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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kotschistowa überrascht.
    »Ja, und ich habe nur herausgefunden, dass diese beiden Kinder todunglücklich sind. Warum, das wollten sie mir nicht verraten. Ich nehme an, Sie hatten gewichtige Gründe, sich nach dem Mädchen zu erkundigen.«
    Die Mutantin schwieg. Ihre Blicke irrten zur Seite. Bull hatte den Eindruck, dass sie bei jemandem Rat suchte, der aber nicht von der Optik erfasst werden wollte.
    »Bitte verschaffen Sie mir die Genehmigung, zur SOL zu kommen«, sagte die Mutantin schließlich. »Wenn ich einen Vorschlag machen darf: Gucky könnte mit mir in das Schiff teleportieren. Davon dürften die Wynger kaum etwas merken.«
    »Vielleicht doch«, mischte Kanthall sich ein. »Und dann werden sie besonders misstrauisch sein. Wir sollten auf solche Spielchen besser verzichten.«
    »Das stimmt«, sagte Bull energisch. »Ich sorge dafür, dass Sie zur SOL gebracht werden. Es kann nicht lange dauern.« Er zögerte. »Was ist mit dem Kind los?«, fragte er dann.
    Wieder bekam er keine Antwort, hatte allerdings auch nicht damit gerechnet. Kanthalls fragendem Blick wich er aus.
    Kurz darauf meldete sich zuerst Joscan Hellmut, dann Gavro Yaal. Die SOL-Geborenen wurden allmählich unruhig, denn der Saboteur schlug heftiger zu. Seine Anschläge beschränkten sich nicht mehr nur auf das SOL-Mittelteil, inzwischen gab es Schäden auch in den Kugelzellen.
    Sternfeuer kauerte in einem Sessel, hatte das Kinn auf die Knie gelegt und wartete darauf, dass Federspiel die Geduld verlor und endlich zu den anderen zurückging, anstatt seine Schwester zu beobachten. Vorerst sah es aber nicht so aus, als wollte er ihr diesen Gefallen tun.
    Sternfeuer dachte daran, was sich jetzt in der SOL abspielte, und ihr Unbehagen wuchs. Sie sah es förmlich vor sich. Da waren die hydroponischen Gärten, deren Pflanzen gewissenhaft sortiert wurden. Die wenigen Arten, die man in Zukunft brauchen würde, kamen in eigene Becken, alle anderen wanderten in den unersättlichen Schlund einer Maschine, die diese Gewächse zerkleinerte, dehydrierte, zu Ballen presste und an die nächste Verwertungsstelle abgab. Vielleicht ließen die SOL-Geborenen wenigstens ein paar Ziergewächse am Leben.
    Sternfeuer erinnerte sich an ihren Großvater.
    Seine Aufgabe war es gewesen, technische Einrichtungen zu warten, an denen es praktisch nichts zu warten gab. Sternfeuer dachte daran, wie oft er sich über diese scheinbar sinnlose Tätigkeit geärgert hatte. »Warte nur«, hatte sie ihn einmal zu einem Geräteblock sagen hören. »Eines Tages nehme ich mir eine Heckenschere und einen Vorschlaghammer, und dann nehme ich dich auseinander, bis nur noch ein Haufen verbogenes und verbeultes Blech übrig bleibt.«
    Sternfeuer dachte sich die Heckenschere und den Vorschlaghammer in Verbindung mit dem Pflanzen fressenden Ungetüm. Sie musste deshalb lachen. In ihrer Vorstellung war die Schere riesig, schnappte eifrig auf und zu und zerteilte das Ungetüm in handliche Stücke. Diese wanderten unter den gewaltigen Hammer, der auf und nieder dröhnte …
    Federspiel schaltete ein Musikprogramm lauter. Sternfeuer fühlte sich in ihren Träumereien gestört. Ärgerlich wollte sie ihren Bruder auffordern, die dröhnende Musik entweder leiser zu stellen oder die Kopfhörer zu nehmen, da huschte schon wieder das Bild von Heckenschere und Vorschlaghammer durch ihre Gedanken. Vergnügt überließ sie sich der Illusion, einen ganzen Berg von Instrumenten zu zerbeulen. Sie bekam nicht mit, dass aus weiter Ferne eine Alarmsirene heulte. Sie sah auch nicht, dass Federspiel plötzlich aufsprang und entsetzt auf den Holoschirm starrte. Der Junge warf Sternfeuer einen ungläubigen Blick zu, dann hastete er davon.
    Flüchtig dachte Federspiel daran, dass sie jetzt ungestört weglaufen konnte, aber mittlerweile gefiel es ihr, einfach dazusitzen und zu träumen. Auf diese Weise sah sie nur das, woran sie sich erinnern wollte. Und vorerst machte ihr das Gedankenspiel mit Schere und Hammer eine Menge Spaß.
    Sie fragte sich, warum sie nicht früher auf diese Idee gekommen war. Oft genug hatte sie das Verlangen gespürt, irgendetwas zu zerschlagen, um ihrer Aufregung Herr zu werden.
    Sternfeuer zählte zu den Kindern der SOL. Zu den ersten Erfahrungen, die ein Kind in dieser Umgebung zwangsläufig machte, gehörte die Erkenntnis, dass man technische Einrichtungen besser in weitem Bogen umging, bis man gelernt hatte, sich ihrer zu bedienen. Darum war Sternfeuer über das Verhalten ihres Bruders dem

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