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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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predigen!« Er berührte ein Schaltfeld seines Vielzweckarmbands.
    Das Schott öffnete sich. Vier Schwerbewaffnete traten ein.
    »So ist das also!«, erkannte Mamock überrascht. »Da macht man jemanden zum Leiter der Abwehr, weil er absolut zuverlässig zu sein scheint – dann benutzt dieser Dreckskerl seine Abteilung, um sich selbst an die Macht zu bringen!«
    »Abführen!« Torök deutete auf den Kommandeur der Miliz. Dann blickte er Xucko grinsend an. »Sie könnten zusätzlich zum Raumfahrtkommando die Miliz übernehmen, Quopa.«
    »Ich übernehme unter einem Verräter keine Verantwortung. Ich denke gar nicht daran.«
    »Das wirst du bereuen!«, brüllte Torök unbeherrscht los. »Du kommst in ein sicheres Gefängnis. Insubordination und Mordanschlag auf den neuen Stadtmajor – das ist beides kein Kavaliersdelikt mehr.«
    Auch Xucko wurde von zwei Bewaffneten abgeführt. Draußen auf dem Flur begegnete er noch einmal dem abgesetzten Tomp, der mit blutigem Gesicht an der Wand lehnte. Offensichtlich hatte Tomp versucht, seine Wachen zu überwältigen. Er war von ihnen zusammengeschlagen worden.
    »Du hast nicht mitgespielt?«, fragte Tomp undeutlich und spie einen Zahnsplitter aus.
    »Mit meinem niedrigen Intelligenzquotienten?«, fragte Xucko bissig zurück. Einer seiner Bewacher stieß ihm den Lauf seiner Strahlwaffe ins Kreuz.
    »Du hast deine Intelligenz wirklich aus der Wundertüte!«, schrie Kenar Tomp, dann ächzte er laut.
    Xucko blieb jäh stehen, denn er hatte blitzartig erfasst, was die Bemerkung des Stadtmajors bedeutete. Um einen zweiten Stoß von sich abzuwenden, sagte er über die Schulter: »Schon gut! Ich hatte einen Krampf im Leib, aber es geht jetzt wieder. In welche Zelle komme ich?« Er hatte ganz allmählich die Stimme gehoben, bis er das Letzte fast schrie: »In Nummer achtzigfünfundachtzig, oder?«
    »Ich glaube, der spinnt auch«, sagte ein Bewacher zum anderen.
    »Die Kerle spinnen alle«, pflichtete der andere bei.
    Rede und Gegenrede gaben Xucko Gelegenheit, zu Tomp zu schauen und das zufriedene Lächeln auf dem Gesicht des abgesetzten Stadtmajors zu registrieren.
    Sie hatten sich verstanden – und Xucko wusste, dass er es schaffen würde, an den neuen und geheimen Peripherie-Zugriffsgerätesatz heranzukommen. Tomp hatte die Verpackung Xucko gegenüber ein einziges Mal als ›Wundertüte‹ bezeichnet. Auf den Bauteil-Einzelverpackungen war durchgängig die Zahl 8085 aufgedruckt, die Nummer des Bausatzes, der vor vier Wochen geliefert worden war.
    Xucko grinste in sich hinein. Er dachte daran, dass die Anschaffung dieses Bausatzes von Tomp nur deshalb geheim gehalten worden war, weil er fürchtete, wegen seines Hobbys ausgelacht zu werden. Ein gestandener Ertruser gab sich mit solchen Dingen eben nur beruflich ab, niemals nach Feierabend.
    Soviel er wusste, hatte Tomp das Peripherie-Zugriffsgerät erst zu einem Drittel zusammengebaut. Aber unter Umständen reichte die Kapazität der Grundkonstruktion aus, um wenigstens über einen Frequenzbereich Eingriffe in die vom Zentralrechner gesteuerten Verwaltungs-, Produktions- und Versorgungsschaltungen vornehmen zu können. Er musste nur erst an den 8085 herankommen …
    Die Käfigkabine glitt durch den runden Antigravschacht abwärts.
    Quopa Xucko war allein. Seine Bewacher hatten ihm zweihundert Meter höher alle Habe abgenommen und ihn dann in die Käfigkabine eingeschlossen. Sie durchmaß vier Meter und bestand aus einem beidseits geschlossenen Zylinder aus Panzertroplon, in dem sich münzengroße Löcher befanden. Die Einrichtung bestand aus einer Hygienebox, einer halbrunden Versorgungsautomatik und einer transparenten Schlafmatte.
    Xucko beobachtete mit ausdrucksloser Miene die nichtssagenden Wände, die nach oben entschwanden. Sie enthielten keinerlei Markierungen. Wer den Lift benutzte, konnte bestenfalls abschätzen, wie hoch oder wie tief er gefahren war.
    Er versuchte sich zu erinnern, ob jemals die Rede von diesem Gefängnis gewesen war. Vergeblich. Der Verräter Torök musste es heimlich errichtet haben. Das bewies, dass sein Verrat von langer Hand vorbereitet war.
    Endlich änderte sich das Bild außerhalb der Käfigkabine. An den Kabinenrändern flammten Strahler auf. Sie tauchten die Umgebung in eine grellweiße Lichtflut.
    Xucko sah das Innere einer weiträumigen Höhle, die ein reißender Fluss durchschnitt. Es war heiß. Aus Spalten im Boden stiegen Dampfschwaden. Die Abdrücke von Stiefelsohlen führten zum Ufer

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