Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 109 - Das Loch im Universum

Silberband 109 - Das Loch im Universum

Titel: Silberband 109 - Das Loch im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
deshalb nicht empfangen, weil es überhaupt keinen Präsidenten gibt. Er existiert nur in der Einbildung unseres Volkes, ein Überbleibsel aus alten Zeiten. Die Regierungsmacht wird in Wahrheit vom Krisenstab ausgeübt, einem Kollektiv. Die Mitglieder des Krisenstabs wiederum werden alle fünf Jahre von der Bevölkerung Scharzos gewählt, sodass praktisch das Volk regiert – ohne es zu wissen.«
    »Ist das eine gute Methode? Hat sie sich bewährt?«
    »Sehr sogar. Allerdings ist es unter diesen Umständen oft schwierig, unbequeme Entscheidungen durchzusetzen, wie sie zur Bewältigung mancher Probleme notwendig wären. Aber das haben Sie ja selbst erlebt.«
    »Sie sind trotzdem auf dem richtigen Weg.« Ellert ergriff Ronts Hand. »Wenn ich mich von Ihnen nun verabschiede, so verabschiede ich mich zugleich von allen Scharzanen, ob ich sie nun kennenlernte oder nicht. Auf dem Weg in die Zukunft sind Sie ein Stück weiter, als es mein Volk vor Anbruch des Raumzeitalters war. Sie werden es also auch ohne fremde Hilfe schaffen. Leute wie Torkas gehören dazu, das lässt sich nicht vermeiden. Ihr Verstand sagt ihnen zwar, dass es außer den Scharzanen noch andere Intelligenzen im Universum gibt, aber krankhafter Egoismus kann das nicht zugeben. Also machen sie aus den anderen Intelligenzen Götter, von denen sie bevorzugt werden. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein, so paradox es klingen mag.«
    Ront drückte Ellert-Ashdons Hand.
    »Ich glaube, ich habe Sie verstanden, Ellert. Wenn Sie unsere Welt verlassen haben, wird unser Präsident ...«, er lächelte flüchtig, aber doch vertraulich, »... eine offizielle Erklärung verbreiten. Darin wird er zum Ausdruck bringen, dass Sie dem Rat der Wissenschaftler wertvolle Hinweise gaben, die einige unserer Probleme lösen helfen. So wird es uns leichter fallen, einige neue Gesetze durchzubringen.«
    Ellert wusste selbst am besten, wie wenig er den Scharzanen hatte helfen können. Es war gut, dass wenigstens einige Wissende etwas mit seinen Ratschlägen anfangen konnten.
    Er schwang sich auf die Leiter. Oben glitt die Luke auf. Akrobath erschien, in der Hand noch immer den Strahler.
    Ellert stieg zu ihm empor. Der tote Scharzane war herabgefallen. In der offenen Luke drehte Ellert-Ashdon sich noch einmal um. Er sah in Tausende Gesichter, die seinem Blick begegneten. Drüben in der Senke war ein Ringwall aus Steinen entstanden, der den geschmolzenen Felsblock einrahmte. Davor knieten Torkas' Anhänger in schweigender Andacht.
    Die Gruppe der Studenten winkte zum Abschied. Ellert winkte zurück, dann drehte er sich mit einem Ruck um und betrat die Luftschleuse, die sofort von Akrobath geschlossen wurde.
    »Fertig zum Start. Du wirst die KARMA nicht wiedererkennen, Ellert. Wir haben nun ein perfektes Raumschiff. Es war gut, dass wir hier landeten.«
    »Hast du deine Meinung so geändert? Aber du hast recht, es war gut, für die Scharzanen und für uns. Ein positiver Kontakt, auch wenn es Schwierigkeiten und leider einige Tote gab.«
    »Starten wir?«
    Ellert betrat hinter dem Roboter die Zentrale und setzte sich.
    »Die Antigravfelder funktionieren wieder, keine Sorge«, sagte Akrobath. »Niemand wird zu Schaden kommen.«
    Die Scharzanen waren weit zurückgewichen, als die Leiter eingezogen und die Luke geschlossen wurde. Torkas' Anhänger hatten sich zu Boden geworfen, das Gesicht ihrem heiligen Stein zugewandt.
    Langsam erhob sich die KARMA und stieg höher. Sie durchstieß einige Wolkenschichten und wurde schneller.
    Scharzo war zu einem kleinen Punkt geschrumpft, als Akrobath sich wieder meldete.
    »Ich gehe mit der KARMA auf den alten Kurs. Da jetzt die Sperre fehlt, können wir ihn jederzeit ändern.«
    »Wir verlassen uns auf dich«, sagte Ellert, und zum ersten Mal sprach er wieder in der Mehrzahl.
    Ashdon nutzte die günstige Gelegenheit. »Es ist fast wie früher, Ernst. Ich fühle mich nicht mehr bedrängt und eingeengt. Aber ich begreife es nicht.«
    »Ich auch nicht. Es war die Lichtbasis, daran besteht kein Zweifel. Aber warum nur zu Beginn und dann nicht mehr? Ob mein körperloser Besuch damit zu tun haben kann? Hat die Lichtbasis die Verwandtschaft erfassen können? Gorsty, ich weiß es nicht.«
    »Könntest du unseren Körper auch jetzt wieder verlassen?«
    »Nein«, gab Ellert zu. »Um ehrlich zu sein, ich habe es auch nicht ernsthaft versucht. Aber ich weiß nun, dass es eines Tages erneut möglich sein wird.«
    »Ich würde dich sehr vermissen«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher