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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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freigesetzt waren und ein unerschöpfliches Reservoir an Biophore-Wesen zur Verfügung stand, konnten die Ansken ihre Eroberungspläne auf unzählige Welten ausdehnen. Dann bekamen die Kreaturen ein Betätigungsfeld, auf dem sie sich austoben konnten. Vorerst bestand jedoch die Gefahr, dass sie sich untereinander befehdeten. Nicht alle ließen sich so leicht beeinflussen wie die Malgonen.
    Der Außerordentliche Kräftebeharrer hatte seine exponierte Stellung unter den etwa vierhundert Ansken weniger seinem Mut als vielmehr seiner Schläue zu verdanken, und er gedachte, seine hervorstechendste Eigenschaft auch jetzt wieder für den eigenen Vorteil einzusetzen. Ansken und Malgonen konnten die Eindringlinge ohne die Hilfe anderer Biophore-Schöpfungen besiegen.
    Sollten alle Versuche fehlschlagen, gab es noch die Scheinzentralen. Bell war stolz darauf, dass er diese vor langer Zeit hatte errichten lassen. Seine Macht und die seines kleinen Volkes waren untrennbar mit dem Besitz der Hauptzentrale verbunden. Nur wer diese kontrollierte, beherrschte weite Bereiche und hatte die Möglichkeit, sinnvolle Experimente und Manipulationen mit Quanten und Biophore-Wesen durchführen.
    Viele seiner Artgenossen wollten indes nicht begreifen, dass ein nur vierhundert Mitglieder starkes Volk einfach nicht in der Lage war, eine generelle Ordnung in diesem gigantischen Umfeld aufrechtzuerhalten. Das brachte Bell oft in Rage. Sein System war einfach und funktionierte: Die Ansken kontrollierten alle wichtigen Räumlichkeiten und Funktionen, alles andere ließen sie treiben.
    Bell gefielen die teilweise chaotischen Zustände an der Peripherie seines Reiches auch nicht, aber als kühler Rechner ließ er sich nur auf Maßnahmen ein, die ihm durchführbar erschienen. Die Biophore-Wesen waren geschaffen worden, um bewohnte Planeten zu erobern – welchen Sinn hätte es da gehabt, sie streng unter Kontrolle zu halten?
    So war das Chaos in weiten Bereichen von Körter Bell einkalkuliert. Außerdem war es zum großen Teil ein Erbe seiner Vorgänger. Nicht, dass er grundsätzlich anderer Meinung gewesen wäre als frühere Anskenführer, aber er hätte vermutlich nicht in einem derart großen Maßstab geplant.
    Bells kurzer Ausflug nach Arnthor mochte den anderen Ansken als mutig erscheinen, in Wahrheit war das ein risikoloses Unternehmen gewesen, denn der Außerordentliche Kräftebeharrer hatte Arnthor kurz zuvor von einem Spezialtrupp der Malgonen säubern lassen. Nun, da er mit seiner Leibwache in die Hauptzentrale zurückkehrte, erwartete er neue Nachrichten über die Eindringlinge.
    Er ließ sich auf seinem bevorzugten Platz nieder.
    In einem Individualisten wie dem Anskenführer hätte wohl niemand ausgerechnet einen Insektenabkömmling vermutet – und doch sprachen seine körperlichen Attribute dafür, dass er solcher Herkunft war. Seine grazile, fast zwei Meter hohe Gestalt bot einen ästhetischen Anblick. Bells muskulöse Laufbeine beanspruchten zwei Drittel der gesamten Körperlänge und endeten in langen vierzehigen Füßen. Im tonnenförmigen, von einem rosaroten Chitinpanzer geschützten Körper vereinten sich alle wichtigen Organe. Die Schultern waren stark ausgebildet, dort saß je ein kopfgroßes Doppelgelenk mit jeweils zwei Armen. Beide Gelenke erlaubten es, dass er die vier Arme unabhängig voneinander bewegen konnte. Die vierfingrigen Hände waren von außerordentlicher Feinfühligkeit.
    In einem Trichter zwischen den Schultern saß der ovale Kopf des Ansken. Über die gesamte Vorderseite des Schädels verlief ein fünf Zentimeter breites Facettenband, das je nach Lichteinfall in allen Farben des Spektrums leuchtete und an dessen beiden Enden winzige Gehöröffnungen saßen. Der Mund war dünn und lippenlos und wesentlich kleiner als die über ihm liegenden beiden gepanzerten Nasenöffnungen.
    Am erstaunlichsten wäre einem unbeteiligten Beobachter Bells Geschlecht erschienen, denn die überall im Universum nach identischen Gesetzen ablaufende Evolution ließ es in der Regel nicht zu, dass Insektenvölker von einem männlichen Mitglied ihres Stammes regiert wurden. Nach einem Grund für das Fehlen einer Anskenkönigin an Bord der PAN-THAU-RA befragt, hätte Bell eine für ihn unerfreuliche Vergangenheitsforschung betreiben müssen. Aber gerade dies wurde von den Insektenabkömmlingen vermieden, hätte es ihnen doch eine schreckliche Wahrheit ins Bewusstsein gerufen. Sie, die stolzen Ansken, waren als Erste an Bord des

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