Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit
hoch. Als Niki danach greifen wollte, um ihn an sich zu nehmen, zog Boyt den kleinen Roboter schnell wieder zurück. »Du bekommst dein Spielzeug erst, wenn du mir noch einen Gefallen tust«, sagte er. »Du hast gehört, dass die Loower den Saqueth-Kmh-Helk programmiert haben. Ein einziger Knopfdruck genügt, um das Programm zu aktivieren. Ich will, dass du das für mich tust.«
Niki verstand überhaupt nicht, was Boyt von ihm verlangte. In seinem Kopf drehte sich alles. Gleich darauf kamen einige Männer von der CURIE und richteten ihre Waffen auf Dun, Bran und Eawy, und das schockierte ihn.
»Du darfst das nicht tun, Niki!«, rief Dun Vapido ihm zu. »Höre nicht auf Margor! Er ist ein Mörder. Er hat die Loower brutal getötet, und nun will er ...«
Dun verstummte röchelnd, als ihn einer der Männer schlug. Niki schrie entsetzt auf und wollte dem Freund zu Hilfe kommen, doch da stellte Boyt sich ihm in den Weg. »Du wirst mir gehorchen, Niki!«, herrschte der Freund ihn an. »Wenn du nicht tust, was ich von dir verlange, müssen deine Freunde ebenfalls sterben. Hast du verstanden?«
Niki hörte die Worte, aber er wusste nicht, was Boyt damit sagen wollte. Als er jedoch Nikis Helk hochhielt und ihm versprach, ihm das Maschinchen zurückzugeben, da wollte Niki alles für ihn tun, nur um seinen Helk wiederzubekommen und sich von ihm beruhigen zu lassen.
Boyt überreichte ihm das Teil. Er war doch ein guter Freund, denn er hielt sein Versprechen. Niki war überglücklich, als er den Helk nehmen und einschalten konnte. Ihm wurde sofort besser, als die erste Woge von Impulsen ihn erreichte und die nachfolgenden Wellen seine innere Leere auszufüllen begannen. Das war wie die Wärme der Sonnenstrahlen, die die Kälte des Winters verjagten, wie ein belebender Regenschauer .
»Niki, Margor ist dein Feind!« Brans aufgeregte Stimme zerriss das Idyll seines inneren Gleichgewichts.
»Schafft diese Narren fort!«, befahl Margor seinen Männern. »Ich lasse mir die Chance nicht entgehen, den Superroboter in meinen Besitz zu bringen.«
Niki sah, wie seine Freunde weggebracht wurden, im nächsten Moment war er mit Boyt allein.
»Niki, ich versuche zum letzten Mal, dir begreiflich zu machen, was ich von dir will«, sagte Boyt mit einer Stimme, die Niki zittern ließ. »Wenn du nicht gehorchst, müssen Bran und die anderen sterben.«
»Warum?« Niki blickte kurz zu den toten Loowern und sofort wieder weg. »Sterben wie sie? Das will ich nicht, Boyt.«
»Dann löse das im Saqueth-Kmh-Helk gespeicherte Programm aus!«
Niki dachte scharf nach, verstand aber trotzdem nicht, was Boyt von ihm wollte.
Margor seufzte. »Du weißt, was das hier ist?«, fragte er und machte eine Handbewegung, die das ganze Riesenpuzzle einschloss.
»Ein Riesenpuzzle«, antwortete Niki.
»Also gut, ein Riesenpuzzle. Kannst du damit - spielen?«
»Das ist ganz einfach.«
»Dann tu es!«
»Mehr verlangst du nicht?«
»Zum Teufel! Tu endlich, was ich sage!«
Niki tat es.
Höchste Alarmstufe in Imperium-Alpha! Julian Tifflor erreichte die Nachricht vom Auftauchen eines unbekannten Flugobjekts im Orbit über Terra während einer Regierungssitzung. Er brach die Versammlung sofort ab.
Erst als er die Befehlszentrale der unterirdischen Bunkeranlage am Rand von Terrania City erreichte, konnte er sich einen Überblick über die Situation verschaffen.
In der Bildwiedergabe war ein Gebilde zu sehen, das auf den ersten Blick an einen Fragmentraumer der Posbis erinnerte, aber es wirkte kompakter und wies zudem eine verwirrendere Fülle verschiedenartiger Auswüchse auf. Es hatte annähernd Kugelform und durchmaß an seiner dicksten Stelle nur etwa 130 Meter. Seine enorme Masse ließ jedoch darauf schließen, dass es ein Vollmetallkörper war.
»Das Ding ist urplötzlich im Orbit materialisiert«, wurde Tifflor berichtet. »Es war wie bei einer Transition, nur ohne die bekannten Nebeneffekte. Unsere Anrufe und die Aufforderung zur Identifikation blieben bislang unbeantwortet. Das Ding tauchte über Kleinasien auf und nähert sich nun dem nordafrikanischen Festland. Im Augenblick befindet es sich vor der Halbinsel Sinai.«
Tifflor überzeugte sich davon, dass alle Verteidigungsmaßnahmen getroffen worden waren.
Homer G. Adams betrat die Befehlszentrale. Tifflor winkte ihn zu sich.
»Mit etwas Vergleichbarem hatten wir es nie zuvor zu tun«, stellte der Wirtschaftsexperte fest. »Sieht fast so aus, als sei dein Albtraum einer Invasion wahr
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