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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Aber hier und jetzt ...
    »Ich wusste noch gar nicht, dass Roboter auch manchmal schlafen«, bemerkte Treffner, als er zu Kayna und den Akonen aufschloss. Simudden zuckte zusammen, die Frau lachte verhalten.
    »Vielleicht ist das die Erklärung«, wandte Kayna sich an den Akonen. »Du bist doch ohnehin der Ansicht, dass die Maschinen sich selbstständig gemacht haben. Ist es nicht so?«
    Der Akone nickte vorsichtig.
    »Na also. Es gibt Beispiele dafür, dass Maschinen dem Beispiel ihrer Erbauer nacheifern. Sie nehmen die Gewohnheiten der Herren an, und die Herren unserer Rundumkämpfer pflegten sich in die Falle zu hauen, sobald die Sonne hinter dem Horizont verschwand.«
    Simudden kannte Kayna Schatten zu gut. Er wusste, dass sie nie eine so unsichere Theorie zur Basis ihres Handelns gemacht hätte. Er sah aber ihr Motiv, das sie zu dieser Behauptung verleitete – auch den anderen war aufgefallen, dass es unnatürlich ruhig war, und sie wurden nervös.
    Der Akone ging auf Kaynas Spiel ein. »So wird es wohl sein«, murmelte er. In Gedanken fragte er sich jedoch, warum der Antigravschacht aktiviert war. Und wieso gab es überall im Schiff Licht, obwohl die Rundumkämpfer das bestimmt nicht brauchten? Ohnehin war es zu leicht gewesen, in den Raumer einzudringen.
    Sie spielen mit uns. Wenn wir es nicht mit Robotern zu tun hätten, würde ich wetten, dass sie uns diesen Fluchtversuch nur ermöglicht haben, um uns hinterher hohnlachend wieder einzufangen. Aber Roboter können solche Spiele nicht genießen, darum fangen sie gar nicht erst damit an. Was, zum Teufel, steckt dahinter?
    Sie kamen schnell voran. Natürlich war es möglich, dass sie deshalb viel übersahen, aber dieses Risiko mussten sie eingehen. Nach etwa zehn Minuten trafen sie auf Tobbon und ten Hemmings. Die beiden hatten einen großen Raum gefunden, der tatsächlich nach einer Kommandozentrale aussah.
    »Und sonst?«, fragte Kayna.
    Brush Tobbon hob die mächtigen Schultern. »Offenbar wird das meiste in diesem Raumer von einer Automatik getan. Die Rundumkämpfer geben nur die Befehle, um mehr brauchen sie sich nicht zu kümmern. Wir haben einige Versuche gemacht – das Schiff reagiert auf uns. So gesehen halte ich es für möglich, dass wir starten und Varovaar verlassen können. Ob es uns gelingt, in dem Sternendschungel zurechtzukommen, ist eine andere Frage.«
    Kayna Schatten musterte zweifelnd die fremdartigen Geräte.
    »Wie sieht es mit den Vorräten aus?«, fragte sie. »Dezibel, du überprüfst das.«
    Simudden beobachtete einen Holoschirm, der einen Teil des Landefelds zeigte. Draußen war es nach wie vor ruhig. Nichts rührte sich zwischen dem Dreiecksschiff und den Hallen und Türmen.
    »Es scheint, als hätten wir genug Zeit, uns mit dem Schiff vertraut zu machen«, sagte Kayna neben ihm. »Brush, wenn sich auch nur ein einziger Roboter da draußen zeigt, startest du.«
    »Klar!« Tobbon grinste breit. »Das Schiff hier wird unsere neue JACK LONDON. Die Narren von der GAVÖK sollen sich noch wundern.«
    Nun, da sie überzeugt waren, dass sie mit dem fremden Raumer tatsächlich starten konnten, verflog jede Nervosität. Die Flibustier reagierten wieder so eiskalt und zweckmäßig wie früher.
    Während der Ertruser Wache hielt, führten die anderen die Untersuchung des Schiffes zu Ende. Simudden und der Kosmomathematiker forschten nach Vorräten. Als sie wieder mit den anderen zusammentrafen, konnten sie zwar nicht genau sagen, wie viel Proviant, Wasser, Luft und Energie tatsächlich zur Verfügung stand, aber sie waren sicher, dass es für einige Tage reichte. Länger wollte ohnehin niemand unterwegs sein.
    Sie beschlossen, auf geradem Kurs an der roten Sonne vorbeizufliegen und diese Richtung einzuhalten. So konnten sie hoffen, innerhalb einer vertretbaren Zeitspanne das sternenreiche Gebiet zu verlassen – und dann würden sie sich schon zurechtfinden.
    Kayna Schatten warf noch einen Blick in die Runde, dann nickte sie dem Epsaler zu. Tobbon streckte die Hand aus – und plötzlich hing ein seltsamer Geruch in der Luft. Nahezu gleichzeitig sackten die Flibustier in sich zusammen. Nur der Epsaler hielt sich noch einen Atemzug länger auf den Beinen.
     
    Sie wurden nicht bewusstlos. Das war das Schlimmste. Sie fühlten sich nur wie gelähmt. Aber selbst das traf nicht ganz den Kern der Sache. Genau genommen konnten sie sich immer noch bewegen, allerdings reagierten ihre Muskeln und Sehnen so unendlich langsam und schwerfällig, dass die

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