Silberband 109 - Das Loch im Universum
Bedarfsgüterhangars brachte.
Abermals tippte sie den Kode ein. Laire hatte seine Position nur unwesentlich verändert. Er war etwa zweihundert Meter von ihr entfernt.
Verna betrat einen Hangar, in dem lebhafte Geschäftigkeit herrschte. Ein Arbeitstrupp schichtete Ausrüstungsgüter um. Etwa dreißig Roboter erledigten die Schwerstarbeit; Antigravplattformen und Kräne waren ebenfalls eingesetzt.
Die Frau hielt vergeblich nach Laire Ausschau.
»Was ist hier los?«, fragte sie einen der Arbeiter. Er blickte sie prüfend an, strich sich das verschwitzte Haar aus der Stirn und lächelte.
»Machen Sie eine Schiffsbesichtigung? Wir freuen uns immer, wenn hier auch mal jemand erscheint, um sich umzusehen.«
»Ich bin auf der Suche nach Laire.«
»Das sind wir auch.«
»Was soll das heißen?«
»Der InformationsKode zeigt an, dass er darunter ist.« Der Mann deutete auf einen Berg von Containern. »Wir räumen die Behälter gerade um.«
Verna fasste sich an den Kopf. »Das ist ausgemachter Blödsinn. Wie sollte Laire unter diesen Berg von Containern geraten?«
»Das wissen wir auch nicht. Nur, dass er tatsächlich da drunter steckt.«
Verna blickte auf ihr Armband. Sie verglich die Angaben mit den Markierungen an den Hangarwänden. Sie stimmten.
»Wir werden ja sehen«, sagte sie zögernd. »Noch glaube ich nicht daran.«
Etwa eine halbe Stunde verstrich, dann schrie einer der Arbeiter auf und zeigte auf eine Lücke, die sich zwischen den Containern öffnete. »Das ist nicht Laire!«, brüllte er. »Das ist Augustus!«
Der Ka-zwo zwängte sich zwischen den Containern hervor. Verna prüfte die neuen Daten in der Holoanzeige. Verblüfft stellte sie fest, dass die Werte sich leicht verändert hatten. Sie zeigten auf den Meter genau die Position, an der Augustus jetzt stand.
Sie verließ den Hangar und eilte zum Transportband. Sie hatte es gerade erreicht, als eine schwere Explosion erfolgte.
Durch die zweiundsiebzig Löcher in der Schale aus Ynkoterkonit-exotisch, das er mit einem Aufwand von 62.000 Grad Celsius in einem Formtiegelofen hergestellt hatte, konnte Laire gut sehen. Das Licht fiel entsprechend seinen Berechnungen aus verschiedenen Richtungen ein und reichte aus.
Laire wusste, dass sein rechtes Auge damit gesichert war. Pankha-Skrin konnte es ihm nicht mehr herausbrechen.
Aber damit war das Problem noch nicht gelöst.
Laire hatte eine Reihe von Überlegungen angestellt, nachdem er dem Loower zum ersten Mal begegnet war. Alle hatten zu einem eindeutigen Ergebnis geführt. Pankha-Skrin würde versuchen, ihm auch das rechte Auge zu entwenden. Die Gefahr war nur zu beseitigen, indem er den Loower tötete.
Pankha-Skrin stand jedoch unter dem Schutz Rhodans und der anderen Terraner. Daher durfte er nicht offen gegen ihn vorgehen.
Laire hatte Rhodans Persönlichkeit analysiert und war zu einem eindeutigen Ergebnis gelangt. Der Aktivatorträger würde sich sofort von ihm trennen, wenn er den Fehler beging, Pankha-Skrin vor Zeugen zu töten. Rhodan würde ihn entweder in den freien Raum befördern oder auf einem einsamen Planeten absetzen.
Damit hätte er wertvolle Zeit verloren. Seine Existenz war weder im Weltraum noch auf einem Planeten gefährdet. Allerdings bestand die Gefahr, dass Rhodan das linke Auge fand und es in die Unendlichkeit entführte. Dann würden erneut Jahrhunderttausende vergehen, bis sich für Laire eine neue Möglichkeit ergab, sein Auge zurückzubekommen.
Dieses Risiko wollte er keinesfalls eingehen. Deshalb hatte er sich entschlossen, Pankha-Skrin unter Umständen zu töten, die ihn nicht als Täter in Betracht kommen ließen. Eine schwierige Aufgabe, zumal die Pannen unnötige Aufmerksamkeit erregt hatten.
Der Formtiegelofen war geplatzt.
Eine junge Wissenschaftlerin wäre beinahe bei dem Giftanschlag auf Pankha-Skrin gestorben. Laire hatte sie in letzter Sekunde gerettet.
Deshalb hatte er gezielt Begegnungen mit Pankha-Skrin herbeigeführt, um seine friedlichen Absichten demonstrieren zu können. Er hatte weitere Treffen vorbereitet, während er gleichzeitig an tödlichen Fallen arbeitete.
Bei einer funktechnischen Prüfung war Laire aufgefallen, dass sein Aufenthaltsort jederzeit erkannt werden konnte. Ein Informationskode, auf Rhodans Anweisung in der Hauptpositronik gespeichert, sprach auf die minimale Streustrahlung des Fusionsmeilers an, aus dem Laire seine Energie schöpfte.
In zwanzigstündiger Arbeit war es ihm gelungen, den Roboter Augustus mit einer
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