Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
bist du?«, fragte Hotrenor-Taak mürrisch zurück. »Ich gebe keinem Garbeschianer Auskünfte.«
    Die Orbiter in der Zentrale hielten den Atem an. Sogar Archetral brauchte einige Sekunden, um die Sprache wiederzufinden.
    »Ich bin kein Garbeschianer«, erklärte er heftig. »Ich kämpfe gegen die Horden von Garbesch.«
    »Ich auch«, sagte der Lare. »Ich heiße ...«
    »Nicht weiter!« In einer unmissverständlichen Geste riss Archetral die Hand hoch. »Du bist so wichtig für uns Orbiter, dass ich dich nicht anhören darf, solange der Kommandeur der Flotte BAL nicht anwesend ist. Sage also kein Wort mehr, bevor Zarcher hier ist! Ich lasse ihn sofort benachrichtigen.«

36.
     
     
    Pearl Simudden stand in der offenen Bodenschleuse und schaute zu dem nur etwa hundert Meter entfernt stehenden Kugelraumschiff hinüber. VARAULT VENCHKE, stand in riesigen Lettern auf dem Rumpf – und der kleinere Zusatz: GAVÖK.
    Ihn schwindelte, dass er die Freiheit so nahe vor sich sah, aber er beherrschte sich. Seine Aufgabe war, etwas vorzubereiten, was die Besatzung der SIRKON-BAL im entscheidenden Moment so ablenkte, dass sie alle sieben ungehindert fliehen konnten.
    Beinahe wäre der Austausch mit der Simudden-Type namens Korfatell gescheitert, denn die Gefangenen hatten ihre Auslaufzeit knapp eine Stunde zu früh abbrechen müssen. Nur wenige Minuten zuvor war Korfatell von Tobbon überwältigt, gefesselt und geknebelt und in der Toilette der Arrestzelle versteckt worden.
    Simudden selbst hatte sich gerade wie sein Ebenbild zurechtgemacht, indem er sein Haar gescheitelt und stärker gekraust hatte, als Kayna Schatten mit der alarmierenden Nachricht gekommen war, die Orbiter wollten die Gefangenen frühzeitig in die Arrestzelle zurückbringen.
    Natürlich würden sich die übrigen Wachen wundern, wenn einer von ihnen sich nicht daran beteiligte. Deshalb war Pearl Simudden nach draußen gehastet und hatte Tobbon lautstark beschimpft und beschuldigt, Widerstand versucht zu haben. Dadurch war es dem Flibustier allerdings nicht mehr möglich gewesen, sein Ebenbild zu verhören und aus ihm herauszubekommen, in welcher Schiffssektion er arbeitete und welche Funktion er erfüllte. Glücklicherweise hatte sich die Gefahr, dass er sich deswegen verriet, mit der Ladung auf Olymp wieder verringert. Der größte Teil der Besatzung hatte die VARAULT VENCHKE gestürmt.
    Eigentlich hätte Simudden unverzüglich seine Sabotageaktion vorbereiten sollen. Doch er hatte der Versuchung nicht widerstanden, wenigstens für einige Minuten die Luft der Freiheit einzuatmen.
    Er trat einen Schritt zurück, als sich ein gigantischer Schatten über die SIRKON-BAL und die VARAULT VENCHKE senkte. Gut einen halben Kilometer entfernt landete ein gewaltiges Keilraumschiff. Der Akone schätzte es auf mindestens tausendfünfhundert Meter Länge.
    Der Koloss hatte kaum aufgesetzt, da wurde ein Gleiter ausgeschleust. Die schwere Maschine raste auf die VARAULT VENCHKE zu und verschwand in einem Hangar oberhalb des Ringwulstes.
    »Da muss den Burschen etwas Besonderes in die Hände gefallen sein!«, überlegte Simudden laut. Nicht weniger intensiv dachte er darüber nach, warum das GAVÖK-Schiff offensichtlich freiwillig auf Olymp gelandet war. Die Besatzung musste die Orbiter-Flotte doch geortet und daraus ihre Schlüsse gezogen haben.
    Er fand keine Antwort auf seine Fragen und kehrte endlich ins Schiff zurück. Während er sich dem Maschinensektor näherte, legte er sich seinen Sabotageplan zurecht.
    Normalerweise hätte Simudden dafür gesorgt, dass im entscheidenden Moment eine Explosion wichtige Maschinen zerstörte und dass es dabei zudem möglichst viele Orbiter erwischte. Aber die Erleichterungen, die Archetral ihnen zugebilligt hatte, waren für ihn Anlass für verstärktes Misstrauen.
    Er argwöhnte, dass die Orbiter ihnen die Flucht ermöglichen wollten. Die abgehörte Durchsage hatte womöglich nur dazu gedient, die Gefangenen auf eine Widerstandsgruppe aufmerksam zu machen. Die Flibustier sollten geradezu verleitet werden, den Kontakt zu dieser Widerstandsgruppe aufzunehmen.
    Wenn das für die Orbiter einen Sinn haben sollte, würden sie die geflohenen Flibustier permanent überwachen. Um sie schlicht und einfach in exakt dem Moment wieder einzufangen, in dem sie mit der bewussten Widerstandsgruppe zusammentrafen.
    Pearl Simudden hielt die Orbiter keineswegs für so nachsichtig, dass sie den Flibustiern einen Anschlag mit zahlreichen Toten durchgehen

Weitere Kostenlose Bücher