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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dass ihnen nichts an dem Auge liege. Sie erklärten sich sogar dazu bereit, das Objekt des loowerischen Interesses freiwillig herauszugeben, sobald sie seiner habhaft würden.
    Das war das Widersprüchliche in ihrem ohnehin eigenwilligen Verhalten. Nach anfänglichem Leugnen gaben sie nun zu, dass das Auge im Besitz eines der Ihren war, sie sich jedoch außerstande sähen, den Einzelgänger zur Rückgabe zu bewegen. Hergo-Zovran wusste nicht, was er von dieser geradezu schizoiden Aussage halten sollte. Einerseits erweckten die Terraner den Eindruck von Glaubwürdigkeit und bekundeten ihren Willen zur Zusammenarbeit. Andererseits stellten sie im gleichen Atemzug die Behauptung auf, dass der Wille des Volkes von einem Einzelnen sabotiert wurde.
    Auf seinen Reisen hatte Hergo-Zovran mit vielen Völkern Kontakt gehabt, die wie die Terraner monoid veranlagt waren und eine Denkweise praktizierten, die weit entfernt von loowerischer Entelechie war. Doch solche Diskrepanzen wie mit den Terranern hatten sich nie ergeben.
    Obwohl sie sich friedlich und entgegenkommend gaben, bestanden deutliche Verständigungsschwierigkeiten. Die Kluft zwischen beiden Völkern wurde von Intervall zu Intervall größer.
    Vielleicht lag dies nicht nur an den Terranern. Hergo-Zovran war bereit, einen Teil der Schuld auch bei seinem Volk zu suchen. So wenig wie die Terraner die Loower verstanden, so wenig konnten die Loower sich in die Mentalität der Menschen hineindenken.
    Das änderte aber nichts daran, dass die Terraner das Auge hatten, den Schlüssel für eine Materiequelle. Dieses Auge bedeutete für die Loower den Inbegriff ihrer Existenz.
    Als die Loower es vor Jahrmillionen an sich gebracht hatten, war ihnen noch nicht bekannt gewesen, zu welcher Materiequelle der Schlüssel passte. Nun hatte der Quellmeister Pankha-Skrin vor einigen Generationen die richtige Materiequelle gefunden, sodass die Loower das Auge aus dem Versteck holen konnten.
    Doch inzwischen lebten auf dem dritten Planeten der kleinen unbedeutenden Sonne die Terraner – und sie verhinderten die Wiederbeschaffung des Auges.
    Hergo-Zovran war mit einer Flotte von 18.000 Raumschiffen in das Solsystem eingeflogen. Das war eine Streitmacht, mit der er die Terraner spielend hätte hinwegfegen können. Aber abgesehen davon, dass er Gewalt verabscheute, hätte ihn eine Machtdemonstration allein kaum in den Besitz des Auges gebracht.
    Der Türmer lebte nach dem entelechischen Grundsatz, dass sich immer ein Weg zu gütlicher Einigung fand. Wenngleich dies ein langwieriger Prozess sein konnte. Darum ließ er die Neunturmanlage auf dem Mars bauen. Sein Volk hatte Jahrmillionen auf diesen Augenblick gewartet, nun würde er sich, knapp vor dem Ziel, trotzdem noch ein wenig in Geduld üben müssen.
    Zugleich fürchtete er, dass der Quellmeister Pankha-Skrin im Solsystem eintreffen könnte, bevor er in der Lage war, ihm das Auge zu überreichen. Eine solche Schmach hätte Hergo-Zovran allerdings nicht ertragen.
    Der Türmer vom Mars sah, dass es Zeit war, den nächsten Impuls abzustrahlen. Wieder war ein Intervall verstrichen, ohne dass er jedoch seinem Ziel näher gerückt wäre. Der sechsdimensionale Impuls rief den Quellmeister Pankha-Skrin ins Solsystem.
    Hier ist das Auge, komm und nimm den Schlüssel für deine Materiequelle entgegen, Pankha-Skrin!
    Aber wenn der Quellmeister schon bald eintraf, würde Hergo-Zovran ihm das Auge noch nicht präsentieren können.
    Um die Entwicklung zu beschleunigen, hatte er in der Türmerstube eine Konferenz mit seinen fähigsten Untergebenen einberufen. Wenige Augenblicke nach dem Ruf für Pankha-Skrin trafen seine Stellvertreter Fanzan-Pran, Opier-Warnd und Mank-Beram mit einer Abordnung von Philosophen und Psychologen ein.
    »Pankha-Skrin kann bald hier eintreffen«, eröffnete Hergo-Zovran. »Dann müssen wir in der Lage sein, den Schlüssel seiner Bestimmung zu übergeben. Da die Verhandlungen mit den Terranern vergeblich waren, habe ich beschlossen, massiv gegen die Terraner vorzugehen. Ich hatte ursprünglich vor, in allen wichtigen Städten des Planeten Truppen zu stationieren. Auf Betreiben von Fanzan-Pran entschied ich mich allerdings für diese Konferenz, um mit den Wissenschaftlern Alternativvorschläge zu erörtern.«
    Der Türmer beendete seine Ansprache, indem er seine Sprechblase lautlos in sich zusammenfallen ließ. Einige Schläge seiner Stummelschwingen in Fanzan-Prans Richtung übergaben diesem das Wort.
    Fanzan-Pran hatte die

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