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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stellte ich mich dumm und reagierte erst, als er mir durch Gesten zu verstehen gab, dass ich ihm folgen sollte.
    »Wir begleiten dich besser, Pender«, bot einer der anderen sich an, und so setzten wir uns zu neunt – was ich trotz Ablehnung der loowerischen Symbolik als gutes Omen ansah – in Bewegung: acht Terraner und ich, ein Loower, der sich angeblich zu weit von der Neunturmanlage entfernt hatte und nicht mehr zurückfand.
    Wir erreichten Penders Farm lange nach Einbruch der Nacht. Sie bestand aus einem großen, schmucklosen Gebäude und einigen kleineren dahinter. Auf eines dieser kleineren Häuser hielten wir zu.
    »Wie lange willst du ihn in deinem Speicher einsperren, Pender?«, fragte einer der Begleiter. »Und wie soll es weitergehen?«
    »Der Loower ist mein Gast, kein Gefangener«, erklärte der Besitzer des Anwesens. »Wenn seine Artgenossen ihn suchen, werde ich ihn an sie übergeben. Andernfalls werde ich morgen die Behörden verständigen. Sie werden schon wissen, was zu tun ist. Mir geht es zuerst darum, ihn vor Lynchjustiz zu bewahren.«
    »Wenn du meine Hilfe brauchst, stehe ich dir zu Verfügung, Pender.«
    »Ich auch …«
    »Ich auch.«
    Ich ließ mich widerstandslos in das Gebäude sperren, das eine Art Vorratskammer zu sein schien. Doch derzeit war das Innere leer. Als der Terraner Pender die Beleuchtung einschaltete, schloss ich geblendet die Augen und zog die Fühler ein.
    »Ich habe gehört, dass die Loower orangefarbenes Licht bevorzugen«, sagte einer der anderen. »Das wurde in den Nachrichten erwähnt. Du solltest die Beleuchtung lieber ausschalten.«
    Pender befolgte den Ratschlag, und ich war ihm dankbar dafür. Die Terraner zogen sich zurück und ließen mich allein. Im Fortgehen hörte ich einen von ihnen noch sagen: »Es würde mich interessieren, ob die Loower mit einem von uns ebensolche Umstände machen würden.«
    Ich hätte ihm versichern können, dass sie das gewiss machen würden, aber das ging nicht, weil mein Übersetzungsgerät nur einseitig arbeitete. Und das war vermutlich auch gut so.
    Allein gelassen dachte ich über die bei diesem ersten Kontakt gemachten Erfahrungen nach. Schon in dieser kleinen Gruppe von nicht viel mehr als drei mal neun Personen hatte sich gezeigt, dass die Terraner Individualisten waren. Ihre gegenteiligen Meinungen prallten oft hart aufeinander. Im großen Maßstab trat dies zweifellos noch eklatanter zutage. Warum sollte es dann in ihrem Milliardenvolk nicht einen geben, der sich in einer existenzbestimmenden Frage dem Willen der anderen widersetzte?
    Nach diesem Zwischenfall wollte ich den verantwortlichen Terranern gern glauben, dass sie nicht in der Lage waren, das Auge zu übergeben, weil ein Außenseiter sich seiner bemächtigt hatte und es für sich beanspruchte.
    Obwohl Hergo-Zovran die Vorfälle übermittelt bekommen und quasi miterlebt hatte, bezweifelte ich, dass er dieselben Schlüsse wie ich daraus zog. Obwohl er ein Zweidenker war, dachte er in zu starren Bahnen – oder vielleicht tat er es gerade deswegen, weil er ein Zweidenker war.
    Wie auch immer, schließlich war es meine Aufgabe, die Terraner verstehen zu lernen. Ich sah mich als Wesen zwischen zwei Welten, das auf keine von beiden Seiten gehörte. Aber gerade das war womöglich meine Stärke.
    Ich fühlte mich auf Penders Besitz vor den Lynchern ziemlich sicher. Das Gebäude, in dem ich untergebracht war, machte einen stabilen Eindruck, und draußen standen zwei Terraner Wache.
    Trotzdem konnte ich den neuen Tag kaum mehr erwarten. Ich hoffte, dass Pender sein Versprechen hielt und mich an eine höhere Instanz weiterreichen würde.

17.
    Nach dem Einfall der 18.000 loowerischen Kegelraumer ins Solsystem vor drei Wochen hatte sich die Lage wieder einigermaßen beruhigt. Aber sie blieb gespannt.
    Julian Tifflor, Erster Terraner in der LFT, fand, dass die Lage trotz des abwartenden Verhaltens der Loower alles andere als rosig aussah.
    Die Trümmerleute waren gekommen, um sich ein Objekt zurückzuholen, das ihre Ahnen vor langer Zeit auf Terra zurückgelassen hatten. Dieses ›Auge‹, unter dem man sich alles und nichts vorstellen konnte, war auf noch unerklärliche Weise in die Cheopspyramide gelangt und dort dem machtbesessenen Gäa-Mutanten Boyt Margor in die Hände gefallen. Er war mit seiner Beute spurlos verschwunden.
    »Hätte Margor uns das Objekt nicht vor der Nase weggeschnappt, dann hätten wir mit den Loowern keine Probleme«, sagte Tifflor wie zu sich

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