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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich förmlich dazu zwingen, eine solche Möglichkeit überhaupt in Erwägung zu ziehen.
    Eine Verhandlungsdelegation zu schicken, dazu hätten die Zaphooren wirklich nur wenige Minuten gebraucht. Gab er ihnen Zeit, die Nachricht zunächst zu überdenken, und rechnete er den Anmarschweg hinzu, dann hätten die ersten Delegationen etwa zu der Zeit in der Werft erscheinen müssen, als er sein Versteck aufsuchte.
    Kampftruppen zusammenzustellen erforderte weitaus mehr Zeit. Waffen wurden ausgeteilt. Die Strategie wurde besprochen. Das dauerte eine Stunde, vielleicht sogar mehrere. Und genau das geschah. Die Zaphooren wollten mit dem Quellmeister nicht verhandeln, sie wollten ihn fangen.
    Pankha-Skrin empfand Bitterkeit. Das war aber dennoch kein Grund, seine eigenen Ziele aufzugeben. Anstatt mit den Zaphooren eine Lösung zu schaffen, die beiden Seiten diente, würde er auf eigene Faust arbeiten müssen. Er war sicher, dass die Geheimnisse, die Murcons Burg umgaben, nur in der Tiefe des Asteroiden gelöst werden konnten. Er musste in die Unterwelt zurückkehren – nicht notwendigerweise zu Zullmaust, sondern noch tiefer, durch jenen Schacht, den er mit Signard hatte untersuchen wollen.
    Zuerst musste er die Werft und überhaupt den Sektor der Techno-Spürer verlassen. Hier würde es in kurzer Zeit von Zaphooren wimmeln. Pankha-Skrin eilte zur Rampe, da glaubte er, auf der anderen Seite des Schiffes eine Bewegung wahrzunehmen. Er wandte sich dorthin, entdeckte aber nichts Verdächtiges. Er war im Begriff, das Schiff zu verlassen, als er von unten Geräusche hörte. Vorsichtig spähte er hinaus und gewahrte eine Gruppe von etwa vierzig Leuten, die offenbar das Werftgelände durchsuchten. Sie waren mit Keulen und ähnlichen Geräten bewaffnet.
    Pankha-Skrin bemerkte, dass sie allesamt einäugig waren. Ihr Verhalten entsprach nicht einer Verhandlungsdelegation. Vielmehr wurde offensichtlich, dass sie den vermeintlichen Gastwirt suchten.
    Damit war Pankha-Skrin der Rückweg versperrt. Er kehrte in seine Deckung zurück und hielt Ausschau.
    Es vergingen beinahe fünfzehn Minuten, da entstand auf dem Werftgelände Aufregung. Wilde Schreie gellten. Die Einäugigen brachen ihre Suche ab und rotteten sich zusammen.
    Eine weitere Gruppe Zaphooren war in die Werft eingedrungen. Sie hielten die Einäugigen offenbar für Rivalen, denn im Nu entbrannte ein erbitterter Kampf.
    Pankha-Skrin sah seine Chance kommen. Im allgemeinen Durcheinander würde er sich unbemerkt davonstehlen können. Er eilte von Neuem zur Rampe – da tauchten zwei Zaphooren vor ihm auf. Sie waren mit Lanzen bewaffnet, und ihre bunte Kleidung wies sie als Krieger des Königs Boronzot aus. Der Quellmeister dachte an Flucht, aber es war ihm sofort klar, dass er den schnellfüßigen Zaphooren nicht würde entrinnen können.
    »Was wollt ihr von mir?«, fragte er.
    »König Boronzot sehnt sich nach deiner Gesellschaft. Wir sollen dich zu ihm bringen.«
    »Und wenn ich nicht zu ihm gebracht werden will?«
    »Für uns gilt nur ein Befehl. Das ist der des Königs!«
    Kampflärm erfüllte die Werfthalle, als Pankha-Skrin, von den Kriegern flankiert, auf die Rampe hinaustrat. Beide Zaphooren schienen als sicher anzunehmen, dass der Gefangene keinen Fluchtversuch machen würde. Sie stießen den Quellmeister ungeduldig vor sich her. Pankha-Skrin hatte Mühe, das Gleichgewicht zu wahren.
    Am Fuß der Rampe tauchten plötzlich mit Keulen bewaffnete Gestalten auf. Verblüfft erkannte Pankha-Skrin die Schiefäugige Salsaparú.
    »Wir werden euch lehren, euch an einem Gastwirt zu vergreifen!«, schrie die Vorsteherin der Unabhängigen Frauen zornig.
    Die Kämpferinnen stürmten die Rampe hinauf. Boronzots Kriegern blieb kaum Zeit, den ersten Schreck zu überwinden, da waren die Frauen heran und deckten die beiden mit Keulenschlägen ein. Einer von ihnen verlor das Gleichgewicht und rutschte über die Seite der Rampe. Er schrie gellend, als er in die Tiefe stürzte.
    Pankha-Skrin sah seine Chance gekommen. Während der verbleibende Krieger um sich schlug, um sich der Frauen zu erwehren, ließ sich der Quellmeister einfach fallen und rollte die Rampe hinab. Das war nicht die bequemste Fortbewegung, aber schnell. Der Körper eines Loowers war stämmig und elastisch. Pankha-Skrin schoss das letzte Viertel der steilen Rampe hinab.
    Der Quellmeister ließ die Rampe hinter sich. Er rammte mit beträchtlicher Wucht eine der Werftmaschinen, raffte sich aber schnell auf. Inzwischen

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