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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wort ihrer auf der mentalen Ebene geführten Unterhaltung verstehen können. Sie formulierten ihre Gedanken, wie sie es getan hatten, als sie noch über Münder und Stimmwerkzeuge verfügten. Aber sie brachten keine hörbaren Laute hervor, sondern Impulse aus Mentalenergie, die im Verstand der Zuhörer materialisierten.
    »Habt ihr den Gedanken an Rache schon aufgegeben?«, wollte Arqualov wissen.
    »Nie!«, tönte es ihm entgegen.
    Er wusste, dass sie logen. Noch vor kurzer Zeit hatten sie nur darüber nachgedacht, wie sie ihre armselige Existenz beenden könnten. Der Nahrungsüberfluss hatte jedoch ihren Mut gestärkt und ihren Geist wieder beweglicher werden lassen. An seiner Frage erkannten sie, dass zumindest er immer noch an Rache dachte. Sie waren bereit, ihm zu folgen.
    »Ich habe Nachforschungen angestellt«, erklärte Arqualov. »In der Tiefe des Asteroiden leben, wie wir seit Langem wissen, die Kukelstuuhr-Diener. Wir alle wissen, auf welch grausame Weise das Monstrum zum Leben erweckt wurde. Was wir nicht wussten, war, wie das Volk der Kukelstuuhr-Diener entstand und wie wir es für unsere Rache an Murcon benützen konnten.«
    Er schwieg, um den Gefährten Zeit zu geben, seine Gedanken wirken zu lassen. Alle vier Zuhörer wirkten zunehmend erregt.
    »Es ist uns klar, dass wir einen Körper brauchen, um uns an Murcon rächen zu können«, fuhr der ehemalige Anführer der Freibeuter fort. »Ich glaube jetzt, dass wir diese Hoffnung nicht aufzugeben brauchen. Ich bin überzeugt, dass wir in den Körper eines Zaphooren schlüpfen können, wenn wir die richtigen Vorbedingungen schaffen. Das muss ein Wesen sein, das unter größter seelischer Qual im Begriff ist, den Geist aufzugeben. Wenn wir dann zugreifen, werden wir erfolgreich sein.«
    Abermals legte er eine Pause ein.
    »Wenn wir uns Körper besorgen, dann sollten sich diese Wesen auch in Murcons Nähe aufhalten. Folglich können nur die Kukelstuuhr-Priester unser Ziel sein. Und Murcon wird nicht erkennen, dass wir uns ihm nähern.«
    »Wir wissen aber, dass das Ungeheuer Kukelstuuhr uns gefährlich werden kann«, wandte Sinqualor ein. »Weil es Geist von unserem Geist in sich trägt. Wie willst du dieser Gefahr begegnen?«
    »Das Monstrum zeigt sich nur alle paar Wochen einmal. Ansonsten hält es sich in einer besonderen Halle auf, zu der die Priester keinen Zugang haben. Wir suchen unsere Opfer dort, wo die Priester wohnen, kommen also mit Kukelstuuhr nicht in Berührung.«
    »Du weißt inzwischen, auf welche Weise das Volk der Priester entstand?«, erinnerte Tanniserp.
    »Es entstand, weil Murcon Bewohner der Burg in die Tiefe lockte und sie in seinen Dienst zwang. Ihre einzige Aufgabe besteht darin, das Ungeheuer mit Nahrung zu versorgen. Sie erfüllen ihre Aufgabe, indem sie jeden einfangen, der sich in ihr Reich verirrt, und ihn Kukelstuuhr zum Fraß vorwerfen.«
    »Welch abscheulicher Gedanke!«, rief Lauridian aus. »Wo hält sich Murcon auf?«
    »Das weiß wohl niemand. Die Priester haben keine Erinnerung an Murcon. Allerdings nennen sie den Zugang zu der Halle, in der sich das Ungeheuer aufhält, ›das Murcon‹. Ich schließe daraus, dass es jenseits des Zugangs mehrere Räumlichkeiten gibt. Murcon hält sich wohl dort auf.«
    »Hast du jemals daran gedacht, dass er nicht mehr am Leben sein könnte?«, fragte Lauridian.
    »Hat er uns gegenüber nicht bei jeder Gelegenheit davon geprahlt, dass er ein Mächtiger sei und zu den Zeitlosen gehörte, die niemals sterben?«
    »Ich habe noch eine Frage«, meldete sich Parlukhian.
    »Ich habe die ganze Zeit über darauf gewartet, dass du den Mund aufmachst, Alter.« Arqualov reagierte mit freundlichem Spott. »Was hast du auf der Seele?«
    »Ich will wissen, wie du alles in Erfahrung gebracht hast.«
    »Ich war drunten in der Tiefe. Im Land der Kukelstuuhr-Priester, das sie die Schleierkuhle nennen.«
    »Obwohl du wusstest, dass Kukelstuuhr dir gefährlich werden kann?«
    »Ich wüsste nicht, dass ich jemals eine Gefahr gescheut hätte, solange sie annähernd überschaubar war.«
    »Das hatte ich vergessen«, bekannte Parlukhian nachdenklich. »Mir scheint, ich habe überhaupt eine Menge vergessen. Dass wir Freibeuter sind. Dass wir uns nicht einmal vor dem Teufel fürchten. Und dass wir einen Anführer haben, dem wir vertrauen.«
    »So ist es«, pflichteten die anderen bei.
    Der Humpelnde Tantha stand auf. »Ich darf deine Gastfreundschaft nicht ausnützen«, sagte er. »Ich gehe jetzt zu meiner

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