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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zeitpunkt festgesetzt hat. Wir kommen rechtzeitig hin.«
    »Du willst dich wie ein Spion einschleichen?«, fragte Verser empört.
    »Nichts leichter als das. Ich kenne einen Weg, wie wir unbemerkt in die Kommandozentrale gelangen können. Keine Angst, Halber, man wird uns nicht entdecken.«
    »Aber darum geht es doch gar nicht. Es ist ehrlos und verwerflich, andere zu belauschen. Noch dazu, wenn es sich um ein Geheimprojekt handelt.«
    »Als Mannschaftsmitglieder sind wir so oder so Geheimnisträger«, zerstreute Bulle alle Bedenken. »Jetzt zier dich nicht, Kleiner, komm!«
    Julian Tifflor stand vor der schwersten Entscheidung seit dem Eintreffen der Loower im Solsystem.
    Vor zwei Tagen hatten terranische Einheiten das Schiff kurz nach dessen Transition aufgebracht und zur Wachstation DUCKO geleitet. Der Name des Schiffes war GONDERVOLD, der loowerische Kommandant hieß Burnetto-Kup.
    Tifflor hatte noch keinen persönlichen Kontakt aufgenommen. Als Erster Terraner wollte er sich bis zur endgültigen Entscheidung alle Möglichkeiten offenhalten. Notfalls musste er gegenüber dem Türmer Hergo-Zovran behaupten können, dass er von der Kaperung der GONDERVOLD keine Ahnung gehabt hatte und es sich um die Eigenmächtigkeit eines Raumschiffskommandanten handelte.
    Inzwischen hatte sich herausgestellt, dass die GONDERVOLD nicht zu Hergo-Zovrans Flotte gehörte. Die Triebwerke waren ausgebrannt und die meisten anderen technischen Anlagen ebenfalls reparaturbedürftig. Offensichtlich hatte die GONDERVOLD einen langen Flug hinter sich. Dies wurde von Burnetto-Kup zwar bestätigt, doch mehr sagte er nicht. Er war verschlossener als alle anderen Loower, mit denen es die Menschen bisher zu tun gehabt hatten. Der Kommandant sagte nichts über seinen Auftrag, allerdings war unschwer zu erraten, dass das Ziel seiner Reise nur das Solsystem gewesen sein konnte.
    Die GONDERVOLD war 660 Meter lang und durchmaß am stumpfen Heck zweihundert Meter. Sie besaß eine für loowerische Verhältnisse imposante Größe. Doch das hatte rein statistischen Wert, der Tifflor die Entscheidung nicht erleichterte.
    Nach dem Zwischenfall mit dem betrunkenen Siganesen hatte der Erste Terraner die Lagebesprechung unterbrochen. Jetzt, zwei Stunden später, wollte er das Thema abschließen.
    Geduldig hörte er sich die Argumente der Wissenschaftler und Militärs an.
    Ein Xenopsychologe erklärte gerade: »Wir müssen die Gelegenheit nützen, die Loower einer ausgedehnten Testserie zu unterziehen. Die Untersuchungen mit Goran-Vran erbrachten keine allgemein zufriedenstellenden Ergebnisse. Aber wir können auf den erhaltenen Daten aufbauen und unsere Erkenntnisse erweitern. Die GONDERVOLD darf nicht freigegeben werden. Oder gibt es grundsätzliche Probleme?«
    »Keineswegs«, erklärte ein Techniker, der mit seiner Mannschaft das Loowerschiff untersucht hatte. »Es ist erwiesen, dass die Funkanlage schon lange vor der Ankunft im Solsystem ausgefallen sein muss. Burnetto-Kup hatte also keine Möglichkeit mehr, Hergo-Zovran von seinem Eintreffen zu verständigen. Die GONDERVOLD ist ganz sicher unbemerkt geblieben. Andernfalls hätte es bald im Bereich des Neptun von Kegelraumern gewimmelt. Das Schiff hat sich sozusagen mit letzter Kraft ans Ziel katapultiert.«
    »Burnetto-Kup scheint es sehr eilig gehabt zu haben, das Solsystem zu erreichen«, sagte ein Flottenoffizier. »Wahrscheinlich bringt er wichtige Nachrichten für den Türmer vom Mars. Vielleicht sogar den Befehl, die Aktion in unserem Sonnensystem rasch und gewaltsam abzuschließen. Eine solche Order darf Hergo-Zovran nie erreichen.«
    Es wurden noch weitere Argumente vorgebracht. Alle waren spekulativ. Letztlich kam der Punkt zur Sprache, der Tifflor großes Kopfzerbrechen bereitete.
    »Dass wir der GONDERVOLD besondere Bedeutung beimessen müssen, zeigt sich vor allem an dem exotischen Passagier«, sagte ein Robotspezialist des Enterkommandos. Sein Name war Remon Skotur.
    »Hört, hört!«, rief jemand dazwischen. »Seit wann haben Roboter den Status von Passagieren?«
    Skotur fuhr unbeirrt fort: »Loowerische Roboter dieser Bauart haben einen eigenen Status, und wir können ihre Wichtigkeit gar nicht überschätzen. Diese Helks unterscheiden sich zwar in Größe und Form, aber sie haben eines gemeinsam: Sie bestehen aus Bauteilen, die jedes für sich ebenso wie alle zusammen eingesetzt werden können. In diese Kategorie gehörte der Superroboter, der die Große Pyramide von Giseh angegriffen hat.

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