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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ergriff die unter dem Wachtposten schwebende Waffe.
    Als sie die Bodenschleuse erreichten, setzte die normale Schwerkraft wieder ein.
    »Hoffentlich kommt Pearl rechtzeitig.« Der Epsaler blickte auf das Landefeld hinaus. »Da steht sogar ein Kugelraumer der GAVÖK. Schade, dass in der Nähe so viele Keilraumschiffe stehen.«
    Ein elliptischer Gleiter näherte sich vom GAVÖK-Raumschiff her. Die Maschine stoppte vor dem offenen Schott. Simudden saß hinter den Kontrollen. »Beeilt euch gefälligst!«, rief der Akone.
    Brush Tobbon war der Erste, der sich in den Gleiter zwängte. Er ließ den Mathematiker achtlos auf eine Sitzbank fallen. Hinter ihm kamen die anderen.
    Simudden startete, kaum dass der Letzte im Gleiter war. Er raste zwischen den Keilschiffen entlang auf mehrere Lagerhallen zu.
    Ein greller Energieschuss zuckte knapp neben dem Gleiter vorbei. Weiter vorn riss die Hochenergie den Bodenbelag auf und hinterließ eine glühende Spur.
    Simudden riss die schwere Maschine herum. Nur um Haaresbreite entging sie einem zweiten Energieschuss.
    Lodernde Strahlbahnen fauchten zwischen die Lagerhallen. Eines der Gebäude stand sofort hell in Flammen. Tosend starteten zwei kleine Keilraumschiffe, und ihre Geschütze feuerten nun auf den Gleiter.
    »Gibt es keinen Tunnel?«, drängte Tobbon.
    »Doch!«, gab Simudden zurück. »Aber dort sind eben mindestens fünf Landeboote niedergegangen.«
    »Wir kommen niemals über deckungsloses Gelände bis nach Trade City«, sagte Kayna Schatten. »Wieso haben die Orbiter unsere Flucht überhaupt so schnell bemerkt?«
    »Das brauchten sie gar nicht«, erwiderte Simudden geheimnisvoll. »Haltet euch fest! Es wird haarig.«
    Er steuerte den Gleiter gut einen Kilometer an der nächsten Mündung eines Verkehrstunnels vorbei. Die Verbindungen zwischen den Raumhäfen und der Stadt verliefen alle tief unter der Oberfläche.
    Erst zwei Kilometer hinter der Tunnelmündung zwang der Akone den Gleiter in eine extrem belastende enge Linkskurve, tauchte unter einer Phalanx verfolgender Maschinen hinweg und raste schneller werdend auf die Tunnelmündung zu.
    Nur Augenblicke später jagte Simudden den Gleiter in den Tunnel und verzögerte mit vollem Gegenschub.
    »Für die nächsten zehn Minuten sind wir sicher«, erklärte er. »Kein Verfolger kann in dem Tunnel noch schneller fliegen. Es kommt nur darauf an, dass die Gegner in zehn Minuten nicht alle Tunnelmündungen von Trade City besetzen können – und dass wir dort herauskommen, wo keine Orbiter warten.«
    »Verdammt, ja!«, schnaufte Tobbon. »Wir wussten, dass es kein Spaziergang wird. Aber du musst doch einen Fehler gemacht haben, sonst wäre die Flucht nicht so schnell entdeckt worden, Panika.«
    Der Akone schüttelte den Kopf. »Die Flucht ist der Fehler, Brush. Ich habe herausgefunden, dass die Orbiter uns zur Flucht verleitet haben, weil sie annehmen, wir würden sie zu der Widerstandsgruppe auf Olymp führen. Deshalb habe ich auch keinen Gleiter aus der SIRKON-BAL genommen, denn die wurden bestimmt alle präpariert, sondern einen aus dem GAVÖK-Schlachtschiff.«
    »Einfach so, wie?«, warf Kayna Schatten ein.
    »Einfach war es nicht; das kann ich euch flüstern«, erwiderte Simudden. »Nur zu schaffen, weil die Orbiter nicht mit einem solchen Coup rechneten.«
     
    Der Vario-500 war sofort in sein subplanetarisches Reich zurückgekehrt, als eine seiner Beobachtungsstationen die Flucht einer Gruppe Unbekannter aus einem der Keilschiffe registriert hatte.
    Er hatte keine Zeit verloren und sich in eine der an der Peripherie befindlichen Zentralen seiner Unterwelt begeben, um die Geflohenen unter Beobachtung zu bekommen, bevor sie in Trade City untertauchten oder gar von den Orbitern wieder eingefangen wurden.
    An den Bewegungen der zahlreichen Gleiter der Invasoren erkannte er, dass die Flüchtlinge sich noch in einem der Verkehrstunnel befanden, die den Raumhafen der Metropole verbanden. Sie mussten unwahrscheinliches Glück gehabt haben, dass es ihnen überhaupt gelungen war, in einen Tunnel einzufliegen.
    Es war dieser Umstand, der den Vario dazu bewog, die Flucht der Unbekannten kritisch zu überdenken.
    An und für sich erschien es schon wenig wahrscheinlich, dass überhaupt jemand von einem Keilschiff fliehen konnte, es sei denn, er gehörte zu den Orbitern und hatte sich vor seiner Flucht nicht verdächtig gemacht. Meuterer, Deserteure und Überläufer gab es in jeder Armee, warum also nicht auch in der Armada der Orbiter?

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