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Silberband 109 - Das Loch im Universum

Silberband 109 - Das Loch im Universum

Titel: Silberband 109 - Das Loch im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Strömer brauchte vorerst nichts zu tun, als weiter mit dem Strom dahinzufließen. Der Kreislauf würde ihn an jene Stelle tragen, an der die Seitenarme begannen. Dann musste er, wenn ihn der Mut bis dahin nicht verlassen haben würde, seitwärts abbiegen. Das war in der Nähe der Seitenarme nicht so gefährlich wie an anderen Stellen.
    Aber gab es, wenn er diesen Schritt getan hatte, überhaupt ein Zurück?
    Seinem Weltverständnis entsprechend mussten die Seitenarme in den Kreislauf zurückkehren, doch nun war sich der Strömer dessen nicht mehr so gewiss. Er musste wieder an eine entsetzliche Wunde denken, aus der sich der Strom in ... Ja, wohin ergoss er sich?
    Der Strömer sah ein, dass die Bezeichnungen, mit denen er immer operiert hatte, nicht mehr genügten. Die Vorstellung, der Strom käme aus dem Nichts und verschwände auch wieder darin, war philosophisch sicher sehr befriedigend, aber sie erklärte nun, da der Strömer sich mit Realitäten auseinandersetzen musste, überhaupt nichts.
    Das bedrückende Gefühl, in einer sehr kleinen und überschaubaren Welt zu leben, wurde für den Strömer immer unerträglicher. Der Strom, der weiterhin schwieg und sich vor den Gedanken des Strömers abzukapseln schien, floss mit gleichmäßiger Geschwindigkeit dahin und transportierte den Strömer durch den Kreislauf schließlich ans Ziel. Der Strömer wusste nicht mehr, wie oft er schon hier vorbeigekommen war. Niemals hatten die Nebenströmungen für ihn eine Verlockung dargestellt, nie war er der Neugier unterlegen, in ihre Nähe zu gleiten.
    Er zappelte ein bisschen, als er in eine Strömungsgeschwindigkeit geriet, die geringer war als die von ihm gewohnte. Er taumelte abwärts durch die Energiefluten, aber er verlor nicht die Orientierung. Kurz darauf begann sich alles um ihn herum zu stabilisieren. Er befand sich in einem kleineren Strom, weniger schnell und weniger heiß als sein eigener Strom, trotzdem eine gewohnte Umgebung. Er war enttäuscht und erleichtert zugleich. Auch hier gab es unsichtbare, in der Ferne liegende Randgebiete.
    Dann erst erfasste der Strömer den eigentlichen Unterschied, und diese Erkenntnis versetzte ihm einen tiefen Schock. Der Nebenarm hatte keinen Kreislauf, er führte konsequent auf ein bestimmtes Ziel zu.
    Dem Strömer drohte ein Schicksal, das eigentlich vorhersehbar gewesen war, das er aber in seinem kurzsichtigen Eifer nicht hatte wahrhaben wollen: Er würde sich mit diesem Nebenstrom aus der Wunde heraus dorthin ergießen, wo seine Welt zu Ende war und etwas Unvorstellbares anfing ...
     
    Wenn es an einem Schutzanzug für terranische Raumfahrer einen Teil gab, bei dem während der Herstellung mit noch größerer Sorgfalt und Präzision verfahren wurde, als dies ohnehin schon üblich war, konnte dies nur der transparente Helm sein. Er hatte nicht nur den wertvollsten Körperteil zu schützen, sondern er barg in sich viele der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände. Zudem hatte er eine molekular verdichtete Struktur, die ihn praktisch unzerbrechlich machte, und eine Beschichtung, die bei sich verändernder Intensität des äußeren Lichteinfalls sofort entsprechend reagierte. Für einen Träger bedeutete dies sowohl Sichtvermögen in fast absoluter Dunkelheit durch Infrarotaufhellung als auch Schutz bei Energieblitzen, die unter anderen Umständen zu sofortiger Erblindung geführt hätten.
    Dieser Blendschutz schien allerdings zu versagen, als Perry Rhodan und Atlan in einen Wirbel unbegreiflicher Energiefluten stürzten. Angesichts der blendenden Helle, die auf ihn einwirkte, schloss Rhodan die Augen. Trotzdem sah er seinen arkonidischen Freund für den Bruchteil einer Sekunde wie skelettiert neben sich einem unermesslichen Abgrund entgegenstürzen.
    Rhodan hatte nicht zu sagen vermocht, was geschah.
    Eben hatte er den Zusatzschlüssel, der zu dieser Kosmischen Burg gehörte, aus den Gebeinen des Mächtigen Partoc geholt. Gleichzeitig war aus der Tiefe der Burg ein dumpfes Donnern erklungen. Sekundenlang hatte Rhodan auf seinem Körper jenen Druck gespürt, den er vom Passieren der unsichtbaren Grenze her kannte. Mit einem Schlag hatte die Umgebung einer tosenden Wand aus weißem Feuer Platz gemacht. Rhodan stürzte in diese glühende Wand.
    In seinem Helm dröhnte eine gellende Stimme. Zuerst dachte er, Atlan zu hören, dann erkannte er, dass es seine eigene Stimme war. Er presste die Lippen aufeinander. Der Sturz schien endlos lange zu dauern. Um ihn herum war nur Feuer. Rhodan

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