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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war auch weit von der Inkarnation des Spenders entfernt. Er war Kraft und Sieger. Er war der Stärkere, denn er hatte viele Pfleger hinter sich, folgsame Männer mit entschlossenen Gesichtern. Boyt blickte Dun und seine Freunde nacheinander an, dabei spielte ein grimmiges Lächeln um seine Lippen.
    »Das Spiel ist aus«, sagte er, und das klang in Nikis Ohren wie ein Todesurteil. Am liebsten hätte Niki sein Messer hervorgeholt, um zu schnitzen. Das beruhigte immer. Aber er war ja tot, das durfte er nicht vergessen!
    »Was habt ihr euch dabei gedacht? Glaubt ihr, ihr könnt nach Belieben in meine Domäne eindringen und mir auf der Nase herumtanzen?«
    Niki stellte sich das bildlich vor und hätte am liebsten gelacht. Wie unsinnig manche Redewendungen waren. Boyt hatte keine so große Nase, dass jemand darauf hätte tanzen können. Die des kleinen Dikken, einer der beiden Freunde Duns, wäre dafür schon besser geeignet. Aber auch nicht richtig. Der andere Freund von Dun, eine Frau, erinnerte ihn an die Nurse. Und mit ihr sollte nicht zu spaßen sein? Sie sagte: »Spielen Sie sich nicht als Triumphator auf, Boyt! Wir sind freiwillig hier, um mit Ihnen zu sprechen.«
    »Ihr seid in meiner Gewalt«, sagte Boyt.
    »Und wer hat Sie in seiner Gewalt?« Die Stimme der Frau klang scharf wie die Klinge des Messers, nur vibrierte sie nicht. »Sie befinden sich in einer argen Klemme, Boyt. Wir haben das erkannt und sind gekommen, um Ihnen zu helfen.«
    »Wieso dieser Gesinnungswandel? Bisher habt ihr immer nur versucht, mich zu töten«, erwiderte Margor spöttisch.
    »Das eine schließt das andere nicht aus. Ihr Tod wäre sicher auch eine Erlösung für Sie ...«
    »Lassen wir diese Spitzfindigkeiten«, schaltete sich der kleine Dicke ein. Er wandte sich Boyt zu. »Ihre Schwierigkeiten sind uns nicht entgangen. Wir können nur erahnen, wie schlimm es wirklich um Sie steht. Aber der Tod von Denner zeigt Ihre Situation recht deutlich. Oder wollen Sie behaupten, einen Ihrer besten Paratender absichtlich getötet zu haben?«
    Margors Siegerblick war auf einmal wie weggeblasen. Wenige Worte hatten seine Maske zerbrochen, und darunter kam die wahre Identität zum Vorschein. Er war ein Geschlagener, in seinem Gesicht zuckte es, und Niki spürte auf einmal die pralle Fülle, die seinen Kopf zu sprengen drohte. Das machte ihn hungrig, und das Totstellen fiel ihm noch schwerer.
    »Vargas' Tod war ein Unfall.« Boyt versuchte, sein Gesicht wieder in Ordnung zu bringen. »Aber das ist jetzt bedeutungslos. Ich habe mich wieder völlig in der Gewalt. Dank diesem Jungen.«
    Niki sah sich zu seinem Schrecken plötzlich im Mittelpunkt des Geschehens, als Boyt ihm den Arm freundschaftlich um die Schultern legte. Einesteils durchrieselte ihn bei der Berührung ein wohliger Schauer, als er die belebende Ausstrahlung seines Spenders dadurch verstärkt spürte, anderseits wollte er für keine der beiden Parteien Stellung beziehen, solange der Konflikt schwelte.
    Tot stellen! Aber das war leichter gesagt als getan.
    »Machen Sie sich nichts vor, Boyt«, sagte Dun. »Niki ist keine Lösung für Sie, er kann Ihnen nur vorübergehend Erleichterung verschaffen. Früher oder später wird er genug von Ihnen haben, und was dann?«
    O nein, da irrst du, Dun, dachte Niki. Ich bin immer hungrig.
    Boyt verstärkte den Druck um seine Schultern. »Niki und ich sind unzertrennlich, man könnte uns beinahe als Symbionten bezeichnen. Wir partizipieren voneinander. Niki kann ohne mich nicht mehr sein, er ist süchtig nach mir.«
    »Dann tritt vielleicht der umgekehrte Fall ein, und er kann nicht genug von Ihnen bekommen, Boyt«, sagte der kleine Dicke mit dem großporigen Gesicht. »Sie wissen, was das bedeutet. Warum wollen Sie sich unseren Vorschlag nicht anhören?«
    »Warum eigentlich nicht?«, sagte Boyt. »Schießen Sie los, Bran.«
    »Verlassen Sie die Erde, ziehen Sie sich in die Tiefen des Weltraums zurück, wo Sie keinen Schaden anrichten können«, erklärte Duns Freund, der auf den Namen Bran hörte. »Inzwischen werde ich mit Eawy und Dun nach der Ursache für Ihre Aufladung suchen. Wenn wir erst einmal wissen, was der Grund dieses Phänomens ist, werden wir auch Mittel und Wege finden, es zu bekämpfen. Unsere Motive sind keineswegs uneigennützig, aber auf diese Weise wäre beiden Seiten am besten geholfen.«
    Boyt lachte ihn aus. Er tat es versteckt und nicht laut, aber Niki deutete seinen Gesichtsausdruck auf seine Weise richtig: Boyt Margor

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