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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wie er noch schlimmer gelitten haben musste, als es ihm abhandengekommen war.
    Margor sah eine Parallele zum Schicksal von Harzel-Kold. Nur dass sein vincranischer Vater viele Psychode besessen hatte, deren Wirkung stärker als die der Tanzenden Jungfrau gewesen sein musste. Da er, Boyt Margor, unter dem Einfluss dieser Psychode gezeugt, geboren und aufgewachsen war, hatten sie auch sein Schicksal nachhaltig beeinflusst. Nur hatte sich die Ausstrahlung der Psychode auf ihn nicht zerstörerisch ausgewirkt. Wahrscheinlich verdankte er ihnen seine Paragaben – und alles, was er war.
    Trotzdem hatte er einen gewissen Abstand gewonnen. Wie sonst wäre es ihm möglich gewesen, eines Tages nach Zwottertracht zurückzukehren und Harzel-Kolds komplette Kunstsammlung zu zerstören?
    Nein, er war kein Sklave seines Amuletts. Er trug es nur in Erinnerung daran, dass er den Psychoden seine Fähigkeiten und seine Macht verdankte. Aber er unterlag nicht dem Einfluss. Das hatte er durch die Vernichtung der Kunstsammlung seines Vaters bewiesen. Er hatte sich zu diesem Schritt entschlossen, um zu verhindern, dass andere zu ähnlichen Psi-Fähigkeiten wie er kommen konnten.
    Er würde das Gleiche wieder tun, wenn er irgendwo auf ein Psychod traf. Nur schade, dass die Tanzende Jungfrau verschwunden war und nur noch ihr Einfluss auf die Bewohner von Jota-Tempesto deutlich zu erkennen war.
    »Ich erlöse dich«, sagte Margor entschlossen zu dem Ara. »Du wirst nicht mehr länger leiden. Ich befreie alle Tempester von ihrem Zwang.«
    Er blickte noch einmal auf den verkrümmt am Boden liegenden Galaktischen Mediziner, dann verließ er die subplanetaren Anlagen.
    »Ich werde euch ein Zeichen geben«, sagte er zu Gota. »Rufe alle Tempester zusammen. Sie sollen sich in diesem Tal versammeln und meine Botschaft hören.«
    Der neue Tag dämmerte bereits, als sich eine unüberschaubare Menschenmenge im Tal versammelt hatte. Alle hielten Respektabstand zu dem Ruinenfeld, in dessen Mitte sich der Tempel erhob.
    »Ich bin der Totemträger«, verkündete Boyt Margor. »Von heute an habt ihr nur noch meinem Willen zu gehorchen. Die Tanzende Jungfrau stirbt. Ich trage mein eigenes Totem, und nur diesem sollt ihr dienen.«
    Bevor die Tempester dies als Sakrileg auffassen konnten, holte er zum entscheidenden Vernichtungsschlag aus. Er wollte das Andenken der Tanzenden Jungfrau vernichten, die Erinnerung an sie auslöschen.
    Darum sammelte er die psionischen Energien in sich und schleuderte sie auf den Tempel und die biologische Station der Aras. Alle Tempester folgten mit den Blicken Margors ausgestreckter Hand, die ins Zentrum des Ruinenfelds wies.
    Es gab keine gewaltige Explosion, der Planetenboden wurde kaum erschüttert, als die Gebäude des Tempels in einer rasend schnell ablaufenden Implosion in sich zusammenstürzten. Als alles vorbei war, zeugte nur noch ein großer Krater von dem Ort, von dem die Macht der Tanzenden Jungfrau ausgegangen war.
    »Du hast die Macht, Boyt!«, sagte Gota beeindruckt. »Wir sind deine Diener.«
    Die Tempester griffen ihre Aussage auf und bekundeten Margor ihre Ergebenheit. Er hatte über die Geister der Vergangenheit gesiegt. Es war zugleich ein Sieg über die Hinterlassenschaft eines einst mächtigen Volkes, das in seinen Kulturzeugnissen weiterlebte.
    Margor war zufrieden. Er beherrschte diesen Planeten und hatte ein nach Hunderttausenden zählendes Heer willfähriger Paratender zur Verfügung. Nun konnte er sich wieder aktuelleren Problemen zuwenden.
    Er wählte an die fünfzig Tempester aus und begab sich mit ihnen und Gota zurück in sein Versteck im Hyperraum.
    Bei nächster Gelegenheit hatte sich Baya wieder auf Deck 5 begeben, um sich mit dem Helk zu befassen.
    »Bist du ein komischer Helk«, hatte sie sich nicht verkneifen können.
    »Du sprichst Loowerisch«, hatte der Roboter erwidert.
    »Ich habe es in der Neunturmanlage von Hergo-Zovran gelernt. Meine Lehrer waren Lank-Grohan und einige Helks, die aber alle keine Ähnlichkeit mit dir hatten. Lank-Grohan sagte, dass ich in Entelechie recht gut sei. Ich kann es nicht beurteilen, aber bestimmt bin ich der einzige Mensch, der entelechisches Denken einigermaßen beherrscht und …«
    So war sie mit dem Helk ins Gespräch gekommen. Er hieß Nistor und hatte eine wichtige Mission, über die er sich Baya gegenüber nicht näher äußerte. Doch schon die Tatsache, dass er ihr das verriet, zeigte, dass er ihr vertraute.
    »Du verstehst die Entelechie«, hatte

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