Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen
und gefährdete die lebenswichtigen SNR-Meiler. Morgdähn war sichtlich entsetzt. Er eilte davon, um gemeinsam mit den suskohnischen Technikern den Schaden in Augenschein zu nehmen.
»Der kümmert sich so schnell um nichts anderes mehr.« Danair wandte sich an Gantelvair. »Wie weit ist unser Stoßtrupp?«
»Die Leute müssten in diesem Moment im Begriff sein, sich auszuschleusen.«
»Ich hoffe, das Glück lässt sie nicht im Stich«, sagte Rhodan-Danair.
Die Schleuse befand sich im Heck. Kershyll Vanne hörte die Luft ausströmen und sah sich um. In seinem Helmempfänger war es ruhig; niemand redete. Neben Vanne stand Fellmer Lloyd. Die drei anderen Mitglieder des Trupps hielten sich ein wenig abseits. Der hagere Zweimetermann Thelmer Jakkonen hätte selbst unter den Suskohnen als Riese gegolten. An ihn drängte sich Elv Moogan, eine zierliche Person, die dem Stoßtrupp aufgrund ihrer hervorragenden Qualifikation als Exotechnikerin zugeteilt worden war. Und auf Jakkonens anderer Seite stand Thagmar, die keinen weiteren Namen hatte, eine ältere, robuste Frau. Thagmar behauptete, dass es an Bord niemanden gab, der schneller als sie Kontakt zu fremden Intelligenzen herstellen konnte. In der Tat war sie wegen ihrer besonderen Befähigung als Kosmopsychologin für die Teilnahme an der Expedition der 1-DÄRON ausgewählt worden.
Das Außenschott glitt auf. Scheinbar zum Greifen nahe hing die matt schimmernde Riesensichel der PAN-THAU-RA im All.
»Vorwärts!«, sagte Vanne.
Der Flug mithilfe der Tornisteraggregate war kurz und ereignislos. Der Stoßtrupp landete in der Nähe mehrerer Aufbauten auf der Oberfläche der PAN-THAU-RA, ohne mehr als zwei Kurskorrekturen durchgeführt zu haben. Die gewaltige Masse des Sporenschiffs erzeugte ein deutlich wahrnehmbares Schwerefeld.
»Ich empfange schwache Gedankenimpulse aus größerer Entfernung«, sagte Lloyd.
»Wahrscheinlich die Leute von Quostoht«, antwortete Vanne. »Oder Asogenen.«
»Es scheint beträchtliche Verwirrung zu herrschen«, erklärte der Telepath. »Etwas ist nicht so, wie es sein sollte.«
»Ein Grund mehr, dass wir rasch einen Einstieg finden«, stellte Vanne fest.
Sternack war einigermaßen überrascht, als Narbonner an seine Tür klopfte. Es war das erste Mal, dass der Spötter ihn besuchte.
»Du bist des Spötters Albtraum«, sagte Narbonner, nachdem er in Sternacks Wohnraum Platz genommen hatte. »Deswegen komme ich zuerst zu dir, um mich deiner Zurückhaltung zu vergewissern.«
»Weshalb das?«, fragte Sternack.
»Ich muss den Leuten von Siegereiche einen Befehl des LARD übermitteln. Aber ich möchte nicht, dass du wegen dieses Befehls deine üblichen Zweifel äußerst.«
Sternack schaute überrascht auf.
»Das klingt beinahe wie ein Eingeständnis deiner Schwäche«, stellte er fest. »Ist dir bekannt, wie das LARD mit Spöttern verfährt, die in ihrer Rolle versagen?«
Narbonner winkte ab. »Die Behauptung, dass das LARD sich ihrer entledigt, ist reine Spekulation. – Aber offensichtlich habe ich dich umsonst aufgesucht. Du scheinst schon wieder auf Konfrontation aus zu sein.«
Sternack wusste nicht recht, was er darauf antworten sollte. Er hatte den Spötter noch nie so ernst gesehen. Offenbar hatte Narbonner ein ehrliches Anliegen. Sternack war nicht der Mann, der einen anderen umsonst bitten ließ – auch wenn dieser andere sein Gegner war.
»Erkläre mir, was für ein fürchterlicher Befehl das sein soll … Dann verspreche ich, mich allen Spottes zu enthalten, der gegen einen Spötter gerichtet ist.«
Narbonner gab sich einen Ruck. »Das LARD befiehlt den Menschen von Quostoht, eine Streitmacht zu bilden und die Ungeheuer aus dem Land zu vertreiben!«
Vorübergehend herrschte betretenes Schweigen. Dann krächzte Sternack: »Das LARD hat … wir … eine Streitmacht gegen die Malgonen?«
Narbonner machte das Zeichen der Zustimmung.
»Aber das LARD ist allmächtig!«, rief Sternack. »Es braucht nur den Wunsch zu äußern, und schon verschwinden alle Malgonen!«
»So ist es«, bestätigte Narbonner. »Das LARD hat mir nicht zu verstehen gegeben, warum es nicht willens ist, seine Macht zur Geltung zu bringen.«
»Weißt du, warum nicht?«, fragte Sternack scharf.
»Nein.«
»Weil es diese Macht nicht besitzt!«
Narbonner schüttelte den Kopf. Eine quälende Bitte lag in seinen Augen.
»Ich habe es dir versprochen«, sagte Sternack. »Aber ich habe nicht versprochen, dem Befehl des LARD zu gehorchen. Wenn es die
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