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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kalackai-Kosum hatte mitten in der Nacht noch einmal nach den Kindern gesehen. Auf dem Rückweg in die eheliche Schlafzelle war ihr schwindlig geworden.
    Das durfte nicht sein!
    Seit sie mit ihrer Familie in der Kolonie auf Zaltertepe lebte, war sie nur einer Schwerkraft von lächerlichen 2,77 Gravos ausgesetzt, aber sie trainierte täglich im nächsten Gravozentrum, in dem künstlich eine Gravitation von 3,4 Gravos aufrechterhalten wurde. Jene Schwerkraft, die auf Ertrus, dem Heimatplaneten der Umweltangepassten, herrschte.
    Folglich konnte die geringe Gravitation von Zaltertepe nicht zur Verweichlichung geführt haben. Aber was hatte dann ihr Schwindelgefühl verursacht? Ein Beben?
    Beben waren für den Planeten Zaltertepe alltäglich. Der dritte Planet der blauen Riesensonne Hefderad Alpha umlief zwar lediglich diese blaue Komponente, aber die Anziehungskraft des kleinen roten Begleiters machte sich doch bemerkbar.
    Mulka tappte auf die Tür zur Schlafzelle zu, als die rechteckige Stahlplatte jäh wieder hervorschoss und ihr den Weg versperrte. Mulka trat gegen die Tür, um ihren Mann zu wecken, dann hastete sie zu den Kinderzimmern zurück.
    Ucklus und Tacky waren bereits auf den Beinen, als ihre Mutter eintraf. Sie streiften sich die Schutzanzüge über, Mulka überprüfte die Funktionssysteme, dann schleppte sie den dreißigjährigen Knaben und das dreiundzwanzigjährige Mädchen in den Sicherheitsschacht des Hauses. Er lag in die fünf Antigravschächte des großen Wohnhauses eingebettet und besaß so für Notfälle eine voluminöse Knautschzone. Zudem bot er mit seiner Nottreppe, den Schaumstoffwaben und den Katastrophenausrüstungen selbst bei stärksten Beben eine gute Überlebenschance.
    Als Mulka ihre Kinder verließ, um ihren Schutzanzug aus der Schlafzelle zu holen, kam ihr bereits Tramton, ihr Ehemann und der Erste Kybernetiker von Zaltertepe, entgegen. Er trug ihren Schutzanzug über dem Arm und hatte seinen schon angezogen.
    »Ich muss zum Tamay-Kanal!«, rief er seiner Frau zu. »Er ist in der Höhe des Kadmos Square gebrochen, das Wasser steigt auf dem Square ständig. Es wird die umliegenden Häuser unterspülen, wenn es nicht bald abläuft.«
    »Am Kadmos Square wohnt mein Bruder Eckorz!«, schrie Mulka. Sie packte ihren fast zweieinhalb Zentner leichteren Mann und schüttelte ihn. »Geh zu deinen Positroniken, Tramton! Da wirst du gebraucht. Ich laufe zum Kadmos Square. Moment …« Sie sauste in die Speisekammer und kehrte mit zwei Fünf-Kilo-Verpflegungspacken zurück. »Damit du nicht eingehst hinter deinen Schaltpulten, Kleiner!« Sie drückte Tramton ein Paket in die Hände und schoss auf einen der Antigravschächte zu, aus dem ein verdächtiges Knirschen und Knistern ertönte.
    Tramton eilte zum Einstieg des Schachts, hielt sich mit einer Hand an einem Haltegriff fest und spähte hinein. Im flackernden Licht sah er, dass die Schachtröhre schwankte. An vielen Stellen hatten sich Risse gebildet.
    Das alles schien Mulka wenig auszumachen. Sie stieß sich lediglich mit einer Hand und den Füßen ab, sobald die Wände ihr zu nahe kamen.
    Schweißgebadet verfolgte Tramton den ›Abstieg‹ seiner Frau. Als sie die Grundplatte verließ, eilte er in den Sicherheitsschacht, um nach seinen Kindern zu sehen.
    »Oh!«, sagte er, nachdem sich das Panzerschott vor ihm geöffnet hatte und er das herrschende Durcheinander sah.
    Mindestens dreihundert Kinder hatten sich aus den Schaumstoffwaben Festungen gebaut und zwei Gruppen gebildet, die einander bekämpften. Als Waffen benutzten sie Treppenplatten aus Kunststoff.
    »Tacky!«, schrie er, als er sah, dass seine Tochter sich auf eine Sicherungsmatte aus federnden Plastikschnüren fallen ließ, wieder emporschnellte und im Vorbeiflug einem Jungen ihre Treppenplatte über den Kopf schlug.
    Der Junge spähte mit dümmlichem Gesichtsausdruck in seine Richtung. Plötzlich grinste er, versetzte sich an einem Seil in Schwingungen und schnellte auf den Kybernetiker zu.
    Tramton Kalackai begriff so lange nicht, was der Bursche beabsichtigte, bis der ihm den Verpflegungspacken aus der Hand gerissen hatte und im Getümmel untertauchte. Sofort schnellten sich andere Jungen und Mädchen hinterher und bildeten ein wirres Knäuel, aus dem Fetzen der Verpackung hervorflogen.
    Tramton holte tief Luft. »Fröhliches Beben!«, sagte er sarkastisch, ließ das Schott zufahren und eilte zum Antigravschacht, um zu der Subetage der Rohrbahnstationen hinabzuschweben. Es wurde

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