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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seine Falle aufgebaut, um der Nachwelt deutlich zu machen, wer er war. Zu dieser Haltung würde passen, dass er Spuren auslegt, die zu ihm führen.«
    »Du glaubst, von seiner sterblichen Hülle gehen Fäden in alle Richtungen, dass er sozusagen den Mittelpunkt eines Sterns bildet? Aber ausgerechnet rote Fäden. Er konnte nicht wissen, welchen Symbolgehalt ein roter Faden für uns hat.«
    Rhodan lachte. »Die rote Farbe kann purer Zufall sein.«
    Er schloss die Augen und presste die Lippen zusammen. Auch der Arkonide reagierte in dieser Weise auf eine Parafront, die sie zu übermannen drohte.
    Der Terraner erholte sich als Erster wieder.
    »Wir müssen weiter, Alter«, sagte er mühsam. »Wir suchen den Faden. Und wenn wir ihn gefunden haben, werden wir ihm folgen.«
     
    Hito Guduka hatte sich nicht nur hinsichtlich der parapsychischen Strahlung getäuscht. Auch die anderen Persönlichkeiten, die sich mit ihm den Körper teilten, machten ihm einen Strich durch die Rechnung.
    Noch vor kurzer Zeit schien es so, als wüchsen die sieben Bewusstseine des Konzepts zu einem einzigen zusammen. Nun war alles wieder anders. Seit Kershyll Vanne die Burg betreten hatte, wollte jeder den Körper übernehmen – mit einer Ausnahme.
    Hito Guduka hielt sich einige Zeit, wobei er sich allerdings einbildete, Ariolc zu sein. Dann verdrängte ihn Albun Kmunah. Ihr folgte Pale Donkvent, aber er konnte sich nicht gegen Ankamera behaupten, die wiederum Kmunah unterlag. Über sie triumphierte anschließend Indira Vecculi.
    Das Karussell drehte sich. Immer erbitterter wurde der Kampf dieser fünf Persönlichkeiten. Kershyll Vanne selbst hielt sich überraschenderweise zurück. Tatsächlich stemmte er sich mit aller Kraft gegen die Parastrahlung und tat daher mehr für die Einheit der Persönlichkeiten als alle anderen. Die Erfolgserwartung, die Rhodan in das Konzept setzte, spornte ihn immer wieder an. Dennoch sickerte die Pseudopersönlichkeit Ariolcs ein, und schließlich musste er den Kampf aufgeben.
    Blieb nur noch Jost Seidel.
    Das Bewusstsein des Jungen hatte sich von Anfang an zurückgehalten und beobachtet. Mit wachsender Verwunderung hatte er verfolgt, wie die anderen reagierten. Er bemerkte die Strahlung auch, doch für ihn war sie nicht so stark, dass er versucht gewesen wäre, sich als Ariolc zu fühlen.
    Seit er in der Burg war, fühlte Jost sich nicht mehr als Bestandteil des Konzepts, sondern als eigenständige Persönlichkeit, die in gewisser Weise unterdrückt wurde. Dennoch dachte er nicht daran, sich gegen die anderen zu wehren. Er war der Jüngste von allen und glaubte, dass ihm die Zukunft ohnehin gehören werde – ohne diesen Anspruch detailliert begründen zu können.
    Wenn man wegen der Besonderheit des Konzepts überhaupt von einem Alterungsprozess sprechen konnte, so war Jost Seidel jetzt sechzehn Jahre alt. Es entsprach seinem Charakter, dass er zurückhaltend blieb und abwartete; selten hatte er sich nach vorn gedrängt.
    Er verfolgte den Kampf der anderen und stellte fest, dass sie sich verhielten, als hätten sie den Verstand verloren. Deshalb verzichtete er darauf, sich zu melden. Für ihn war zudem erkennbar, dass die anderen Bewusstseinsinhalte unverantwortlich mit ihren Kräften umgingen.
    Etwa eine Stunde lang tobte der Kampf der Persönlichkeiten untereinander. Auch Vanne mischte sich ein. Er versuchte, die Kontrolle zurückzugewinnen, aber er scheiterte ebenso wie die anderen.
    »Es reicht«, sagte Jost Seidel, als er sich schließlich einschaltete.
    Was willst du denn?, fragte Donkvent belustigt.
    Dich von der Flasche abhalten, antwortete Jost schlagfertig.
    Dem Ultra-Physiker fehlte schon die Kraft zu einem geharnischten Protest. Seufzend verzichtete er auf eine Entgegnung.
    Bilde dir nicht ein, dass wir uns das gefallen lassen, schimpfte die zänkische Vecculi. Früher oder später wirst du schon begreifen, was es heißt, sich mit Ariolc einzulassen.
    Bist du Ariolc oder Ariolca?, fragte der Junge spöttisch zurück. Damit reizte er Indira derart, dass sie wild um die Kontrolle über den Körper kämpfte. Jost wehrte sie ab.
    Er übernahm die Kontrolle des Körpers und betrat einen großen Raum, der mit glitzernden Metallgebilden gefüllt war. Ein Tunnel führte ihn an zahlreichen abstrakten Darstellungen vorbei. Sie mochten alle eine bestimmte Aussage haben, doch konnte Jost diese nicht erfassen, also blieben sie ihm fremd.
    Er registrierte, dass die Strahlung stärker wurde und die anderen

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