Silberband 110 - Armada der Orbiter
Bewusstseine unruhig wurden, als sähen sie besonders gute Chancen für sich, sobald er zur Ruhe kam. Also hastete er weiter, um ihren Angriffen vorzubeugen.
Schließlich stand er vor einem mit Schmuck überladenen übergroßen Schott. Nun werdet ihr sehen, wer wirklich Ariolc ist, meldete er an die anderen. Sie ignorierten ihn.
In all dem verwirrenden Prunk fand er den Öffnungsmechanismus erst nach langer Suche. Jost drehte einen Stern, der aus zahllosen glitzernden Steinen bestand, und das Tor glitt lautlos zur Seite.
Der Faden, den sie nach langer Suche entdeckt hatten, war rasch breiter geworden. »Die Spur führt wohl tatsächlich zu Ariolc«, bemerkte Atlan. »In seiner Nähe werden wir hoffentlich den Schlüssel finden.«
Rhodan eilte weiter. Sie wussten beide, wie sehr die Zeit drängte. Sie fürchteten den Moment, in dem Gucky oder einer der anderen Teleporter neben ihnen materialisierte und sie aus der Burg entfernte. Damit wäre alles wieder zunichtegemacht worden.
Schließlich standen sie von einem auffallend großen, mit Edelsteinen und Metallen überladenen Schott.
»Dahinter finden wir Ariolc«, sagte Rhodan im Brustton der Überzeugung. »Ich gehe jede Wette ein.«
»Zu diesem Zeitpunkt wette ich nicht mehr«, erwiderte Atlan. »Ich könnte nur noch verlieren.«
Sie untersuchten das Schott und fanden einen aus Edelsteinen zusammengesetzten drehbaren Stern. Vor ihnen öffnete sich ein mit Reichtümern überladener Prunksaal. Gedämpfte Musik erklang, voller Disharmonien und ihren Ohren schmerzend.
Der Saal war rund. Er durchmaß wohl an die hundert Meter. In der Mitte erhob sich ein wuchtiger goldener Sessel. Dort saß Ariolc, eingehüllt in einen vielfarbigen Mantel, dessen Ausläufer nahezu den ganzen Hallenboden bedeckten und durch neun Schotten nach außen führten.
Staub lastete allerdings auf dem edlen Glanz, der einst in diesem Raum geherrscht hatte. Dicke Verkrustungen überzogen die Decke und bedeckten den Boden und die Wände, an denen Ariolc sich in unzähligen Abbildungen in heldenhaften Posen verewigt hatte.
Rhodan und Atlan gegenüber öffnete sich ein Schott.
»Kershyll!«, rief der Arkonide überrascht. »Du hast es geschafft.«
Das Konzept betrat den Saal. »Jost Seidel«, antwortete eine klare Stimme, während die hochgewachsene Gestalt quer durch den Raum ging. »Ich musste übernehmen, weil die anderen nicht dazu in der Lage waren.«
Seidel verhielt seine Schritte unmittelbar vor dem wuchtigen Sessel.
Von Ariolc, sah Rhodan, war nur das Skelett geblieben. Seltsamerweise streckte es den rechten Arm in die Höhe, obwohl die Knochen eigentlich längst hätten auseinanderfallen müssen.
»Ich spüre nichts von der Strahlung«, sagte Seidel, als könne er auf diese Weise den Eindruck des Unheimlichen verdrängen, der von dem toten Ariolc ausging. »Irgendetwas macht mich immun dagegen.«
Rhodan stellte dem Jungen einige Fragen.
Dabei stellte er fest, dass Jost die Wahrheit gesagt hatte. Er war tatsächlich unbeeinflusst.
»Ob der Mantel des Mächtigen eine Bedeutung hat?«, fragte Seidel dann.
»Es ist der Mantel eines Clowns«, antwortete Atlan. »Bunt und sinnlos.«
»Wirklich?«, widersprach Rhodan. »Siehst du das so? Oder gibt es vielleicht einen Zusammenhang mit der Parastrahlung? Schaut euch die Metallstreifen an, die wie eine Verzierung des Mantels wirken. Sie verlaufen sternförmig zu den Schotten.«
»Das habe ich übersehen«, gestand Atlan ein. »Vielleicht haben diese Streifen Antennenfunktion ...« Seine Miene verdüsterte sich. Er griff sich an den Kopf und brachte vorübergehend nicht ein verständliches Wort über die Lippen.
Rhodan litt ebenso unter dem Ansturm der parapsychischen Energie. Er krümmte sich, sank auf die Knie, kämpfte dagegen an. Vanne, hatte er den Eindruck, starrte ihn erstaunt und beunruhigt an. Tatsächlich, das Konzept kam auf ihn zu.
»Trenne ... die Ausläufer ..., Jost!« Krächzend brachte Rhodan die Worte hervor. »Schnell ...«
Kershyll Vanne trug seine Waffe noch. Wie durch dichter werdenden Nabel hindurch sah Rhodan, dass das Konzept über den ausgebreiteten Mantel lief und dabei den Kombistrahler hob. Ein nadelfeiner Energiestrahl zuckte dann über den Boden und durchtrennte den ersten Ausläufer von Ariolcs Mantel.
Ein beißender Geruch breitete sich aus. Im ersten Moment fühlte Rhodan Übelkeit, dann war ihm, als falle eine schwere Last von seinen Schultern. Er verfolgte, wie das Konzept von einem Schott
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