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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geworden, Tiff.«
    »Soll ich Feuerbefehl geben?«, erkundigte sich der Feuerleitoffizier. »Eine Salve als Warnung?«
    Der Mann erfuhr nie, was Tifflor davon hielt. Die Ortung meldete gerade, dass sich das Objekt über Kairo befand, als es sich in einer Art lautloser Explosion in viele tausend Trümmer auflöste.
    Der Vorfall spielte sich in einer wahren Farborgie ab. Hatte die Hülle des Objekts blassrot geschillert, so kamen darunter Schichten in vielen Farben des Spektrums zum Vorschein, die jedoch nicht grell leuchteten, sondern von pastellener Blässe waren. Tifflor fühlte sich an einen explodierenden Feuerwerkskörper erinnert, dessen Funkenregen sich in einer Lichtkaskade entfaltete.
    »Feuer frei!«, befahl der Erste Terraner. Allerdings hätte er diesen Befehl schon geben müssen, als das unbekannte Objekt noch ein kompaktes Ziel bot. Ein altes Sprichwort fiel ihm ein, als die Verteidigungsanlagen ein Inferno hoch über Kairo entfesselten: Mit Kanonen auf Spatzen schießen!
    Genau das geschah soeben. Viele der Fragmente waren im ersten Feuersturm verglüht. Aber der weitaus größere Teil hatte die Salve überstanden und sank unbeirrbar in die Tiefe.
    Die Kampfgleiter griffen nun an.
    »Wir haben es vermutlich mit Robotern zu tun«, berichtete der Ortungschef. »Ihr Ziel scheint das Plateau mit den Pyramiden von Giseh zu sein.«
    »Was wollen sie ausgerechnet dort?«
    »Es stimmt, sie nehmen Kurs auf die Pyramiden. Soll ich eine Massierung der Bodenstreitkräfte anordnen?«
    »Ja, wir werden den Robotern einen heißen Empfang bieten.«
    Tifflor vermerkte erleichtert, dass die Kampfgleiter die seltsamen Invasoren erfolgreicher bekämpften, als es mit den schweren Geschützen möglich gewesen war. Sie hatten schon mehr als zwei Drittel der Robotelemente abgeschossen. Damit bestand keine unmittelbare Bedrohung mehr; die Erfolgsquote ließ hoffen, dass die Gefahr bald endgültig gebannt sein würde.
    Tifflor brauchte nicht mehr lange auf das Ende zu warten. Fast alle Fragmente verglühten im massiven Abwehrfeuer der Bodenstreitkräfte. Nur wenige entkamen in den Weltraum.
    »Was mag Invasoren dazu veranlassen, ihre Kräfte ausgerechnet für die Eroberung einer antiken Pyramide zu vergeuden?«, sagte Tifflor nachdenklich. »Es gibt strategisch wichtigere Ziele.«
    »Vielleicht war dieser Vorstoß nur als Warnung gedacht«, vermutete Adams. »Oder es war ein Testfall. Wir sollten uns auf weitere Angriffe gefasst machen.«
    Tifflor schüttelte verständnislos den Kopf. »Ich verstehe nicht, was diese mysteriöse Invasion eigentlich bezweckte. Wer könnte dahinterstecken? Ich werde Mutoghmann Scerp informieren, obwohl ich nicht daran glaube, dass Mitglieder der GAVÖK dahinterstecken.«
    Die Molekülverformer fielen ihm wieder ein, und er nahm sich vor, die Angelegenheit auch unter diesem Aspekt untersuchen zu lassen.
    »Eigentlich kam der Angriff nicht ganz unerwartet«, sagte Adams. »Wenn wir den Bericht der CANARY ernst genommen hätten, wären wir vorbereitet gewesen. Die Beschreibung, die von der Besatzung gegeben wurde, passt auf das Ding, das über die Cheopspyramide hergefallen ist.«
    Tifflors Laune besserte sich nur unwesentlich, als ihm bald darauf die Zerstörung fast aller Fragmente des fremden Roboters gemeldet wurde. Ihm wäre es lieber gewesen, in den Besitz einiger unbeschadeter Bauteile zu gelangen, um Rückschlüsse auf ihre Erbauer ziehen zu können.
    Sie kamen mit der CURIE gerade rechtzeitig zur Erde zurück, um die Vernichtung des Saqueth-Kmh-Helks auf den Schirmen mitzuerleben. Da die Abwehrschlacht in vollem Gange war, als sie um Landeerlaubnis auf dem Raumhafen von Giseh ansuchten, mussten sie im Orbit Warteposition einnehmen.
    Margor bekam einen Tobsuchtsanfall, als er sah, wie seine hochtrabenden Pläne zunichtegemacht wurden. Als die meisten Helks im Feuer der Bodentruppen verglüht waren, zog er sich kommentarlos aus der Kommandozentrale zurück. Aber etwas von seiner Stimmung hatte auf die Paratender abgefärbt. Sie wirkten nervös und stellten sich bei dem folgenden Landemanöver denkbar ungeschickt an.
    »Schade um den Saqueth-Kmh-Helk«, sagte Howatzer. »Margor muss große Hoffnungen in ihn gesetzt haben, und zweifellos hätte der Modulroboter ihm dazu verholfen, seine Macht weiter auszubauen. Es ist tröstlich zu wissen, dass Boyt eine Schlappe erlitten hat.«
    »Diese Niederlage wirft ihn nicht zurück, sie hat ihn höchstens gebremst«, stellte Eawy fest.
    Niki Saint Pidgin

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