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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bewusstseinsinhalte darauf reagierten. Ihn berührte die Wellenfront nur wenig. Hin und wieder war ihm, als flüstere irgendwo eine Stimme, doch sie erreichte ihn nicht.
    Allmählich vermutete er, dass ausgerechnet er gute Aussichten hatte, den in der Burg verborgenen Schlüssel zu finden. Wahrscheinlich war er sogar der Einzige, der die Aufgabe lösen konnte. Dennoch machte er sich keine Illusionen. Er wusste, welche Rolle Gucky spielte, und er war sich darüber im Klaren, dass der Mausbiber ihm weit überlegen war.
    Anfangs lief er durch die Burg, ohne jemandem zu begegnen. Dann stieß er auf einige Androiden, die ihn aber nicht beachteten.
    In einem Spiegelsaal tauchte unvermittelt Takvorian vor ihm auf. Von der Decke hallte rhythmische Musik durch den Saal. Der Zentaur bewegte sich in langsamen Tanzschritten. Als er das Konzept bemerkte, verharrte er auf der Stelle. »Was treibst du hier?«, fragte er ärgerlich.
    »Ich sehe mich nur um«, antwortete Seidel.
    »Wer bist du? Kershyll oder einer der anderen?«
    Der Junge bemerkte die Falle sofort. Er schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube, ich bin Ariolc, aber ich bin mir dessen nicht sicher.«
    Takvorian nickte, als habe er nichts anderes erwartet. Er begann wieder zu tanzen und beachtete das Konzept nicht länger. Aufatmend eilte Seidel weiter.
    Kurz darauf stellte sich ihm Merkosh in den Weg und konfrontierte ihn mit der gleichen Frage. Jost antwortete wie zuvor. Ihm war klar, dass die Mutanten nach Gegnern suchten, die nicht der Strahlung unterlagen.
    Je weiter er kam, desto mehr fürchtete Jost sich vor der Begegnung mit einem Telepathen.
    Er betrat einen langen Gang, dessen Wände mit aufgemalten Fenstern verziert waren. Als er ihn zur Hälfte durchquert hatte, fiel ihm ein gelber Faden am Boden auf. Der Faden reichte bis zum nächsten Schott. Er war fein wie Seide, und weiße Pelzhaare hingen daran.
    Jost Seidel hielt den Faden prüfend zwischen den Fingern, als Gucky vor ihm materialisierte. Jost erschrak, war aber geistesgegenwärtig genug, sofort die Kontrolle über den Körper an Donkvent übergehen zu lassen.
    Gucky begnügte sich offenbar mit einer flüchtigen Prüfung. Zweifellos stellte er fest, dass Donkvent der Ariolc-Strahlung unterlag und zudem von dem Wunsch erfüllt war, ein alkoholisches Getränk zu finden. Jedenfalls verschwand der Ilt wortlos wieder.
    Seidel verdrängte die Donkvent-Persönlichkeit, ohne sich sonderlich anstrengen zu müssen. Er öffnete das Schott. Der Faden führte auf der anderen Seite weiter und verlief durch eine Halle. An einigen Stellen war er zerrissen, aber trotzdem leicht zu verfolgen.
    Anfangs nur etwa einen Millimeter breit, wurde der Faden bald dicker. Dann endete er plötzlich.
    Das Konzept hatte eine Halle erreicht, in der zweiundzwanzig raketenartige Geschosse aufgestellt waren. Einige Androiden kletterten auf den Raketen herum, was ihnen höchstes Vergnügen zu bereiten schien.
    Vielleicht waren die Geschosse gefährlich. Doch die Androiden waren das mit Sicherheit auch, wenn er ihnen zu nahe kam. Und wie hätte er die Raketen entschärfen sollen? Der Junge durchquerte die Halle im Laufschritt und verließ sie durch den gegenüberliegenden Ausgang. Hier gab es allerdings keinen Faden mehr. Also betrat Jost die Halle wieder und suchte die anderen Ausgänge ab, bis er fündig wurde. Er zweifelte nicht mehr daran, dass der Faden ihn zu einem wichtigen Ziel führen würde. Er lief weiter.
    Hin und wieder blieb er stehen, weil die anderen Bewusstseine ihn bedrängten. Er beobachtete sie sorgfältig und bemerkte bald, dass Kershyll Vanne sich zurückhielt. Anzunehmen, dass der Psychomathelogist Kräfte schöpfen wollte, um sich dann jäh nach vorn zu werfen. Vanne unterlag dem Ariolc-Syndrom.
    Jost Seidel wartete einige Zeit ab, dann lockte er Vanne aus der Reserve, indem er Schwäche heuchelte.
    Vanne fiel darauf herein und begann einen Kampf, bei dem er schließlich unterlag.
    Der Junge hatte den gemeinsamen Körper nun fest im Griff. Der Faden war mittlerweile zum Gewebestreifen geworden und mit größeren Pelzfetzen und Edelsteinsplittern besetzt. Jost zweifelte nicht mehr daran, dass er die Reste eines von Ariolcs Kleidungsstücken vor sich hatte.
    Obwohl das Gewebe unvorstellbar alt sein musste, schien es nicht gealtert zu sein. Jost bückte sich einige Male, nahm den Stoff in die Hand und zerrte daran.
    Er konnte ihn nicht beschädigen.
    Bei jeder dieser Pausen stellte der Junge fest, dass die anderen

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