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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Pankha-Skrin zu glauben. Er war kein Gastwirt. Sein Besitz brachte den Frauen also nur insofern einen Vorteil, als es andere gab, die Pankha-Skrin nach wie vor für einen Gastwirt hielten. An einem solchen Spiel aber war der Schiefäugigen nichts gelegen. Sie glaubte, dass Pankha-Skrin den Zaphooren in der qualvollen Enge des Großen Gasthauses wirklich helfen könne, wenn man ihn nur gewähren ließe.
    Anstatt ihn in ihre Gewalt zu bringen, was Boronzots Rache herausgefordert hätte, wollte sie ihn lieber den Wahren Zaphooren überlassen und auf dem Weg über die Königin Garlotta ein Abkommen mit Boronzot erzielen. Pankha-Skrin musste die Möglichkeit erhalten, zum Wohl aller Zaphooren tätig zu werden.
    Salsaparú wusste noch nicht, dass ihr Entschluss eine Katastrophe auslösen würde. Sie hatte sich in Boronzot getäuscht. Das Resultat konnte nur der blutige Kampf aller gegen alle sein – und im schlimmsten Fall die Vernichtung des gesamten Volkes der Zaphooren.
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst!«, rief Vajlan dem Oberherrn der Wahren Zaphooren zu. »Ich habe alles unternommen, um den Gastwirt aus der Gefangenschaft der Blinden zu befreien, damit ich ihn dir zurückgeben kann.«
    Boronzot stieß ein höhnisches Gelächter aus. »Such dir einen Dümmeren, der das glaubt«, spottete er. »Ich weiß, dass du mich hintergehen wolltest. Ich habe es aus sicherer Quelle!«
    Vajlans wurde fahl. »Wer hat dir diese Lüge aufgetischt?«, fragte er, aber seine Stimme hatte keinen überzeugenden Klang.
    »Deine eigenen Leute, Vajlan.«
    »Sie würden niemals gegen mich …«
    »Doch – wenn man ihnen das Messer an die Kehle setzt.«
    »Du hast … meine Leute gefoltert?«, keuchte Vajlan.
    »Ich habe sie gebeten, die Wahrheit zu sagen«, erklärte Boronzot hart. »Du brauchst dich um sie nicht zu sorgen. Sie spüren keinen Schmerz mehr.«
    »Du hast sie umgebracht …?« Vajlans Schrei gellte wie ein Fanfarensignal durch die Halle. Die mächtige Gestalt des Oberbruders krümmte sich. Aus blutunterlaufenen Augen stierte Vajlan den Widersacher an. Ein dumpfes Grollen kam aus seiner Kehle, dann griff er mit einem wilden Satz an.
    Boronzot hatte darauf gewartet. »Schützt euren König!«, rief er seinen Leuten zu.
    Vajlan schwang seine Keule. Blitze zuckten in unaufhörlicher Folge aus der Waffe. Drei von Boronzots Kriegern wurden getroffen und gingen lautlos zu Boden. Die anderen schleuderten ihre Speere dem Techno-Spürer entgegen. Zwei trafen Vajlan in die rechte Schulter, der dritte Speer durchbohrte seine Brust. Vajlan strauchelte. Er stieß einen halb röchelnden Schrei hervor, in dem sich Wut und Schmerz mischten. Dann stürzte er vornüber. Er kämpfte bis zum letzten Augenblick gegen den Tod – versuchte immer wieder, sich in die Höhe zu stemmen und an Boronzot heranzukommen. Schließlich verließen ihn die Kräfte. Er brach ächzend zusammen und blieb liegen.
    Boronzot machte eine herrische Geste. »Gebt den Verrätern, was ihnen gebührt!«, rief er seinen Leuten zu. »Aber schont den Gastwirt!«
    Da verlor Pankha-Skrin die Beherrschung.
    »Haltet ein!«, brüllte er. »Hört auf mit dem sinnlosen Morden!«
    Die geballte Überzeugungskraft der Entelechie lag in seinen Worten. Kein Loower hätte den Befehl missachten können. Aber die Worte liefen durch den kleinen Übersetzer und wurden dabei ihres entelechischen Gehalts beraubt. Schlimmer noch, das Gerät dämpfte die Lautstärke, sodass Pankha-Skrins Aufschrei ungehört unterging.
    Fassungslos stand der Quellmeister dem Entsetzlichen gegenüber. Der Anblick der Grausamkeit und die Unfähigkeit, dem Wüten Halt zu gebieten, bereiteten ihm seelischen Schmerz. Aber Fassungslosigkeit war nicht gleich Teilnahmslosigkeit. Obwohl es ihn schmerzte, beobachtete Pankha-Skrin jede Einzelheit des ungleichen Kampfes, den Boronzots Männer mit den Techno-Spürern führten.
    Er sah, wie Szallo zwei Gegner mit blitzender Keule niederstreckte und sich seitwärts aus dem Kampfgetümmel löste. Er beobachtete den Nächstbruder, wie er die Keule unter den linken Arm klemmte und sich mit der rechten Hand an einem Gerät zu schaffen machte, das er aus einer Tasche seiner Montur hervorgezogen hatte. Der Kamm auf seinem Schädel war hoch aufgerichtet und strahlte in glühendem Rot, dem Signal des Zorns und der Verzweiflung.
    Pankha-Skrin ahnte, was Szallo beabsichtigte. Er wollte ihn davon abbringen, schob sich durch das Gewühl der Kämpfenden, aber seine Bewegungen waren

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