aber auch in den großen Klöstern eingenommen werden«, sagte sein Betreuer abschließend. »Ich bin im Büro am Ende der Straße oder über Notruf zu erreichen. Die Behandlungszeiten und Termine für Therapien ersehen Sie aus der Hausordnung. Machen Sie sich erst damit vertraut, bevor Sie etwas unternehmen, mein Junge.«
    Athos war der Prototyp einer modernen Heilanstalt für geistig Verwirrte. Für Dun Vapido blieb nur der Nachgeschmack, dass hinter allem die graue Eminenz Boyt Margor stand. Er konnte sich vorstellen, dass viele der geheilten Patienten nicht einfach entlassen wurden, sondern bei Eignung in den sich immer mehr ausweitenden Kreis von Paratendern aufgenommen wurden.
    Es war Zeit, dass Boyt Margor endlich das Handwerk gelegt wurde.
    Vierundzwanzig Stunden später hatte Vapido schon mit den anderen Insassen der Wohnsiedlung Bekanntschaft geschlossen. Außer ihm wohnten hier noch fünf Frauen und zwei Männer, harmlose Fälle, die auf Athos eingewiesen waren, damit sie sich an das Leben auf der Erde gewöhnten.
    Gleich am ersten Abend saßen sie zu acht um ein von Vapido entzündetes Lagerfeuer. Vapido erzählte von seinem ›Schicksal‹ und vergaß nicht, Margor in allen Einzelheiten zu schildern.
    »Den kenne ich!«, platzte ein junger Mann heraus, dem durch Schockeinwirkung alle Haare ausgefallen waren und den sie Blank nannten. »Diesen Kerl habe ich schon gesehen. Er kam aus Richtung des Berges und wich unserer Siedlung aus. Ehrenwort, der ist auf Athos.«
    »Blank sagt die Wahrheit«, bestätigte eine alte Frau. Sie war auf ihrer Heimatwelt Hohepriesterin eines Geheimkults gewesen und fand sich in der Realität nicht mehr zurecht. »Ich habe den Burschen ebenfalls gesehen - ein Dämon, sage ich euch. Wir sollten das Böse aus ihm vertreiben, damit er Dun in Ruhe lässt. Machen wir uns auf die Suche nach ihm . ?«
    »Er wird bestimmt von selbst erscheinen«, sagte Kirdu Vegas, ein ehemaliger Raumschiffskommandant. »Jetzt, da er Dun hier weiß, wird er bestimmt kommen, um ihn weiter zu quälen.«
    Vapido bereute beinahe, dass er das Thema angeschnitten hatte. Es bedurfte einiger Mühe, den anderen begreiflich zu machen, dass er mit dieser Sache allein fertig werden musste.
    Am nächsten Morgen wurde er von einer seltsamen Unruhe geweckt. Etwas, das er mehr instinktiv als bewusst wahrnahm, drang in seinen Geist ein und verursachte ihm Unbehagen. Als er die Augen aufschlug und sich abrupt aufrichtete, verschwand das seltsame Gefühl.
    Jemand klopfte von außen an sein Schlafzimmerfenster. Vapido schaltete die Verdunkelung der Scheiben aus und sah die alte Frau. »Schnell, fliehen Sie, Dun!«, raunte sie verschwörerisch, als er das Fenster öffnete. »Ihr Peiniger kommt!«
    Vapido begriff, dass die Alte niemand anderen als Margor meinen konnte. Er zog sich an und ließ sich von der Hohepriesterin zu jener Stelle bringen, wo sie Margor gesehen

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