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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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können. Diesmal sah er, dass Serena rhythmisch den Mund spitzte. Also gab sie die Laute von sich. Das Geräusch lag in einem Frequenzbereich, den loowerische Hörorgane nicht wahrnehmen konnten.
    »Warum tust du das?«, fragte er.
    »Ich kenne mich hier nicht besonders gut aus. Ich bin diesen Weg noch nicht oft gegangen.«
    Der Quellmeister verstand. Die halblauten Rufe erzeugten ein Echo, anhand dessen die blinden Bewohner der Tiefe sich orientierten. Er begriff nun auch, dass die Blinden Zaphooren Unterhaltungen im Ultraschallbereich führten. Darum hatte zwar der Übersetzer, nicht aber er selbst hören können, was Serena zu dem Geist sprach.
    »Wer war das, der dich quälen wollte?«, fragte Pankha-Skrin.
    Serena zögerte mit der Antwort. Sie empfand seelischen Schmerz. Fast bereute der Quellmeister schon, die Frage gestellt zu haben, da stieß die Zaphoorin hervor: »Ich bin überzeugt, dass es Arqualovs Geist ist. Aber mit Zullmaust darf keiner darüber reden. Er ist der Hüter der Arqualov-Sage und lässt nichts auf Arqualov kommen.«
    »Wer ist Arqualov? Und warum tut er solche Dinge?«
    »Arqualov ist der Urvater, und seine Frau, Irritt, ist die Urmutter. Die Sage berichtet, sie seien einst Nomaden gewesen, die das Universum durchstreiften und bei einem ihrer Streifzüge auf Murcon trafen. Murcon fand an ihnen Gefallen und lud sie auf seine Burg ein. Sie aber waren falschherzig. Es gefiel ihnen in der Burg. Sie wollten bleiben. Also schafften sie Murcon beiseite und nahmen die Burg in Besitz. Von Arqualov und Irritt stammen alle Zaphooren ab, die heute in der Burg leben.«
    »Ist Arqualov mit dem Donnermeister verwandt? Ist auch er ein Geist der Vergangenheit?«
    »Alle sind alle miteinander verwandt«, antwortete Serena eifrig. »Donnermeister war einer von Arqualovs Gefolgsleuten. Er und Felsenfresser und Spurenfinder – und wie sie alle heißen.«
    Eine eigenartige Welt tat sich vor dem geistigen Auge des Loowers auf. Bei den Zaphooren der Unterwelt war die Erinnerung an die Vergangenheit offenbar lebendiger als an der Oberfläche. Aber Sagen und Legenden verbrämten sie, und es war vor lauter Geistern und Gespenstern nicht an den wissenschaftlich nachprüfbaren Sachverhalt heranzukommen.
    Dennoch beschloss Pankha-Skrin, die Überlieferungen der Blinden Zaphooren aufmerksam zu studieren. Vielleicht gelang es ihm, die Wahrheit zu erkennen.
    Nach etwa vierzig Minuten kreuzten sich mehrere Gänge. Dort begegnete Pankha-Skrin und seiner Begleiterin einer von Zullmausts Untertanen. Der Quellmeister reagierte zunächst ein wenig besorgt. Dann erkannte er, dass er nichts zu fürchten hatte. Der Zaphoore war höchst erfreut, Serena gefunden zu haben. Er eilte schon nach wenigen Minuten durch einen der Quergänge davon.
    »Er ist einer von Zullmausts Boten«, erklärte Serena. »Er wird dem Herrscher sagen, dass ich in Sicherheit bin, weil du mich gerettet hast. Ein großes Fest wartet in den Wohnhöhlen von Zajwaad und in Zullmausts Palast auf dich.«

5.
    In einem scheibenförmigen Fahrzeug näherten sich Vajlan und seine Begleiter Ochridon und Szallo dem Rand der großen Plattform. Als Start- und Landefeld der Robotschiffe, der Grauen Boten, ragte sie weit in den Raum. Sechs Graue Boten warteten darauf, dass an der geheimnisvollen Grenze zwischen dem Seinsraum und dem Nirgendraum Wichtiges geschah.
    Die Scheibe landete am Rand der Plattform, die Männer stiegen aus.
    Wie überall an der Oberfläche des Asteroiden gab es auch hier atembare Luft. Sie umgab das Große Gasthaus wie eine Blase, von einem künstlichen Schwerefeld festgehalten.
    »Ich muss mit euch über eine Entwicklung sprechen, mit der keiner von uns gerechnet hat«, wandte sich Vajlan an seine Begleiter. »Wir sind hierhergekommen, weil sich im Licht der Sterne besser denken lässt als in der Enge.«
    »Ich weiß, worauf du hinauswillst.« Ochridon wirkte erregt. Er machte sich keine Mühe, das zu verbergen. »Der Gastwirt war uns sicher, solange er sich in Boronzots Händen befand. Nun aber weiß niemand, wo er sich aufhält.«
    »Du hast zum Teil recht«, bestätigte Vajlan. »Nur habe ich inzwischen erfahren, dass der Gastwirt in Zullmausts Reich ist.«
    Szallos Kamm richtete sich steil auf. Die grüne Färbung verriet, dass er sich ärgerte. »Wir hätten ihn gar nicht erst ins Gasthaus bringen müssen«, knurrte er.
    »Du meinst, er sei für uns verloren?«
    »Was sonst? Meinst du, er wird freiwillig zurückkehren?«
    »Das wäre eine

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